Heiligenhaus. Mit einem neuen Gefährt kann der Heiligenhauser Bürgerbus nun auch Rollstuhlfahrer mitnehmen. Verein blickt auf eine erfolgreiche Zeit zurück.
Der neue Bürgerbus ist offiziell eingeweiht: Seit Dienstagnachmittag fährt das Schmuckstück des Bürgerbusvereins Fahrgäste durch Heiligenhaus.
Zur offiziellen Einweihung des neuen Gefährts standen noch der alte und der neue Bus gemeinsam auf dem Rathausplatz, Andreas Piorek als Vorsitzender des Bürgerbusvereins freute sich sehr darüber, „dass der alte Bus uns neun Jahre lang gute Dienste geleistet hat. Seit dem Beginn des Linienbusverkehrs am 5. November 2012 hat er fast 300.000 Kilometer zurückgelegt und fast 120.000 Fahrgäste befördert.“
Viele Heiligenhauserinnen und Heiligenhauser sind beim Verein aktiv
Das ist ein großer Erfolg, auch, wenn man sich unter den Bürgerbusvereinen umsieht, von denen es in NRW mittlerweile insgesamt 147 gibt. Der neue Bus, so Piorek, biete jetzt einen besseren Komfort beim Ein- und Aussteigen, im FIBE-Bus in Niederflurbauweise können ab sofort nämlich auch Rollstuhlfahrer mitgenommen werden.
Bürgermeister Michael Beck stellte in seiner kurzen Ansprache „ein großes Wort über alles: Danke!“ Der Bürgerbusverein liefere ein großes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements, „die 27 Aktiven, 22 Herren und fünf Damen, leisten großartige Arbeit. Ihnen wünsche ich viele unfallfreie Kilometer mit dem neuen Bus, der es Menschen mit Handicap noch leichter macht mitzufahren.“
Bürgerbus erhält seinen Segen
An die Anfänge des Vereins erinnerte dann noch Ruth Ortlinghaus, Sprecherin des Stadtmarketing Arbeitskreises Kultur. „Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem Rolf Watty zu mir kam und sagte, dass er einen Bürgerbus ins Leben rufen wolle“. 2008 hatte der mittlerweile verstorbene Watty diese Idee, bis zur ersten Fahrt dauerte es vier Jahre. „Unendliche Arbeit“, so Ortlinghaus, sei bis dahin geleistet worden, Rolf Watty, der lange Jahre erster Vorsitzender des Vereins war, der im Juli 2011 gegründet wurde, gebühre dafür Dank.
Genauso aber ging der Dank aller Redner an die ehemaligen und derzeitigen Bürgerbusfahrer, die sich weiterhin sehr über Verstärkung freuen. Gesegnet wurden der neue Bus – der Alte hatte im Laufe der Vorstellung schon seine nächste planmäßige Fahrt aufgenommen – und die Fahrerinnen und Fahrer auch: Pater Georges Aboud segnete nach einem kurzen Gebet das Fahrzeug mit Weihwasser, Pfarrerin Kirsten Düsterhöft wünschte den Ehrenamtlern in ihrem Segensspruch all die Weitsicht und Umsicht, die es braucht um sicher zu fahren.
Alte Bus bleibt für Notfälle erhalten
Der neue Bus ist ab sofort in Betrieb, der alte wird nach einem Besuch beim TÜV als Ersatzbus in der Hinterhand gehalten.“ Von der Länge und Breite her sind sich die beiden Fahrzeuge fast gleich“, berichtete André G. Saar vom Stadtmarketing, „der neue ist aber innen wesentlich geräumiger.“ Und auch von außen hübsch anzusehen, denn Isabel Fechner-Müller, Sprecherin des Arbeitskreises Handwerk, hat die Folien der Sponsoren (NeanderEnergie, Stadtwerke, Akzenta und Rheinbahn) in dreitägiger Arbeit sorgfältig geklebt. „Benötigt wurde eine spezielle Folie, die auch um die Ecke geklebt werden kann, der Wagen musste zudem in einer mindestens 10 Grad warmen Umgebung stehen, damit alles sicher hält.“ Nun kann es losgehen: Mit hoffentlich vielen unfallfreien Kilometern zwischen Nonnenbruch, Innenstadt und Wassermangel.
Der Bus fährt von Montag bis Samstag zwischen 9 und 13 Uhr, zusätzlich von Montag bis Freitag zwischen 14 und 17 Uhr. Zusätzliche Fahrten gibt es mittwochs und samstags um 8.30 Uhr aufgrund des Wochenmarktes.