Heiligenhaus. Nicht ganz so viele wie in den Vorjahren, aber immer noch jede Menge Jecken kamen zum Nelkensamstagszug nach Heiligenhaus. Was sie dort erlebten.
Was ein echter Heiligenhauser Jeck ist, der lässt sich auch von Regen und Wind nicht beeindrucken. Ganz nach diesem Motto machten sich am Nelkensamstag rund 8000 Karnevalsfreunde auf in die Innenstadt, um den bunten Zug zu bestaunen und gemeinsam nach drei Jahren wieder Straßenkarneval zu feiern. Und das gelang prima – die vielen aktiven Heljens-Jecken sowie die 25 städtischen Mitarbeiter, unter anderem vom Ordnungsamt und den Technischen Betrieben, konnten sich über einen reibungslosen und friedlichen Ablauf des Tages zu freuen.
Aufgrund des doch recht trostlosen Wetters waren es ein paar Besucher weniger als 2020 – aber die, die am Samstag zum Zug kamen, waren durchweg richtig gut gelaunt. Ganze Einhornfamilien bahnten sich ihren Weg durch das bunte Getümmel, Clowns im Regencape und Plüschhasen mit Schirmen suchten sich ihren Platz entlang der bis zum Kirchplatz gesperrten Hauptstraße. In der Auswahl ihrer Kostüme waren die Narren wieder fantasievoll gewesen: Sie gingen als Tüte Pommes oder Cordula Grün, als Paradiesvogel, Astronaut, Eule oder als die bekannte Wimmelbuch-Figur Walter, die ja nirgendwo besser gesucht werden konnte als im wuseligen Innenstadt-Getümmel.
Heiligenhauser Umzug startet pünktlich um 14.11 Uhr
Und pünktlich um 14.11 Uhr startete dann der Zug, erste Süßigkeiten flogen durch die Luft und die Band Meet me at five machte auf dem ersten Zugwagen gleich richtig Stimmung. Überhaupt: Die Stimmung war super, lauthals wurde mitgesungen, getanzt und die kleinen Karnevalisten freuten sich über reichlich Gummibärchen, Bonbons und Lutscher, die es im Konfettiregen, der dem echten durchaus Konkurrenz machte, aufzusammeln galt.
Die Fußgruppen und Wagenbesatzungen hatten sich einiges einfallen lassen, so fragte der Stadtmarketing Arbeitskreis Handwerk „Wenn alle studieren, wer baut dann die Unis?“ und hatte auch gleich eine Antwort parat: „Meister statt Master!“ Die Musikschüler sorgten unter dem Motto „Everybody dance now“ auf ihrem Wagen für reichlich tanzbare Livemusik, der Sportverein Heiligenhaus verkündete „Wir sind viele, wir sind bunt, Sport ist gesund!“.
Vereine und Institutionen geben sich Mühe mit Verkleidung und Motto
Die Lebenshilfe zog als Bienenschwarm verkleidet durch die Stadt, die Kita Arche ganz ihrem Namen verpflichtet als bunter Tiertrupp inklusive Noah und Arche. Mit „Heljensbad – Der Lack ist ab“ spielte die DLRG auf den Zustand des städtischen Schwimmbads an und auch das Team des Heljensbads selbst erinnerte an die Sparmaßnahmen mit „Kein Gas! Kein Strom! Wir schaffen das schon!“. Dutzende Suit“bär“tus-Bären verteilten genauso begeistert Kamelle, wie die Ministranten – und wirklich allen Jecken war anzusehen, was viele erleichtert äußerten: Endlich wieder Karneval feiern!
Auch von auswärts kamen die Zugteilnehmer: Das Tambour-Corps Grün-Weiß Kupferdreh spielte, die Skifreunde Velbert verkündeten auf ihrem Wagen „Corona ist weg, wir sind wieder jeck“. Den letzten Wagen hatten traditionell und wohlverdient die Heljens-Jecken als Organisatoren der närrischen Zeit in Heiligenhaus inne. Mit Cabrio und buntem Wagen, mit Unterstützung von Verwaltung und Politik, beendeten sie den rund einstündigen Zug, der wieder einmal der Höhepunkt der närrischen Zeit war. Und im kommenden Jahr scheint dann bestimmt auch wieder die Sonne.