Zwei verfeindete Musiklegenden im Dauerstreit: Dieter Bohlen und Ralph Siegel sind sich uneins im Urteil über einen 17-jährigen Wanner Jungen.

Wird dieser Bursche mal ein Großer? Vor einem Jahr war Maurice Zappe (17) am Boden. 2014 ging der Wanner zur RTL-Show „DSDS“ – und wurde von Juror Dieter Bohlen verrissen: „Junge, mach lieber ne Ausbildung“, unterbrach der den Auftritt des nervösen Schülers und schickte ihn nach Hause.

Für Maurice begann eine schwere Zeit, Freunde wandten sich von ihm ab. Doch nun hat eine andere Legende Zappe rehabilitiert: Ralph Siegel will mit Maurice eine Platte aufnehmen, er sieht in dem Tollenträger vom Buschmannshof einen neuen deutschen Star. Ausgerechnet Siegel. . .

Dieter Bohlen und Ralph Siegel: Die beiden Großmeister des Musikgeschäfts können nicht miteinander, seit Jahren streiten sie sich immer wieder öffentlich – über Songs, Erfolge, Frauen. War das Siegel-Lob eine Retourkutsche des Grand-Prix-Veteranen gegen Bohlen? Fest steht: Seit Maurice vor anderthalb Wochen bei dem Talentwettbewerb „Die Stimme von morgen“ den zweiten Platz belegte, unter 800 Kandidaten ausgewählt von Siegel und unterstützt von der Plattenfirma Sony Music, macht der Produzent („Fiesta Mexicana“, „Ein bisschen Frieden“) dem Wanner Jungen Hoffnungen auf die ganz große Karriere. „Er will aus mir einen deutschen Justin Bieber machen. Einen echten Mädchenschwarm, so einen gibt es noch nicht“, sagt Maurice. Auch musikalisch wähnt er sich auf dem Weg nach oben, er solle Balladen singen, so wie er das auf YouTube schon getan hat. „Ich habe sofort gesagt: Ralph, ich mache alles, aber keinen Schlager!“

Klar, dass Zappe sich auf die Seite seines Förderers schlägt. Siegel sei „total locker und nett“, sogar zu seinem 70. Geburtstag habe der ihn eingeladen. Ende des Monats besucht Maurice Siegel in dessen Münchener Villa, dort wollen sie die ersten Lieder des neuen Justin Bieber einspielen. Maurice weiß, dass so eine Rolle als Mädchenliebling sein Privatleben beeinträchtigen könnte. „Ich hatte schon viele Freundinnen, die mit meiner Musik nicht klar kamen. Die waren eifersüchtig auf die Fans, haben gesagt: Du gehörst mir“, sagt der 17-Jährige. Zurzeit ist er eh Single – für eine Freundin habe er gar keine Zeit.

Sein Zusammentreffen mit Dieter Bohlen hat Maurice nachhaltig beeindruckt. Menschen, die er für Freunde hielt, machten sich nach dem Auftritt über ihn lustig; er solle lieber in den Keller gehen zum Singen. Zappe hat daraus gelernt. „Jetzt, wo sie über Social Media von meinem Plattenvertrag erfahren haben, kommen sie wieder an. Traurig, aber so ist die Realität.“ Er hat jetzt neue Freunde. In München.