Heiligenhaus. Nicht jede Familie in Heiligenhaus kann sich eine Schultüte leisten. Damit kein Kind am ersten Schultag traurig sein muss, kann man helfen.

Die Schultütenaktion der städtischen Schulsozialarbeit geht in die nächste, mittlerweile schon fünfte Runde: Auch dieses Jahr soll mit der Unterstützung von Schultütenspendern erreicht werden, dass auch die Heiligenhauser i-Dötzchen, deren Familien es an finanziellen Mitteln fehlt, an ihrem ersten Schultag eine gefüllte Schultüte haben und dadurch einen schönen Start in die Schulzeit erleben. Mit der Aktion soll verhindert werden, dass bereits am ersten Schultag Stigmata entstehen und der Bedarf an gespendeten Schultüten hat sich leider in den letzten Jahren erhöht: Während vor drei Jahren beispielsweise nur 18 Stück an bedürftige Familien überreicht wurden, waren es im vergangenen Jahr 47. In diesem Jahr werden sogar 52 benötigt.

Bunt soll sie meistens sein, vielleicht mit dem Namen oder den favorisierten Tieren geschmückt, am wichtigsten ist aber dann oft doch der Inhalt – die Schultüte ist für alle Kinder ein wichtiger Bestandteil des Schulstarts. Damit wirklich alle Schulanfänger eine tolle Tüte ihr eigen nennen können, gibt es seit 2019 die Schultütenaktion, im vergangenen Jahr konnten in deren Verlauf 47 gefüllte Tüten an die Empfänger überreicht werden – das bedeutet, dass von im letzten Jahr eingeschulten 264 i-Dötzchen fast 18 Prozent auf diese Unterstützung angewiesen waren. „Die Eltern sind sehr, sehr dankbar für diese Hilfe und auch erleichtert“, sagte Schulsozialarbeiterin Lisa Mayer.

Heiligenhauser Kinder füllen einen Wunschzettel aus

Die Stadt freute sich, dass es im letzten Jahr so viele Unterstützer gab.
Die Stadt freute sich, dass es im letzten Jahr so viele Unterstützer gab. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch wie kommt man an eine Schultüte? Der erste Schritt liegt bei den künftigen Grundschülern: Die Kinder mit einem Bedarf füllen in ihren Kindertageseinrichtungen gemeinsam mit ihren Erzieherinnen oder Eltern einen vorgefertigten Wunschzettel aus. Auf diesem können sie Interessen und Wünsche für die Befüllung und Gestaltung ihrer Schultüte angeben, zum Beispiel ihre Lieblingsfarbe oder einen Hinweis auf noch benötigtes Zubehör wie Trinkflaschen oder Sportbeutel.

Auch interessant

Die fertigen Wunschzettel werden dann im Büro für Bildung und Teilhabe (Hunsrückstraße 35) gesammelt und anschließend an einen Spender oder eine Spenderin, die sich vorab in die Spendenkartei haben aufnehmen lassen, übergeben. Die Spender gestalten und befüllen die Schultüte abgestimmt auf die individuellen Wünsche des Kindes. Bei der Gestaltung der Schultüte kann aber selbstverständlich der eigenen Kreativität freien Lauf gelassen werden: Ob gebastelt, genäht oder ein bereits fertiges Exemplar gekauft wird, bleibt jedem selbst überlassen, alle Varianten sind gleichwillkommen.

Spendenbereitschaft ist auch gestiegen

Da die Kinder im Bedarfsfall auch hinsichtlich der Erstausstattung für den Schulbeginn unterstützt werden sollen, freut sich das Büro für Bildung und Teilhabe ebenfalls über Geldspenden, durch die eine Anschaffung von Schultornistern und Schulbedarfsmaterial möglich ist. Für die Abgabe gibt es in der Regel einen gemeinsamen Termin, bei dem sich Vertreter der Stadt bei den Bürgern für ihr Engagement bedanken. „Der Bedarf ist in den letzten Jahren gestiegen, in diesem Jahr sind wir sogar bei 52“, berichtet Mayer, „aber auch die Spendenbereitschaft ist groß.“

>>> So kann man helfen

  • Wer mitmachen möchte und entweder Geld oder eine Schultüte spenden möchte (mehrere sind natürlich auch erlaubt), kann sich gerne per Mail unter schulsozialarbeit@heiligenhaus.de melden.
  • Infos gibt es auch unter 02056 5996197, 02056 922491 oder 02056 5827999.