Heiligenhaus / Ratingen / Mülheim. Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen will für die FDP in den Landtag ziehen. Das sind die Ideen für den Wahlkreis Mettmann III/Mülheim II.
Eine gute Bildung, schnelle Digitalisierung und das Eintreten für die Generationengerechtigkeit – das sind drei Schwerpunktthemen, mit denen der Ratinger Alexander Steffen die Wählerinnen und Wähler im Wahlkreis Mettmann III / Mülheim II von sich überzeugen möchte. Der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen will für die FDP bei der Wahl am 15. Mai in den Landtag einziehen – und die Chancen stehen nicht schlecht.
Dass Steffen dabei ein Direktmandat ergattert, ist zwar nicht sehr wahrscheinlich – mit einem guten FDP-Landeslistenplatz 14 könnte er jedoch dem nächsten Landtag angehören. „Es sieht nicht schlecht aus, aber sicher kann man sich natürlich nicht sein. Es kommt nicht nur auf unser eigenes Ergebnis, sondern auch die Größe des künftigen Landtags an“, blickt der 29-Jährige voller Spannung gen Mai.
Ideen des Liberalismus überzeugen den Ratinger Alexander Steffen
Zur FDP kam er durch eine Rede Guido Westerwelles, die der heute 29-Jährige im Alter von 15 Jahren hörte: „Privat vor Staat, der Einzelne steht im Mittelpunkt, das waren Stichworte, die mich überzeugt haben – so wie der gesamte Liberalismus.“ Nachdem er Parteimitglied wurde und feststellte, dass nur wenige junge Menschen aktiv waren in seiner örtlichen FDP, gründete er mit Freunden die Jungen Liberalen (Julis) in Ratingen – mittlerweile führt er den Jugendverband landesweit an. „Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß, ich habe auch mein Zweitstudium Jura pausiert, um mich voll und ganz darauf konzentrieren zu können“, berichtet der Politikwissenschaftler.
Doch auch wenn er kommunal als sachkundiger Bürger in Ratingen aktiv ist, liegen seine Schwerpunkte auf Landesthemen. „Bildung muss immer ein Thema sein, gerade bei einer Landtagswahl“, so Steffen, der dem Modell von Einheitsschulen so gar nichts abgewinnen kann: „Ich halte es für falsch, dass es kein Sitzenbleiben mehr geben sollte oder keine Noten. Wir brauchen auch an Schulen ein Leistungsprinzip.“ Welche Talente der Einzelne mit sich brächte, „das kann man nur mit einem mehrgliedrigen Schulsystem herausfinden. Wir brauchen mehr Qualität an Gymnasien, wir brauchen aber auch gut ausgebildete Handwerker.“
Mehr Wirtschaft an Schulen und eine andere Inklusion
Bildung, so Steffen, müsste auch individueller werden. „Eins meiner Ziele ist es, einen Leistungskurs Wirtschaft einzuführen – aber auch generell das Schulfach Wirtschaft. Es muss Standard werden, dass man Grundlagen lernt, zum Beispiel, was ist ein Mietvertrag, was ist eine Aktie? Das sind wichtige Dinge, die man fürs Leben braucht.“ Beim Thema Bildung habe, so Steffen, das aktuell FDP-geführte Ministerium von Yvonne Gebauer „anfangs einen grünen Scherbenhaufen übernommen – mit einer grünen Inklusionspolitik, die nicht durchdacht war“. Er sei absolut für Inklusion, „aber man hätte Förderschulen niemals abschaffen sollen“.
Wie zufrieden der Jungpolitiker mit der Arbeit seiner Ministerin ist, die gerade in der Coronazeit auch viel Kritik einstecken musste? „Für mich ist Yvonne Gebauer die erfolgreichste Bildungsministerin aller Zeiten – auch wenn es in der Pandemie schwer war. Sie hat jedoch immer auf Präsenzunterricht gepocht und das war richtig so“, findet Steffen. Nicht immer sei er mit dem zufrieden, was die FDP mache, „aber nur durch Diskussion kommt man weiter. Ich scheue keine Auseinandersetzung, weder intern noch extern.“
Mehr Menschen für Politik begeistern
Generell habe die Pandemie gezeigt, dass beim Thema Digitalisierung noch einiges an Arbeit anliege, „und das nicht nur im Homeschooling oder Homeoffice. Wir brauchen auch in den Behörden eine schnelle Digitalisierung“. Konkrete Ziele für seine Wahlkampfstädte Heiligenhaus, Ratingen und Mülheim nennt Steffen zwar nicht, „mein Ziel ist es aber auch, mehr junge Menschen für Politik zu begeistern. Gerade in diesen Zeiten, wo es viele Querdenker und Fakenews gibt, in der wir Krieg erleben, wird deutlich, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist“. Mehr Menschen sollten sich seiner Meinung nach in Parteien engagieren, „wer unzufrieden ist, sollte es selber besser machen“. Warum man die FDP wählen sollte? „FDP wählt, wer nicht zurückwill, sondern den Fortschritt.“
>>> Zur Person
- Alexander Steffen kommt aus Ratingen, ist 29 Jahre alt und bezeichnet sich als „Sportfanatiker“. Er spielt Fußball beim TUS Homberg, Tennis, geht regelmäßig ins Fitnessstudio, aber auch gerne essen.
- Reisen und die mediterrane Küche haben es dem Politikwissenschaftler ebenfalls angetan. Steffen ist als studentischer Mitarbeiter in der FDP-Landtagsfraktion tätig.