Herne. . Drei Hundewiesen gibt es zurzeit in Herne; acht weitere will die Verwaltung in Kürze ausweisen. Die Entscheidung fällt in den Bezirksvertretungen.

Seit Jahren steht die Forderung nach Ausweisung neuer Hundeauslaufflächen in Herne im Raum. Nach einer im April 2014 von der SPD gestellten Anfrage und einer „eingehenden Prüfung“ will die Stadt Nägel mit Köpfen machen: Zu den bisherigen drei offiziellen Hundewiesen sollen acht neue Flächen eingerichtet werden. Am 19. Februar will die Stadt das Konzept im Planungsausschuss vorstellen, die Entscheidung soll anschließend in den jeweils zuständigen Bezirksvertretungen fallen.

Die Hundewiesen sollen allerdings nicht eingezäunt werden. Aus finanziellen Gründen werde dies „nicht als sinnvoll erachtet“, erklärt Planungsdezernent Karlheinz Friedrichs. Die Einzäunung eines Geländes wäre mit enormen Kosten verbunden.

140.000 Euro für die Hundewiesen

Als Beispiel führt Friedrichs die bestehende Auslauffläche im Stadtgarten an, die mit circa 2400 Quadratmetern eine mittelgroße Wiese sei. Die Eingrenzung durch einen Stahlmattenzaun in einer Höhe von 1,40 Meter und einem Tor für die Zufahrt der Pflegefahrzeuge koste circa 12.000 Euro. Die Kosten für alle Hundewiesen würden bei 140.000 Euro liegen. Hinzu komme: Bei den bisherigen Flächen habe sich das Fehlen eines Zauns nicht als negativ erwiesen.

Wolfgang Scheibel vom Tierschutzverein Herne Wanne sieht das etwas anders. „Eine Hundewiese ohne Zaun ist nichts Halbes und nichts Ganzes“, sagt der 2. Vorsitzende. Hunde könnten auf einer eingezäunten Fläche bedenkenlos von der Leine gelassen werden. Vor allem bei großen Wiesen mache dies Sinn. Auch wenn die – kürzlich erhöhte – Hundesteuer nicht zweckgebunden sei, sagt Scheibel, so könne die Stadt durchaus Mittel aus dieser Gebühr für die Errichtung von Zäunen verwenden.

Verzicht auf Kotbeutelspender

Ebenfalls aus Kostengründen will die Verwaltung auf das Aufstellen von Kotbeutelspendern verzichten: „Entsprechende Versuche in der Vergangenheit haben gezeigt, dass diese Kästen durch Vandalismus immer wieder stark beschädigt wurden.“ Die Reparatur beziehungsweise Neuanschaffung stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Das letzte Wort ist hier aber noch nicht gesprochen. Da bei der Umgestaltung des Grünzugs Hölkeskampring Kotbeutelspender aufgestellt worden seien, will die Verwaltung zunächst die Entwicklung in diesem Areal abwarten.

Die SPD-Ratsfraktion lobt in einer ersten Reaktion die Pläne der Verwaltung. Die Initiative habe man 2014 auf Anregung von Bürgern gestartet, berichtet Fraktionsgeschäftsführer Lothar Przybyl. Im Detail müsse man sich mit den vorgeschlagenen Flächen aber erst noch befassen.

Die einzelnen Standorte

Offizielle Hundewiesen gibt es in Herne zurzeit im Stadtgarten und im Schlosspark Strünkede (beide im Bezirk Herne-Mitte) sowie im Franzpark ( Wanne).

An folgenden Standorten will die Stadt weitere Auslaufflächen einrichten: Am Freibad, Grünanlage Am Stöckmannshof (beide Wanne), Fläche am Dorneburger Park, Grünanlage Röhlinghauser Markt, Königsgrube (Eickel), Grünanlage Gewerbegebiet Hibernia (Herne-Mitte) sowie Brachfläche an der Sodinger Straße und Ackerfläche An der Linde (Sodingen).