Heiligenhaus. Das Thema Frieden ist an der Unesco-Realschule Heiligenhaus besonders wichtig. Umso mehr wollen sie nun Menschen in der Ukraine helfen.
Die Anteilnahme an der Situation in der Ukraine ist an der Realschule enorm: Unglaublich viele Spenden wurden in den letzten Tagen abgegeben. Eine Lehrkraft aus Weißrussland betreibt zudem Netzwerkarbeit.
„Als Unesco-Schule trifft uns der Krieg – deutlicher gesagt – der Überfall auf die Ukraine in unseren Grundhaltungen. Einer der vier Hauptziele der Arbeit als Unesco-Schule seit 57 Jahren ist die Menschenrechts- und Friedenserziehung. Daher war sofort klar, dass wir eine Familie unserer Schule unterstützen, die an einem Spendenprojekt beteiligt ist, nachdem die entsprechende Anfrage in der Klasse 8d ausgesprochen wurde“, berichtet Schulleiterin Sonia Cohen.
Heiligenhauser Realschule freut sich über breite Unterstützung
Innerhalb der Schulöffentlichkeit wurde ein Aufruf gestartet, wirklich benötigte Dinge zu spenden – Decken, Thermoskannen, Windeln etc. „Alle Beteiligten rechneten mit zehn bis 15 Einzelspenden – es kamen innerhalb von drei Tagen über 50!“, freut sich Cohen. Die gut sortierten und wertigen Spenden seien so umfangreich gewesen, dass der bereit gestellte Raum neben dem Schulkiosk von rund 20 Quadratmetern nicht mehr für die Lagerung ausreichte.
„Unter tatkräftiger Unterstützung unseres Techniklehrers gemeinsam mit den Schülern im gemeinsamen Lernen konnten die Materialien gesichtet, sortiert und platzsparend umgepackt werden.“ Am Freitag 11. März, wird die Sammlung dann von der Unterstützerfamilie abgeholt und ihren Helfern abgeholt und am Sonntag, 13. März, in einem Großtransport an die Grenzregion in Polen gebracht. „Wir sind wirklich überwältig über diese schnelle und unkomplizierte Hilfe, über die Solidarität der Eltern, Schüler und Lehrern und die gute Schulgemeinschaft“, so Cohen.
Krise wird im Unterricht thematisiert
Ein weiterer Beitrag zur Bewältigung der Krise sei das Angebot der Lehrkraft aus Weißrussland: „Durch ihre Kontakte zur russisch-orthodoxen Diakonie in Deutschland betreibt sie eine Netzwerkarbeit, die direkt Geflüchteten in Deutschland zugute kommt. Als vertrauliche Ansprechpartnerin kann sie so unmittelbar helfen.“ Die Schule werde das Thema weiter in Gesprächen und Projekten begleiten und als Schule, die auch Schülerinnen und Schüler in Deutsch als Zweitsprache ausbilde, denke man bereits strukturell über die nahe Zukunft nach.
„Hoffen wir gemeinsam, dass das Morden bald gestoppt wird und den betroffenen Menschen wieder zu ihrer Würde verholfen werden kann. Und dass der Öffentlichkeit erneut bewusst wird, welch entscheidender Beitrag in den Schulen durch ihre gelebte Friedenserziehung für die Zukunft geleitet wird“, so Cohen abschließend.