Heiligenhaus. Heiligenhauser Rat entscheidet sich gegen Schulumbau – warum laut CDU und Verwaltung nun sechs Millionen Euro für die Sanierung flöten gehen.

Es sollte ein neuer Treffpunkt für Vereine und ein Ort für private Veranstaltungen werden, doch die Idee der Stadtverwaltung zur Errichtung eines Bürgersaals in der ehemaligen Suitbertus-Schule an der Wülfrather Straße fand auch auf der Ratssitzung am Mittwochabend keine Mehrheit: Mit 15 Ja- und 20 Nein-Stimmen wurde der Antrag abgelehnt – mit 8,5 Millionen Euro sei das Projekt zu teuer.

Damit entgeht der Stadt Heiligenhaus jedoch auch eine Förderung in Höhe von möglichen sechs Millionen Euro – und es bleiben jährliche Kosten für den reinen Erhalt des Gebäudes.

Die ehemalige Grundschule an der Ecke Südring / Wülfrather Straße liegt zentral in der Innenstadt.
Die ehemalige Grundschule an der Ecke Südring / Wülfrather Straße liegt zentral in der Innenstadt. © Philipp Nieländer

Im Rat äußern zur Thematik wollte sich am Mittwoch außer der CDU keiner mehr; Diskussionen hatte es bereits eine Woche zuvor im Haupt- und Finanzausschuss gegeben. Die Kritik an dem Vorhaben: Zu teuer, zudem befürchten einige Ratsmitglieder, dass durch diesen neuen Veranstaltungsraum kulturelle Aktivitäten im Club eingestellt werden könnten.

Der CDU-Fraktionschef wendete sich vor der Abstimmung noch einmal appellierend an die anderen Fraktionen: So kämen nun künftig hohe Investitionskosten für die Instandsetzung auf die Stadt zu. „Das Geld stecken wir nun nicht nur in eine marode Infrastruktur, der Saal mitten in der Stadt wäre auch ein deutlicher Mehrheit für die Bürger gewesen“, so Ralf Herre.

Heiligenhauser Bürgermeister Beck bedauert die Ratsentscheidung

Bürgermeister Michael Beck kommentierte die Entscheidung: „Das ist bedauerlich, aber wir haben nun eine entsprechende Entscheidung.“ Der Förderantrag für den Bürgersaal wurde daraufhin aus dem dazu gehörenden Isek Innenstadt (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) gestrichen; „dann hoffen wir mal auf möglichst viele Fördergelder“, so Beck.

Der ehemalige Schulhof der Suitbertusschule: In einem Gebäudeteil ist die Kita eingezogen, was nun mit dem leerstehenden Teil geschieht, ist fraglich.
Der ehemalige Schulhof der Suitbertusschule: In einem Gebäudeteil ist die Kita eingezogen, was nun mit dem leerstehenden Teil geschieht, ist fraglich. © Philipp Nieländer

„Der Bürgersaal sollte die neue, gute Stube der Stadt werden. Doch der Rat der Stadt Heiligenhaus entschied heute dagegen. Wir bedauern diese Entscheidung sehr“, erklärt CDU-Pressesprecher Stefan Propach. Die Verwaltung hätte einen großzügigen Kostenrahmen angesetzt, um alle Eventualitäten hinsichtlich gestiegener Baupreise abbilden zu können. Neben brandschutztechnischen Defiziten verhindere auch ein Feuchteschaden eine kostengünstigere Herrichtung des Bürgersaals. Die geplanten Baukosten von mehr als acht Millionen Euro wären zu einem Großteil gefördert worden.