Herne. Manfred Jahnke ärgert sich über Menschen, die alle Hundehalter pauschal diffamieren. Und: Die Stadt müsse viel mehr für Hundebesitzer tun, fordert er. Zum Beispiel: Hundewiesen schaffen, die den Namen auch verdienen.

Vor einigen Wochen flammte sie durch einen Antrag in der Bezirksvertretung Sodingen mal wieder auf, die leidige Diskussion über die Hinterlassenschaften von Hunden. Auch Manfred Jahnke hat die Nase voll – von Menschen, die alle Hundehalter pauschal diffamieren und an den Pranger stellen. Und er fragt nach der Verantwortung der Stadt.

„Es gibt überall solche und solche Menschen“, sagt das 49-jährige Herrchen von Hündin Leni, die er einst vor dem Tierheim bewahrt hat. „Solche“, räumt Manfred Jahnke ein, das seien Hundebesitzer, die keine Steuer zahlen, den Dreck ihrer Vierbeiner nicht entsorgen und „zum Leidwesen aller“ ihrer schlecht oder gar nicht erzogenen Hunde leinenlos umherstreuen lassen: „Gegen solche Hundehalter sollte man rigoros und konsequent vorgehen.“

Manfred Jahnke zählt sich aber zur (viel größeren) Gruppe „solcher“, die Steuern zahlen, Hundekot ordnungsgemäß entsorgen und auch sonst sehr verantwortungsbewusst handeln. Umso mehr ärgere er sich darüber, dass er immer wieder Anfeindungen ausgesetzt sei. Zum Beispiel auf der Erzbahntrasse, wo er häufiger (ohne Anlass) mit Sätzen wie „pass auf Deine Töle auf“ beschimpft werde, erzählt der Wanne-Eickeler.

Sehr kritisch bewertet Manfred Jahnke auch die Rolle der Kommune, die allein durch die Hundesteuer ein „Einnahmemillionär“ sei. „Was bietet man uns denn im Gegenzug?“, fragt er. Von den vier von der Stadt offiziell als Hundewiesen deklarierten Flächen kenne er die zwei in Wanne-Eickel – Claudiusstraße und Reichsstraße –, die beide nicht eingezäunt seien und auch sonst in (fast) jeder Hinsicht zu wünschen übrig ließen.

„Man hat sich hier keinerlei Gedanken bezüglich einer sinnvollen und artgerechten Hundewiese gemacht“, so Jahnke in Richtung Verwaltung. Dass es auch anders geht, sei in anderen Städten zu beobachten. So seien zum Beispiel Hundehalter in Darmstadt von der Hundesteuer befreit, wenn sie einen Sachkundenachweis oder den Besuch einer Hundeschule belegen könnten. Und „ganz toll“ seien auch die Ruhrwiesen in Essen-Steele, wo es ein „friedliches Miteinander“ gebe, berichtet Manfred Jahnke.

Für Herne würde er sich wünschen, dass die Stadt ihre Hundewiesen umzäunt und mit Bänken bestückt, damit diese auch als solche zu erkennen seien. Und zu guter Letzt will Jahnke seine Mitmenschen für diese Botschaft sensibilisieren: „Fast alle Hundehalter sind Tierschützer. Ohne sie wären die eh schon überfüllten Tierheime völlig überfordert und man müsste zwangsweise etliche Hunde einschläfern.“