Heiligenhaus. Transport von Hilfsgütern in die Ukraine und Geflüchtete unterstützen wollen die Akteure „Heljens hilft Ukraine“. Auch die Bürgerhilfe ist aktiv.

Die Spenden- und Hilfsbereitschaft für Menschen in der Ukraine ist in Heiligenhaus enorm. Während die Bürgerhilfe Heiligenhaus, die sich in der Pandemie gefunden hat und über Whatsapp kommuniziert, am Wochenende Fahrten an die Grenze organisiert, haben sich nun unter dem Motto „Heljens hilft Ukraine“ einige Aktive zusammengefunden, die von hier aus Hilfe kanalisieren und die bald ankommenden Flüchtlinge in Heiligenhaus unterstützen will.

Initiator Taner Egin-Richter, so teilt Rüdiger Welsch mit, habe die Hilfswilligen zu einem kurzfristig anberaumten Starttermin ein, der am vergangenen Sonntag mit Dr. Peter Rüngeler, Dr. Jan Heinisch, Rostyslava und Andreas Holthaus und Rüdiger Welsch stattfand. Auch Dr. Tobias Kaiser und Christof Lange hätten Ihre aktive Mitarbeit zugesichert. „Geld gespendet habe ich. Ich will aber mehr und Konkretes tun, um zu helfen“, erläutert Egin-Richter sein Engagement.

Zielgerichtete Hilfe aus Heiligenhaus für Betroffene

Alle Beteiligten seien sich einig, dass Hilfe zielgerichtet und konkret geleistet werden solle, sowohl was den Transport von Hilfsgütern in die Ukraine als auch Unterstützung von Kriegsflüchtlingen in Heiligenhaus betreffe. Insbesondere bei letzterem will die Gruppe eng mit den Verantwortlichen der Stadt und des Kreises Mettmann zusammenarbeiten.

Zunächst aber komme es allen Beteiligten darauf an, sehr schnell Hilfe auf den Weg zu bringen. „Wir haben aus dem Ukrainischen Lviv eine Liste mit dort benötigtem Material erhalten. Diese reicht von Medikamenten und medizinischer Ausrüstung über Schlafsäcke bis hin zu Powerbanks und Batterien“ erläutert Rostyslava Holthaus. Mit diesen Hilfsgütern soll nun ein vom Autohaus Croll Sondermann zur Verfügung gestellter Transporter gefüllt und dann nach Polen an die ukrainische Grenze gefahren werden, um dort von Ukrainern übernommen und in das Krisengebiet gebracht zu werden.

Sachspenden werden benötigt

Um den Transporter schnellstmöglich zu füllen, appelliert die Initiative nun an alle Heljenser und bittet um Sachspenden. In der Facebookgruppe „Wer, Wo, Was in Heiligenhaus“ könnten Spendenwillige sehen, was gebraucht werde und dieses dann bei Taner Egin-Richter (Dürerstr. 7) abgeben. „Sobald eine Wagenladung zusammen ist, geht der Transport los in die Ukraine“, wird Egin-Richter zitiert.

Speziell für einige medizinische Bedarfe, zum Beispiel Verbandsstoffe, habe Dr. Peter Rüngeler in der Löwenapotheke spontan die „Ein Teil mehr Aktion – Verbandstoffe“ ins Leben gerufen. Hier könnten Verbandsmaterialien zum Selbstkostenpreis erworben und in einer Spendenbox gesammelt werden. „Es wäre klasse, wenn sich diese Aktion in Heiligenhaus und auch gerne darüber hinaus herumspricht und wir möglichst schnell den ersten Transporter auf den Weg bringen können, denn natürlich wird all das dringend benötigt“, wünscht sich Jan Heinisch. Weitere Infos unter 0172 7123082 und egin.taner@arcor.de.

>>> Bürgerhilfe Heiligenhaus ist ebenfalls aktiv

Die „Bürgerhilfe Heiligenhaus“ hat sich auf die logistische Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge fokussiert. „Wir haben die Fahrzeuge und die Fahrer, um Menschen von der polnisch-ukrainischen Grenze abzuholen und dorthin zu bringen, wo dauerhaft Platz für sie ist“, berichtet Jenny Butgereit, die sich in der Bürgerhilfe engagiert.

Nicht Heiligenhaus ist also das Ziel der Flüchtlinge, sondern sie werden in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen im gesamten Bundesgebiet untergebracht. Am kommenden Wochenende startet wieder eine Fahrt - „da haben wir noch Kapazitäten frei. Wer vorübergehend, also für einige Tage, Menschen auf der Flucht unterbringen kann, kann sich gerne melden.“ Nach der Übergangszeit werden diese Flüchtlinge dann an ihr endgültiges Ziel gefahren. Die Telefonnummer zur Kontaktaufnahme ist 01523 3902889.