Heiligenhaus. Der Kölner Erzbischof war in Heiligenhaus. Es gab stummen Protest – allerdings nicht vor oder in der Kirche, sondern an unerwarteter Stelle.

In anderen Städten ist der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in der Vergangenheit schon mit Pfiffen und Protestplakaten empfangen worden. Und am Wochenende in Heiligenhaus? Dort wurde Woelki im Rahmen der Festwoche zum 125. Weihejubiläum der Pfarrkirche St. Suitbertus erwartet.

Wie Polizeisprecher Daniel Uebber auf Nachfrage mitteilt, gab es im Vorfeld in Abstimmung mit dem Staatsschutz eine Gefahrenbewertung – da aber alles auf einen friedlichen Verlauf ohne Störungen oder gar Gefährdungen hingedeutet habe, habe lediglich der zuständige Bezirksdienstbeamte ein Auge auf die Ankunft des Erzbischofs geworfen.

Kardinal Woelki muss die letzten Meter in Heiligenhaus zu Fuß zurücklegen

Rainer Maria Kardinal Woelki hat am Sonntag das Festhochamt in Heiligenhaus gehalten – vor vollen Reihen in der Pfarrkirche St. Suitbertus.
Rainer Maria Kardinal Woelki hat am Sonntag das Festhochamt in Heiligenhaus gehalten – vor vollen Reihen in der Pfarrkirche St. Suitbertus. © FUNKE Foto Services | Judith Michaelis

Ungewöhnlich: Der Kardinal musste die letzten Meter zur Kirche zu Fuß zurücklegen, da die Hauptstraße für den Oldtimer-Treff gesperrt war – das galt auch für kirchliche Würdenträger.

Ohne länger mit Besuchern zu sprechen war Woelki dann auch schnell in der Kirche, die bis auf den letzten Platz gefüllt war, verschwunden. Störungen gab es weder vor noch während des Festhochamtes.

Woelki-Protestplakat beim Oldtimer-Treff in Heiligenhaus

Beim Oldtimer-Treff auf der Hauptstraße hatte jedoch ein Fahrzeugbesitzer gut sichtbar einen Zettel mit der Aufschrift „Woelki raus! Katholiken schämt euch!“ an der Windschutzscheibe befestigt.