Heiligenhaus. . Beim Golfclub Hösel vernichtet ein Großbrand eine große Lagerhalle mit Maschinen im Wert von 2,8 Millionen Euro. Es hätte schlimmer kommen können, wenn das Feuer die Pflegemittel erreicht hätte. Auch ein angrenzendes Wohnhaus blieb verschont. Die Polizei geht von einem technischen Defekt aus.
Als das Feuer gelöscht war und die erste Aufregung sich gelegt hatte, dachte Matthias Nicolaus sogleich an die Mitglieder. Einen Notfallplan habe man entworfen, „wir setzen auch auf die Nachbarschaftshilfe“, sagte der Geschäftsführer des Golfclubs Hösel und hofft, sich bei den umliegenden Vereinen das ein oder andere Gerät borgen zu können.
Denn mit den paar Traktoren und Rasenmähern, die an der Stadtgrenze zwischen Heiligenhaus und Ratingen von den Flammen verschont geblieben sind, werden die Greenkeeper die nächsten Tage sicher nicht die 156 Hektar große Anlage spielfähig halten können. Der Großbrand, den in der Spitze an die 200 Feuerwehrleute am Dienstagmorgen bekämpften, hat von der riesigen Lagerhalle nicht viel mehr als die Stahlträgern und verkohlte Holzbalken übriggelassen.
Ein Feuerwehrmann verletzt
Wer in der ersten Tageshälfte 18 Löcher spielen wollte, kam an der Höseler Straße ganz sicher ins Staunen. Entweder schon früh, als das Feuer gegen viertel nach sieben ausbrach und alsbald eine dichte Rauchwolke über der Anlage Ungemach ankündigte – oder etwas später, als lauter Löschzüge und weitere Einsatzfahrzeuge einen Großteil des Parkplatzes in Beschlag nahmen.
Die Bilanz des Unglücks: Die Lagerhalle inklusive der darin abgestellten Pflegemaschinen ist abrissreif, sieben in teilweise großer Entfernung daneben abgestellte Autos sind durch die enorme Hitzeentwicklung völlig ausgebrannt, ein weiteres ist stark in Mitleidenschaft gezogen. Auf ein angrenzendes Wohnhaus, ein altes Gehöft, griffen die Flammen dank der Rettungskräfte nicht über, lediglich einige Scheiben zerbrachen.
Ein Feuerwehrmann verletzte sich, als neben ihm eine Druckflasche zerbarst. Wie die Polizei am Abend mitteilte, war wohl ein technischer Defekt für den Brand verantwortlich. Ersten Schätzungen zufolge ist ein Schaden in Höhe von 2,8 Millionen Euro entstanden. „Wie hoch er ist, müssen letztlich die Sachverständigen klären“, sagte Matthias Nicolaus, „wir sind auf jeden Fall adäquat versichert.“
Bis zum Mittag waren die Feuerwehrleute mit dem Löschen beschäftigt, um die letzten Glutnester in entlegenen Winkeln zu beseitigen. Auf der weitläufigen und verwinkelten Anlage Wasser zu bekommen, war gar nicht einfach. „Wir mussten zwei Teiche anzapfen“, berichtete René Schubert, Leiter der Ratinger Feuerwehr.
Treibstoffvorrat und Düngemittel blieben verschont
Zur Unterstützung war ab 8 Uhr auch die Heiligenhauser Feuerwehr mit 19 Helfern vor Ort, sie konnten nach zwei Stunden aber wieder abreisen, ohne eingegriffen zu haben. Zum größten Problem hätten der Treibstoffvorrat und die tonnenweise gelagerten Düngemittel werden können: Geziegelte Mauern schützten sie aber vor den Flammen.
Über das Radio hatte die Feuerwehr morgens die unmittelbaren Anwohner in Hösel und Heiligenhaus aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu lassen. Das Umweltamt (Lanuv) stellte jedoch keine bedenklichen Werte fest, der Brandgeruch verflüchtigte sich bald, so dass schon bald wieder die ersten Mitglieder den kleinen weißen Ball auf dem Grün einlochten.