Heiligenhaus. Viele Heiligenhauser haben nach der Umstellung auf RMG noch immer keine Gelbe Tonne. Sie fürchten mehr Gestank. Das sagt das Unternehmen nun.

Wie das Warten auf Godot muss es sich für einige Heiligenhauser anfühlen, das Warten auf die Gelbe Tonne. Nach der kreisweiten Umstellung von Awista auf RMG sind immer noch einige Haushalte nicht beliefert worden. Der Geduldsfaden, gerade bei immer wärmer werdenden Temperaturen und der Angst vor Ungeziefer und Gestank, reißt bei einigen immer mehr – das sagt nun das Unternehmen auf die Kritik.

Wie will RMG das Problem lösen? Mit dieser Anfrage konfrontierte diese Zeitung das Unternehmen Ende April und Anfang Mai mehrfach. Nun gibt es eine Antwort: „Die bisherigen Verzögerungen bei der Auslieferung waren auf die fehlerhafte Behälterstandortliste des Altentsorgers wie auf zeitweise Störungen der Lieferketten zurückzuführen“, teilt ein Unternehmenssprecher mit.

Heiligenhauser haben einige Änderungswünsche

Welche Größe die Haushalte erhalten, hängt mit der Bedarfsliste zusammen.
Welche Größe die Haushalte erhalten, hängt mit der Bedarfsliste zusammen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Derzeit bestünde immer noch eine hohe Anzahl an Änderungswünschen, bei denen lediglich die Behältergröße nicht mit dem Wunsch des Bürgers übereinstimme, also Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern, ein bereits vorhandenes Gefäß in eine andere Größe auszutauschen. Das heiße, das vorhandene Gefäß weise ein Volumen von 120 Litern auf und soll nunmehr mit einer 240 Liter fassenden Tonne ersetzt werden – oder – die vorhandene 240-Liter-Tonne soll in einer 120-Liter-Tonne getauscht werden.

„Wir befinden uns derzeit in einer Umstrukturierung der Abarbeitung der bis zum 30. April eingegangen Tauschanfragen. Unter zusätzlichem Personaleinsatz ist es beabsichtigt, diese Aufträge in angemessener Zeit rasch abzuarbeiten. Sobald die entsprechende Planung abgeschlossen ist, werden wir gerne wieder auf Sie zurückkommen.“

Bedarfsprüfungen bei Meldungen ab dem 1. Mai

Bei Änderungswünschen, die ab dem 1. Mai eingegangen seien, werde eine Bedarfsprüfung durchgeführt werden. „Das bedeutet, dass ein Änderungswunsch, dem der tatsächliche Bedarf der Anfallstelle entgegensteht, zunächst abgelehnt werden kann (bspw. 240-Liter-Gefäß für Einpersonenhaushalt bei vorhandener 120-Liter-Tonne). Ebenso können Änderungswünsche abgelehnt werden, die sich auf rein persönliche Empfindungen gründen, z.B. „Die vorhandene 240-l-Tonne passt optisch nicht zu den anderen Gefäßen“. Die Prüfung werde im Einzelfall erfolgen und es werde sich für jeden Fall eine Lösung finden lassen, verspricht RMG.

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Generell bittet das Unternehmen darum, „jeden Wunsch zur Änderung der Größe der bereitgestellten Gelben Tonne zu überdenken. Jeder Größenänderungswunsch geht mit einer Belastung der Umwelt einher, da sich für jeden Vorgang ein Fahrzeug im Einsatz befindet.“ Anders als bei kommunalen Abfallgefäßen entstehe den Bürgerinnen und Bürgern keine zusätzlichen Kosten für einen größeren Behälter. „Wenn eine kleinere Tonne zwar besser gefallen würde, die größere aber problemlos genutzt werden kann, bitten wir, von einem Änderungswunsch abzusehen. Jeder Tauschvorgang stellt nicht nur eine Umweltbelastung dar, es entsteht hierdurch auch ein personeller und materieller Aufwand, der in geeigneter Form kompensiert werden muss.“

Ölspur durch die Heide: Geplatzter Hydraulikschlauch

Ende April zog sich eine Ölspur durch die gesamte Heide.
Ende April zog sich eine Ölspur durch die gesamte Heide. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Hiervon nicht betroffen seien Bürgerinnen und Bürger, die bislang überhaupt keine Gelbe Tonne erhalten haben oder eine Gelbe Tonne, beispielsweise wegen eines Zuzuges, erstmalig erhalten sollen. Ebenfalls nicht gelte dies für Bürgerinnen und Bürger, die einen 4-Rad-Behälter mit einem Volumen von 1.100 Litern erhalten haben, obwohl ein solcher offensichtlich überdimensioniert sei. „Solche Fälle werden wir weiterhin priorisiert bearbeiten.“

Und auch zur Ölspur in der Heide durch ein Müllfahrzeug äußert sich das Unternehmen: So sei „dies auf einen geplatzten Hydraulikschlauch zurückzuführen. Ein solcher Vorfall kann niemals gänzlich ausgeschlossen werden. Seit Auftragsbeginn wurden neuwertige Fahrzeuge eingesetzt. Kommt es dennoch zu einem unvermeidbaren Verlust von Hydrauliköl, setzen wir uns unverzüglich mit der jeweiligen Feuerwehr und/ oder Gemeinde in Verbindung, um die fachgerechte Beseitigung zu gewährleisten.“