Heiligenhaus. Zeitweise mehr als eine halbe Stunde lang standen Autofahrer auf der Höseler Straße heute in beiden Richtungen im Stau. Das war der Grund.

Diese Baustelle traf viele Autofahrer völlig unvorbereitet. Auch die WAZ-Redaktion, die gerne „vorgewarnt“ hätte, hatte keine Information über die Arbeiten im Kreisverkehr Höseler Straße / Rhönstraße / Rügenstraße.

Leser berichteten von Wartezeiten von zeitweise mehr als einer halben Stunde, der Verkehr staute sich aus Richtung Hösel kommend zwischenzeitlich bis zum Golfclub zurück, in der Gegenrichtung bis Kiekert an der Ratinger Straße. Zusätzlich sorgte für Ärger, dass die Zufahrt in Richtung Rhönstraße ebenfalls gesperrt war, so dass einige Autofahrer nach langer Wartezeit nicht einmal direkt ans gewünschte Ziel kamen.

Wer hier angekommen war, hatte es fast geschafft. Vor dem Kreisverkehr musste der Verkehr auf die andere Fahrbahnseite ausweichen.
Wer hier angekommen war, hatte es fast geschafft. Vor dem Kreisverkehr musste der Verkehr auf die andere Fahrbahnseite ausweichen. © Philipp Nieländer | Philipp Nieländer

Ärger und Frust bei Autofahrern in Heiligenhaus

„Meinen Termin kann ich jetzt wohl vergessen“, ärgert sich ein älterer Autofahrer, der eigentlich zum Arzt wollte. „Ich hab nicht genau auf die Uhr geschaut, aber 30 Minuten hab ich hier jetzt bestimmt gestanden. Es ist doch Wahnsinn, dass hier immer nur so ein paar Autos durchkommen, bis das Ding wieder rot ist.“ Nun steht er selbst in „Pole Position“ vor der Ampel. „Aber eigentlich kann ich auch direkt wieder zurück, beim Arzt komm ich jetzt eh nicht mehr dran.“

Aus Richtung Heiligenhauser Innenstadt kommend, staute sich der Verkehr zeitweilig bis zur Ratinger Straße (Kiekert) zurück,
Aus Richtung Heiligenhauser Innenstadt kommend, staute sich der Verkehr zeitweilig bis zur Ratinger Straße (Kiekert) zurück, © Philipp Nieländer | Philipp Nieländer

Er entscheidet sich dann aber doch, es zu versuchen. Eine Ankündigung der Baustelle hätte auch dieser Autofahrer sich gewünscht. „Dann wär ich eher losgefahren.“

Telekom musste Leitungen reparieren

Zuständig für die Tagesbaustelle ist nicht originär die Stadt Heiligenhaus, da es sich um eine Bundesstraße (B227) handelt. Dennoch weiß Stadtsprecher Peter Parnow: „Auftraggeber ist die Telekom, die im Bereich des Kreisverkehrs an Schächte muss, um eine Störung zu beheben.“ Um zumindest noch den morgendlichen Berufsverkehr abzuwarten, hätten die Arbeiten erst um 9 Uhr begonnen.

Die eigentlichen Arbeiten fanden im Mündungsbereich Rhönstraße statt. Dort befinden sich Telekommunikations-Leitungen.
Die eigentlichen Arbeiten fanden im Mündungsbereich Rhönstraße statt. Dort befinden sich Telekommunikations-Leitungen. © Philip Nieländer | Philipp Nieländer

Zu den erheblichen Staus kam es, weil eine Hälfte des Kreisverkehrs nicht befahrbar war – und der Verkehr per Ampelregelung wechselnd die andere Hälfte nutzen musste. Und: Weil sich die Schächte in Richtung Rhönstraße befinden, musste zudem die Zufahrt ins Wohngebiet gesperrt werden.

Die gute Nachricht: Die Arbeiten konnten – wie geplant – am Mittwochnachmittag abgeschlossen werden.

Gute Nachricht: Selbecker Straße in Heiligenhaus ist wieder frei

Eine weitere gute Nachricht gibt es von der Selbecker Straße: Diese sollte für die Erneuerung der Asphaltdecke eigentlich bis einschließlich Freitag in beide Fahrtrichtungen gesperrt sein – doch am Mittwochmorgen konnte Fachbereichsleiter Michael Krahl vermelden: „Wir sind schon fertig! Durch das ausreichend trockene Wetter und den professionellen Einsatz der Baufirma konnten die Arbeiten in nur zwei Tagen abgeschlossen werden.“ Die Straße sei nun wieder vollständig befahrbar und „fit für den Winter“, so Krahl.

Theorie und Praxis stimmten in Heiligenhaus nicht überein

Damit sollten die umfangreichen Baumaßnahmen an der Selbecker Straße nun abgeschlossen sein. Unter anderem wurden dort eine Druckleitung zum Pumpwerk sowie Gas- und Wasserleitungen erneuert. Weil im Verlauf der Arbeiten unter anderem festgestellt wurde, dass sowohl Verlauf als auch Tiefe der 45 Jahre alten Druckleitung in der Realität anders waren als in den Plänen, verzögerten sich die Arbeiten und damit auch das Ende der Vollsperrung.