Heiligenhaus. Der Verein Pro Mobil hatte zum Hotel „Neues Pastorat“, seinem Sitz, geladen, um das Thema Inklusion weiter in den Fokus zu rücken.

Rund um das Hotel „Neues Pastorat“ feierte Pro Mobil am Samstag einen Tag ganz im Zeichen der Inklusion und unter dem Motto „Viel vor für Inklusion - Selbstbestimmt leben ohne Barrieren“. Gleichzeitig feierte der Verein für Menschen mit Behinderung e.V. auch sein 55-jähriges Bestehen.

Vorträge, ein Rollstuhl-Parcours, Workshops, ein Aktionsstand und ein Open-Air-Konzert bildeten nur einen Teil des Programms.
Es war der Rollstuhl-Parcours, der vielen Besuchern des Aktionstags zuerst ins Auge fiel: Etliche Hindernisse, die aber ganz alltäglichen Situationen im Leben eines Rollstuhlfahrers entsprechen, waren aufgebaut worden und sollten mit beziehungsweise in einem der bereitgestellten Rollstühle überwunden werden.

Unterwegs mit dem Rollstuhl - gar nicht so einfach

„Es kostet viel Kraft, sich vorwärts zu bewegen. Und wenn man auf eine Rampe fährt, hat man das Gefühl, nach hinten wegzukippen“, schilderte eine Teilnehmerin ihre Erfahrungen auf dem Parcours, der neben der Rampe auch eine Wippe, Schottersteine, eine einem Gullydeckel nachempfundene Holzkonstruktion und weitere Elemente enthielt.

Am Bau und der Umsetzung waren auch Kunden von Pro Mobil beteiligt, die aus eigener Erfahrung wissen, wie schwierig der Alltag sein kann. „Barrierefreie Zugänge sind nicht selbstverständlich. An manchen Orten wird es eher schwieriger als einfacher, alleine voranzukommen. Treppen sind teils ein unüberwindbares Hindernis, die Velberter Innenstadt ist eine Katastrophe“, berichtete Christian Jeworrek, Kunde von Pro Mobil.

„Wir möchten noch mehr Menschen bewusst machen, wie wichtig Inklusion ist, denn das geht im Alltag leider oft unter. Es ist wichtig, immer wieder aufs Neue darauf hinzuweisen“, sagt Annette Ziaras, Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit. „Ich bin begeistert, wie viele Menschen sich für unsere Arbeit interessieren und den Parcours ausprobieren möchten, hier herrscht teilweise ein richtiger Andrang.“

„Rock am Ring“ in Heiligenhaus

Den musikalischen Höhepunkt des Festes bildete das Open-Air-Konzert der Rockband „Rock am Ring“ der Lebenshilfe Krefeld, in der 15 Musikerinnen und Musiker mit und ohne Behinderung gemeinsam Musik machen. Schon vor Beginn des Konzerts waren die Bierbankgarnituren vor der Bühne gut besetzt, die Festbesucher konnten sich mit Würstchen, Kuchen und Getränken stärken, sich schminken oder kleine Tattoos anbringen lassen.

Um spannende Themen drehten sich auch die Vorträge des Kompetenzzentrums Selbstbestimmt Leben aus Düsseldorf: Vorgestellt wurde das KulturTandem, außerdem gab es einen Fachvortrag zum Thema „Eltern mit motorischer Behinderung“.

Bunt, abwechslungsreich, fröhlich und inklusiv war der Aktionstag von Pro Mobil - und die Beteiligten wünschen sich, dass das auch im Alltag ganz normal wird. Mehr über den Verein und seine Projekte und Angebote findet sich auf www.pmobil.de. Über das Hotel „Neues Pastorat“, in dem die sozialen Dienste von Pro Mobil ebenfalls vertreten sind, gibt es Informationen auf www.hotel-neues-pastorat.de.

Das ist Pro Mobil

Pro Mobil versteht sich als Verein für Menschen mit Behinderung und als „starker und kompetenter Dienstleister“ für Menschen mit Behinderung im Kreis Mettmann und darüber hinaus. Seit 50 Jahren arbeitet der Verein für „die umfassende Inklusion von Menschen mit Behinderung“.

Zum Angebot von Pro Mobil gehören unter anderem ambulante Wohngemeinschaften, Assistenzdienste, der Integrationsfachdienst oder die Jugend- und Familienhilfe. Kontakt zum Verein gibt es entweder über die Homepage, per Mail an info@pro-mobil.org oder telefonisch unter 02056 58223-0.