Herne. . Die Show mit der „Gänsehautgarantie“ feierte auf dem Cranger Kirmesplatz in Herne Premiere. Sie zeigte verrückte Schmerzfetischisten und Ekelclowns.
Der Horror beginnt schon vor dem Zelt. Lauter Zombies und Monster stehen da, sie brüllen: „Ab hier ist der Spaß vorbei!“ Mit dieser Drohung schicken sie die Besucher in kleinen Gruppen durch einen Geisterbahn-gleichen Parcours in die Arena.
Die sieht von außen aus wie ein gewöhnliches, buntes Zirkuszelt, ist im Innern aber eine liebevoll gestaltete Gruselfilmkulisse: Im Dämmerlicht verkaufen Untote Popcorn, Zombies räkeln sich auf antiken Möbeln, dazu dröhnt ein bassbetonter Soundtrack durchs Vorzelt. Das Publikum sitzt in Grüften statt in Logen und bleibt nicht lang allein. Bevor es in der kreisrunden Manege losgeht, streunen Massenmörder und andere blutig geschminkte Wesen durchs Zelt und lassen den einen oder anderen Besucher kräftig zusammenzucken.
Kakerlaken in der Popcorntüte
Dann beginnt die eigentliche Show. Das namensgebende Horrorthema taucht immer wieder auf. Dramatisch werden Scheiterhaufen in Brand gesetzt oder Begräbniszüge veranstaltet. Musik, Licht und Nebeleffekte, dazu das umfangreiche Make--Up ergeben ein filmreifes Gesamtkonzept. Showmaster ist Nosferatu, ein Ekelclown holt lebendige Kakerlaken aus Popcorntüten und veranstaltet grenzwertige Scherze mit „Freiwilligen“.
Zwischen den Horrornummern präsentieren die Veranstalter gute Artistik-Nummern: Ein Diabolo-Künstler wirbelt vier dieser Jongliergeräte in der Luft herum. Atemberaubend ist die Todesrad-Show vor der Pause, bei der zwei Artisten im drehenden Räderwerk herumtänzeln. Später verbinden sie sich dabei die Augen und machen eine lockere Seilspringübung auf der wirbelnden Maschine.
Gruselige Nummern mit Blut und Schmerzen
Dann, endlich, ein echter Aufreger – ein Auftritt der norwegischen Gruppe „Pain Solution“. Eine Frau treibt sich dicke Nadeln erst durch die Haut am Arm, dann in die Wangen. Das Blut wirkt echt. Ein irrer Arzt befestigt Haken in der Haut zwischen den Schulterblättern einer Artistin. Ein Seil zieht sie nach oben ins Zelt. Allein der Anblick verursacht bei manchen Besuchern Schmerzen, aber gleichzeitig ist die Nummer für viele das Einzigartige, das Besondere, was sie in einem Horrorzirkus erwartet haben. „Am skurrilsten“ findet Besucherin Sandra Grabo die Nummer. Ihr Gesamturteil: „sehr gut“.
Zum großen Finale dröhnen die Motoren. Zombies in Lederkluft fahren mit Quads und Motorrädern durch die kleine Arena, ein Biker springt beängstigend nah am Publikum durch die Luft, von Rampe zu Rampe. Auch wenn die Stunts an den Nerven kitzeln – so recht passen sie nicht ins Horrorthema.