Heiligenhaus. Damit in der Heiligenhauser Oberilp die Menschen nicht mehr den Berg hinunter laufen müssen, fährt der Bürgerbus nun einmal durch die Siedlung.

Oberilp, Steig 3 heißt es nun auf einem Halteschild am Europaplatz in der Oberilp: Nach vielen Anfragen der Bürger und Bürgerinnen steuert der Bürgerbus auf seiner Runde durch Heiligenhaus nun einen weiteren Stadtteil an. Die Bürgergemeinschaft bedankte sich nun für die erweiterte Tour.

Schon seit Anfang Januar dürfen sich viele Senioren und Seniorinnen darüber freuen, dass nun sogar vier der insgesamt 44 Haltestellen des Bürgerbusses in der Oberilp liegen. Doch auch wenn der Bürgerbus überwiegend von älteren Menschen genutzt wird, ist dieser nicht nur für sie gedacht, sondern auch für alle anderen Bürger und Bürgerinnen: „Deshalb heißt es ja auch Bürgerbus, da dieser für alle Bürger und auch Bürgerinnen da ist“, erklärt André Saar, der Geschäftsführer.

Heiligenhauser Bürgerbus soll Außenbezirke und Innenstadt verbinden

Andreas Piorek ist Vorsitzender des Bürgerbusvereins Heiligenhaus, hier am Europaplatz in der Oberilp.
Andreas Piorek ist Vorsitzender des Bürgerbusvereins Heiligenhaus, hier am Europaplatz in der Oberilp. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Saar erklärt weiter: „Die Hauptaufgabe des Bürgerbusses, der mittlerweile seit zehn Jahren besteht, ist es, die Innenstadt zu stärken, in dem Bewohner und Bewohnerinnen, die in Außenbezirken wohnen und keinen Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr haben, diesen nutzen können, um in die Innenstadt zu fahren“, erzählt Vorsitzender Andreas Piorek. Nun erreicht auch die Einwohner und Einwohnerinnen der Oberilp dieser Vorteil.

Doch nicht nur die Bewohner und Bewohnerinnen der Oberilp nutzen die neue Strecke, auch in der Unterilp freut man sich über die neuen Haltestellen; auch wenn die bisherige an der Grubenstraße schon immer in der Nähe der Brücke liegt, die die Ober- und Unterilp direkt verbindet. „Zuerst wurde nur eine Haltestelle für die Oberilp eingerichtet, doch dann hatten immer noch viele ältere Menschen das Problem, dass sie einen Berg hoch- oder hinunterlaufen müssen, um zu dieser Haltestelle zu kommen und, um das zu vermeiden, setzten sich viele für weitere Haltestellen ein“, erzählt André Saar weiter.

Bürgergemeinschaft Oberilp freut sich über die Erweiterung

Sandra Glahn von der Bürgergemeinschaft Oberilp berichtet, dass die Strecke des Bürgerbusses durch die Oberilp vor allem ein großer Gewinn für Senioren und Seniorinnen, die nicht mehr so gut laufen können, wäre. Weitere Haltestellen einzurichten war jedoch gar nicht so einfach, da der Bürgerbus nicht dort lang fahren darf, wo die normalen Linienbusse fahren. „Der Bürgerbus soll und darf den Linienbussen keine Konkurrenz machen“, erklärt Andreas Piorek.

Damit die älteren Bewohner der Oberilp nicht bis zur Grubenstraße laufen müssen, wurden weitere Haltestellen eingerichtet. Ein Vorteil ist auch die Nähe zum Selbecker Markt (im Hintergrund zu sehen) vom Europaplatz aus.
Damit die älteren Bewohner der Oberilp nicht bis zur Grubenstraße laufen müssen, wurden weitere Haltestellen eingerichtet. Ein Vorteil ist auch die Nähe zum Selbecker Markt (im Hintergrund zu sehen) vom Europaplatz aus. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Weiter erzählt Andre Saar: „Trotzdem haben wir einen Antrag für weitere Haltestellen bei der Rheinbahn gestellt und konnten diesen dann auch durchsetzen. Natürlich haben wir darauf geachtet, dass wir durch die neuen Haltestellen keine Parkplätze wegnehmen, denn das ist oft ein Problem des Bürgerbusses, dass dessen Haltestellen zugeparkt werden. Das akzeptieren wir aber, da es an vielen Stellen nicht ausreichende Parkplätze gibt“.

Fahrten sollen nicht teurer werden

Durch die Linienergänzung hat sich die Fahrzeit des Bürgerbusses, der montags bis samstags stündlich fährt, verlängert und die Stunde der Fahrt durch Heiligenhaus ausgereizt. Wie in vielen anderen Bereichen mache sich auch beim Bürgerbus die Corona-Pandemie bemerkbar, da nur noch die Hälfte der bisherigen Fahrgäste mitfahren würden. Und natürlich gilt auch im Bürgerbus die 3G-Regel, sowie die Masken- und eine Anschnallpflicht, da der Bürgerbus als Pkw zählt und sich somit jeder Mitfahrende und jede Mitfahrende anschnallen muss, wie Piorek erklärt.

Für eine Fahrt mit dem Bürgerbus zahlen sechs- bis vierzehnjährige einen Euro und alle Personen über 14 Jahren 1,50 Euro und wie Andre Saar betont, werden sich diese Preise trotz weniger Menschen, die mitfahren und steigenden Benzinpreisen nicht ändern. Bei diesen recht günstigen Preisen würden sich manche auch überlegen, auch einfach so mal eine Rundfahrt mit dem Bürgerbus durch Heiligenhaus zu machen und dabei Plätze zu entdecken, die einem sonst nie auffallen oder bei denen man gar nicht wusste, dass es diese überhaupt gibt, wissen die Fahrer zu berichten.

>>> Weitere Infos zum Bürgerbus, dem Fahrplan und wie man selber Fahrer werden kann, gibt es auf der Homepage des Vereins.