Heiligenhaus. Fast 20 Prozent der i-Dötzchen erhalten in diesem Jahr in Heiligenhaus eine Schultütenspende – das sind drei Mal so viel wie vor drei Jahren.
Die Ostertage stehen vor der Tür, die Supermärkte sind brechend voll. Doch an der Kasse folgt oft die bittere Erkenntnis: Ja, es wird alles teurer – und so manches kann man sich dann doch nicht mehr leisten. Die Ostertafel, sie wird bei vielen in diesem Jahr sicherlich etwas weniger üppig ausfallen und die Schokohasen werden in einer kleineren Größe gekauft. Und bei manchen Familien ist vielleicht in diesem Jahr auch gar kein Schokohase drin.
Doch die Ostertafel ist nur für die eigene Familie sichtbar – ganz anders ist das mit den Schultüten zum Schulstart. Wenn da ein i-Dötzchen keine bunte Tüte trägt, ist das Kind nicht nur wahrscheinlich sehr traurig, sondern erlebt direkt eine Stigmatisierung.
Heiligenhaus hat viele Helfende
Die Anzahl der Familien, die in den letzten Jahren auf die Schultütenaktion der Schulsozialarbeit angewiesen sind, ist gestiegen. Waren es vor drei Jahren noch 18, waren es im letzten Jahr schon 47 Schultüten, die gespendet wurden – das heißt, fast 20 Prozent der i-Dötzchen und vor allem ihre Familien sind schon auf finanzielle Hilfen angewiesen, denn um eine Spende zu erhalten, muss auch der Bedarf vorhanden sein. Von gut sieben Prozent vor drei Jahren ist das ein starker Anstieg.
In diesem Jahr kann diese Stigmatisierung am ersten Schultag 52 Kindern erspart werden, wenn sich genug Helfende finden. Das ist in einer gesellschaftlich funktionierenden Kleinstadt wie Heiligenhaus zum Glück möglich – die Ursachenbekämpfung aber sicherlich eine größere Herausforderung, nicht nur lokal, sondern vor allem auf Bundesebene. Es wird Zeit, dass sich was tut.