Heiligenhaus. Vor den Osterferien drehte sich an der Gesamtschule Heiligenhaus alles ums Thema Klimaschutz. Dabei sollte auch ein Wetterballon ins All fliegen.
Für die zweite „Weltraummission“ der Gesamtschule Heiligenhaus ist alles vorbereitet: In der Projektwoche vor den Osterferien beschäftigte sich eine Projektgruppe von Schülern unterschiedlicher Jahrgangsstufen damit, den Start eines Wetterballons zu planen. Der soll bis zu 38.000 Meter Höhe erreichen, um in der Atmosphäre Wetterdaten zu erfassen.
Unterstützung bei der Vorbereitung bekamen die 20 Schülerinnen und Schüler und Lehrer sowie MINT-Koordinator Markus Happel dabei von einem, der sich auskennt: Der ehemalige Schüler Marvin Rzok war schon 2018 als Mitglied der Jugend forscht-Gruppe an der Durchführung des ersten Stratosphärenfluges beteiligt. „Er hat sogar extra eine Badehose eingepackt, um bei der Bergung des Ballons im Notfall auch für Gewässer gerüstet zu sein“, erzählte Happel, „man kann eben nicht wissen, wo der Wetterballon landet.“
Heiligenhauser Schüler stellen alle Komponenten selber her
Vor dem Start war allerdings noch jede Menge zu tun, „das Besondere im Vergleich zu 2018 ist, dass wir fast alle Komponenten des Ballons selbst hergestellt haben“, so Markus Happel. Der Sensor des Datenloggers wurde von Zehntklässlern programmiert, zudem beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs mit der Planung biologischer Experimente. „Diesmal darf auch bakterielle DNA mit auf den Flug, weil wir beobachten möchten, ob und was aufgrund der Höhe damit passiert“.
Aber auch die ganz Kleinen waren in der Projektgruppe vertreten, „wir haben hier mehrere Fünftklässler, die sich sehr gut im Amateurfunk auskennen. Der Ballon wird per Funk geortet, deswegen ist natürlich auch das wichtig.“ „In der Stratosphäre bleiben soll der Ballon für knapp drei Stunden“, sagte Marvin Rzok zur geplanten Dauer des Flugs.
Nächster Versuch nach den Ferien
Vorbereitet waren also alle, auch die Test-Gummibärchen hatten bereits ihren Platz eingenommen – lediglich das Wetter spielte dann beim geplanten Start, der aufgrund von notwendigen Genehmigungen nur in einem bestimmten Zeitfenster möglich war, nicht mit. „Es ist sehr bewölkt, aber vor allem zu windig“, waren sich Happel und Rzok einig. „Wir brauchen aber einige Sekunden Windstille, bis der Ballon eine bestimmte Höhe erreicht hat. Ansonsten landet er im Garten des Nachbarn.“
Abgesagt ist der Stratosphärenflug aber damit nicht, nach den Osterferien gibt es schon einen neuen Starttermin – hoffentlich dann bei Windstille und Sonnenschein.