Heiligenhaus. Sie wissen nie, was der Tag bringt und sie sind ehrenamtlich im Einsatz: Die Feuerwehr blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück.
Kurz vor Weihnachten wird die Fahrzeughalle der Feuer- und Rettungswache zur Festhalle. Die großen roten Autos stehen draußen, an den festlich geschmückten Tischen haben alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenhaus Platz genommen und blicken auf das zu Ende gehende Jahr zurück. „Es war dynamisch“, so Dr. Jan Heinisch, der nicht alle Einsätze aufzählen konnte. Der Wehrleiter verwies auf den vollständigen Bericht im kommenden Frühjahr.
In Sachen Brandschutz rückte die Wehr 80 Mal bisher mal aus. Die technische Hilfe, vom abgebrochenen Ast bis zur Befreiung von eingeklemmten Personen, wurde bis Ende November 357 Mal angefordert – also mehr als einmal pro Tag.
Heiligenhauser Brandstifter wurde gefunden und verurteilt
„Kleinfeuer haben wieder zugenommen. Hoffen wir, dass das nicht wieder ausartet“, denkt der Feuerwehrchef an einen Brandstifter zurück, der ermittelt und verurteilt wurde. 58 Einsätze galten Personen hinter verschlossener Tür. „Es gab einen schlimmen Einsatz in Ratingen“, erinnert Heinisch an die dortige Brandattacke auf Feuerwehr und Polizei. Aber auch in Heiligenhaus gab es Aufsehen erregende Fälle, wie die Amoktat am Schopshofer Weg, wo der Täter von einem Sondereinsatzkommando von einem Balkon geholt wurde, wobei die Drehleiter der Wehr beschädigt wurde und erst kürzlich nach erfolgter Reparatur wieder zurückkam.
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Großbrand an der Langenbügeler Straße
„Sportlich“ war der Einsatz auf einem brennenden Getreide-Acker ganz in der Nähe der Feuerwache. Schön war der Filmschauplatz beim Sportflug Niederberg. Gerne folgte die Heiligenhauser Feuerwehr der Einladung des Technischen Hilfswerks zu einer Übung in Wülfrath. Heftig war der Brand in einem Dachstuhl an der Langenbügeler Straße Anfang des Monats, wo die Feuerwehr Velbert mit ihrer Drohnentechnik wertvolle Unterstützung leistete.
Den Jahresrückblick garnierte Jan Heinisch mit einem 30 Jahre alten Pressefoto, das zeigt, wie er und einige Kameraden von Anwohnern mit Tee versorgt werden. Der heutige Feuerwehrchef war damals gerade von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzteilung übergetreten und stand ganz unter dem Eindruck, wie bei einem Wohnungsbrand mit Wassermangel zwei Menschen starben. Dennoch blieb er der Freiwilligen Feuerwehr treu.
Bürgermeister zollt Einsatzkräften der Feuerwehr Heiligenhaus Respekt
Bürgermeister Michael Beck drückte seinen Respekt gegenüber den Einsatzkräften aus: „Ihr Engagement ist von unschätzbarem Wert: Bei jedem Wetter und bei jeder Gelegenheit verlassen Sie ihren Arbeitsplatz oder die Familie, um anderen in Not zu helfen. Sie opfern Freizeit und Gesundheit, das verdient unser alle Respekt“, verneigte sich der Verwaltungschef vor den Aktiven, die sich über die Einsätze hinaus in unzähligen Stunden weiterbilden, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein. „Neben einer guten Kameradschaft braucht es die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt, um die notwendigen Gerätschaften zur Verfügung zu stellen.“
Neuer Gerätewagen löst 17 Jahre altes Fahrzeug ab
Der Bürgermeister ließ den Worten Taten folgen: Ein neuer Gerätewagen Logistik löst den 17 Jahre alten Vorgänger ab. Die knapp 100.000 Euro teure Neuanschaffung verfügt über einen mit Aluminium verkleideten Laderaum. Der ist neben einer Markise mit einer ausklappbaren Laderampe versehen, um zusätzliches Material an Einsatzstellen zu bringen.
Die von Nadine Kalveram geleitete Kinderfeuerwehr hatte Schutzengel für die Aktiven gebastelt, damit sie immer wohlbehalten nach Hause kommen. Stadtjugendfeuerwehrwartin Daniela Vollmar berichtete über die zahlreichen Aktivitäten des Nachwuchses und übergab die Leitung dann aus persönlichen Gründen an Cedric Munera-Wilms.
Diese Heiligenhauser sind seit 60 Jahren bei der Feuerwehr
Horst Kolk, Fritz Rahner, Hugo Theus und Günter Wevers wurden für ihre 60-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt. Tanja Dippel, Jörg Feldmann, Torsten Groenewold, Thomas Hirsing und Thomas Wevers tragen nun das Feuerwehrehrenzeichen für 35 Jahre aktiven Dienst.
Jörg Schuster ist jetzt stellvertretender Zugführer des Löschzuges 1. Marco Bayer wurde zum Einheitenführer der Löschgruppe 1 bestellt, Athanasios Kotios ist der Stellvertreter.
>>> „Defis“ und ein Trinkwasserspender
Der „Verein zur Förderung des Feuerschutzes und der Jugendfeuerwehr“ übergab neben einer Sportausrüstung Notfallrucksäcke und automatisierte Defibrillatoren im Wert von 6000 Euro für die Autos der Führungskräfte, um als Erstansprechpartner bei medizinischen Notfällen zu helfen.
Michael Scheidtmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Heiligenhaus enthüllte einen Trinkwasserspender im Foyer der Wache, so dass sich alle Einsatzkräfte jederzeit erfrischen können.