Herne. Früher trat die gebürtige Hernerin Angelique Sendzik bei Benefizfesten im Tierheim auf. Inzwischen ist die Schlagersängerin in der Promiwelt zu Hause.
Der Film im Nachmittagsprogramm war wunderlich. Er zeigte, wie sich Angelique Sendzik mit Paul Janke, dem schönen RTL-„Bachelor“, zu einem Rendezvous über den Dächern von Köln traf. Vorher hatte Mama Ute ihre Tochter bei Janke angepriesen. Angelique, erzählte sie, habe keinen festen Typ Mann. Unter ihren Ex-Freunden seien „ein Italiener, ein Pole, ein Deutscher – alles schon mal dabei gewesen“.
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Seit Jahren träumt Angelique davon, Profimusikerin zu werden. Sie wandelt auf dem schmalen Grat zwischen guter Laune und peinlicher Inszenierung. Wo zieht sie ihre persönliche Grenze? Die 27-Jährige sitzt in ihrem Wohnzimmer in Crange, viel pink, sehr ordentlich, Plastikpflanzen auf dem Balkon. Auf ihrem Handy zeigt sie Fotos von Promis aus der Fernsehszene: Angelique mit Jürgen Drews, mit Olaf Henning, mit diversen Dschungelcampern.
Bei Jürgen Drews auf Mallorca
Aus dem Mädchen, das mit Coversongs bei Benefizfesten im Tierheim auftrat, ist eine professionelle Sängerin geworden. Ein Wendepunkt war ihr erster Auftritt auf dem Kölner Oktoberfest, 3500 Leute, alle gut drauf. „Danach habe ich zu meiner Mama gesagt: Ich will nie wieder auf kleinen Bühnen auftreten.“ Das Problem ist: Kaum ein Veranstalter will für eine Stimmungssängerin bezahlen.
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Im Mai war sie mal wieder auf Mallorca. Dort hat sie vor zwei Jahren einen Newcomer-Preis bekommen, jetzt trat sie in mehreren Discos auf, etwa in Drews’ Partybistro. Sie hat viele Promis und Möchtegerns getroffen, Drews sei „ein ganz bodenständiger Mann, der fährt selbst zu den Auftritten, ohne Bodyguards“. Abends ging sie mit den anderen Sängern was trinken, ihr Fanclub war dabei, es war eine gute Zeit. Aber auch eine teure: Honorar bekommen halb bekannte Interpreten wie Angelique nicht, sie treten für Freigetränke auf, hoffen auf den Durchbruch. „Der Markt ist überfüllt, jeder möchte gerne singen. Viele kommen, aber viele gehen auch schnell wieder. Das ist das Problem dieser Branche.“ Gage bekommt nur, wer regelmäßig im TV ist.
"Ich muss auch an meine Rente denken“
Der Malle-Trip war teuer, Flug, Hotel, Klamotten. Auf der Bühne holt sich die schüchterne junge Frau Selbstvertrauen. Trotzdem denkt sie ans Aufhören. „Nach meinem 30. Geburtstag werde ich gucken, wie’s weitergeht. Ich will eine Familie, und ich bin in Anführungsstrichen nur eine Sekretärin – ich muss auch an meine Rente denken.“
Das Date mit dem Bachelor ist bald zwei Jahre her. Ab und zu sehen sie sich auf Partys, sprechen kurz, aber mehr ist nicht draus geworden. Angelique weiß, dass sie ihre Karriere kräftig anschieben könnte durch eine Beziehung zu einem Star. Das aber, sagt sie und drückt eine Zigarette aus, komme für sie nicht in Frage. „Ich will ja als Sängerin bekannt werden. Nicht als Affäre von irgendwem.“