Heiligenhaus. Bei der Heiligenhauser Schneewette hat der Bürgerverein Hetterscheidt nun die Nase vorn. Und es geht dabei nicht mehr nur um Schnee.

Vor einer Woche bei der Schneewette konnte Reinhold Unger innerlich seinen Sieg feiern, jetzt ließ der Vorsitzende des Bürgervereins Hetterscheidt seine Freude mit einem kleinen Jubelschrei raus: Er hat die 47. Hetterscheidter Schneewette zugunsten des Bürgervereins entschieden. Zwischen dem Bürgerverein und der Stadt Heiligenhaus steht es nun 26:24.

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Gut zwei Wochen vor dem Jahreswechsel hatten der Bürgervereinschef und der stellvertretende Bürgermeister Edmund Mathey ihre Wettvorschläge schriftlich fixiert. Die verschlossenen Umschläge öffnete Wettkommissar Heribert Bittner mit seinem Taschenmesser ähnlich spannend, wie es immer der vor zwei Jahren verstorbene, langjährige Schiedskommissar Heinz Nardmann zelebrierte.

Heiligenhaus wetten jetzt auch auf Niederschlag

Reinhold Unger hatte darauf gesetzt, dass am Neujahrsmorgen vor der ehemaligen Sparkasse an der Velberter Straße kein Schnee liegt und dass kein Niederschlag fällt. Die Sache mit dem Nass von oben in Form von Regen oder Schnee wurde neu in die Wettregeln aufgenommen. Edmund Mathey hatte auf Schnee mit Niederschlag gesetzt.

Hoffung auf Schnee im Winter

Bei diesem Tipp war ganz deutlich der Wunsch der Vater des Gedankens: „Früher konnten meine Kinder wochenlang auf den Kuhwiesen Schlittenfahren, heute muss man schnell die Stunde nutzen, um mit den Enkeln einen Schneemann zu bauen“, beschreibt der ehrenamtliche Bürgermeister die Folgen der Klimaveränderung und hofft, dass es in diesem Winter doch noch mal schneit: „Kinder wissen kaum, was Schnee ist. Auf jeden Fall ist die Schneewette eine tolle Geschichte, die ich immer aufmerksam verfolgt habe, seitdem ich vor 38 Jahren nach Heiligenhaus gezogen bin.“

Traditionell mit einem Schneekorn begossen

Der Ausgang der Wette wurde traditionell mit einem Schneekorn begossen, dazu wurde im Saal der Gaststätte „Am Steinberg“ ein Hetterscheidter Schmalztaler gereicht. Reinhold Unger und seine Frau hatten bereits am frühen Sonntagmorgen damit begonnen, Schwarzbrot mit einem aromatisch-fettigen Aufstrich zu versehen. Dazu wurden viele weitere leckere Kleinigkeiten vorbereitet, die zum gemütlichen Beisammensein nach dem offiziellen Teil serviert wurden.

Aufmerksam verfolgt die Bürgervereinsfamilie in der Gaststätte „Am Steinberg“ die Öffnung der Briefe mit den Vorschlägen zur Hetterscheidter Schneewette.
Aufmerksam verfolgt die Bürgervereinsfamilie in der Gaststätte „Am Steinberg“ die Öffnung der Briefe mit den Vorschlägen zur Hetterscheidter Schneewette. © FUNKE Foto Services | „lrich Bangert

Rückblick auf die nicht einfachen Coronajahre

Zuvor begrüßte der Vereinsvorsitzende neben der Bürgervereinsfamilie die Vertreter anderer Vereine und Parteien sowie den Beigeordneten Björn Kerkmann, verbunden mit herzlichen Genesungswünschen an den erkrankten Verwaltungschef Michael Beck.

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Reinhold Unger schaute auf die nicht einfachen Coronajahre zurück und zeigte sich erleichtert, dass man sich nun fast ohne Einschränkungen wieder treffen kann. „Wir haben viele Pläne für dieses Jahr, die Liste ist lang, es können noch ein bis zwei Punkte hinzukommen“, kündigte er an und machte auf die Spendendose aufmerksam. „Wir sammeln für Hetterscheidter Kinder, besser gesagt für die Fördervereine von Schule und Kindertagesstätte. Auf jeden Fall planen wir Anfang Juni ein Kinderfest auf der neuen Spielplatzanlage an der Heidestraße.“

Die nächsten Termine des Bürgervereins

Nächster Termin ist ein Kaffeetrinken am 8. Februar, 15 Uhr, in der Gaststätte „Am Steinberg“. Am 18. März kommen die Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung in Gasthof Kuhs zusammen.

>>>Die Schneewette

Die erste Schneewette wurde 1976 eingelöst. Der Verlierer musste in den Anfangsjahren immer am dritten Sonntag im Januar in der Gaststätte Am Steinberg die Vorstände der Hetterscheidter Vereine mit Reibekuchen und Korn bewirten.

Bei dieser Gelegenheit wurden die Termine für das neue Jahr abgestimmt, damit sich in Hetterscheidt keine Veranstaltungen überschnitten.