Heiligenhaus. Karate, Beachvolleyball und möglicherweise eine eigene App: Nach einem Jahr ist der Sportverein Heiligenhaus zufrieden mit dem mutigen Schritt.
Die Geschichten des TuS Hetterscheidt und des TV Heiligenhaus reichen zurück bis ins neunzehnte Jahrhundert. Beide Vereine etablierten sich in der Heiligenhauser Sportlandschaft und wurden über Jahrzehnte zu festen Anlaufstellen. Im vergangenen Jahr ging man allerdings gemeinsam einen historischen Schritt: Aus einer Fusion ging der Sportverein Heiligenhaus, kurz SVH, hervor. Der erste Vorsitzende Michael Nink und der Geschäftsführer Urban Schmalbrock ziehen ein Zwischenfazit – und gehen dabei zuerst einen Schritt zurück, um die Gründe für die Fusion zu beleuchten.
„Beiden Vereinen war klar, dass wir in Zukunft Probleme bekommen werden. Obwohl immer mehr Mitglieder abgewandert sind, ist der administrative Aufwand stetig gewachsen. Es war logisch, dass wir die Verwaltung unter diesen Umständen irgendwann nicht mehr stemmen können würden“, erklärt Nink. Als Beispiele für den vermehrten Aufwand nennt er die neuen Datenschutzrichtlinien und das aus seiner Sicht unnötig verkomplizierte Hallenmanagement in Zusammenarbeit mit der Stadt.
Mitglieder sprachen sich für Fusionierung der Heiligenhauser Vereine aus
Die Kommunikation mit dem Vorstand des TuS Hetterscheidt sei schon im Vorfeld der Fusion sehr gut gewesen, berichtet Nink. „Wir konnten einige zielführende Versammlungen aufgrund von Corona nicht abhalten, das hat die Planungen etwas verzögert“, so der Vereinsvorsitzende weiter. Dann jedoch wurde Klarheit geschaffen und im Rahmen einer Mitgliederversammlung über die Fusion abgestimmt. Mit einer zehnprozentigen Anwesenheit der Mitglieder wurde einstimmig für die Fusion gestimmt. „Wir waren sehr froh über diese Versammlung. Die hohe Beteiligung von 80 Leuten zeigt das hohe Interesse. Es gab ein paar Fragen zur Fusion, allerdings keine Gegenstimme“, so Nink.
Ein Jahr nach der Fusion können die Treiber der Fusion auf diverse Erfolge zurückblicken: „Wir haben die Synergien optimal genutzt – kleinere Gruppen haben sich zusammengefunden und können so wieder adäquat dem Trainingsbetrieb nachgehen. Wir merken, dass die Leute extrem offen und experimentierfreudig sind, so haben wir beispielsweise Karate als neuen Kurs im Programm“, erklärt Nink.
Drei neue Beachvolleyballmannschaften sind entstanden
Vor allem für den Sommer gebe es einen riesigen Erfolg zu vermelden: Auf dem Gelände des TC Rot-Weiß (TCRW), westlich neben dem Heljensbad situiert, wurde eine neue Beachvolleyballanlage errichtet. Neben Volleyball kann hier auch Beachhandball gespielt werden. Diese Neuerungen kommen augenscheinlich auch bei der jüngeren Zielgruppe gut an: „Wir haben für nächstes Jahr drei neue Volleyballmannschaften, die wir melden werden – das ist in Zeiten von großen Nachwuchssorgen in Sportvereinen eine tolle Nachricht“, erläutert Urban Schmalbrock.
Rund um die Anlage des TCRW gibt es noch weitere Pläne für die Zukunft: „Wir können die Tennisfläche bald mitnutzen, planen den Spielplatz zu renovieren und somit ein tolles Areal für Familien zu schaffen“, so Nink. Als weitere Projekte in der Zukunft stünden eine Vereinsapp für die simplere Kommunikation mit den Mitgliedern und eine eigene Geschäftsstelle auf dem Programm. „Wir suchen eine Lokalität für eine gemeinsame Geschäftsstelle mit dem Stadtsportverband, wo auch andere Vereine sich in Zeit-Slots präsentieren und für ihre Mitglieder da sein können“, erläutert Nink die Idee.
Übungsleiter werden weiter gesucht
Eine weitere Mammutaufgabe ist die Lösung des Übungsleiter-Problems: „Wir suchen händeringend nach Übungsleitern und Helfern. Wir könnten zig mehr Kurse anbieten, wenn wir genug Personal hätten. Es ist wichtig, dass Leute sich im Sport engagieren – sonst werden Vereine immer größere Probleme kriegen. Und ganz nebenbei ist das ein echt gut bezahlter Nebenjob, das muss man auch mal so sagen“, fasst Urban Schmalbrock zusammen.