Heiligenhaus. Sie wird sich noch weitere Wochen in die Länge ziehen, die Baustelle an der Isenbügeler Straße in Heiligenhaus:
Die Vollsperrung der Isenbügeler Straße sollte ursprünglich im Ende Januar aufgehoben werden, nun wurde sie um zwei Monate verlängert (die Heiligenhauser Zeitung berichtete). Doch der Kreis Mettmann ist noch nicht fertig mit den abschließenden Arbeiten.
Die Kreisverwaltung hatte im Mai mit dem Bau eines Regenrückhaltebeckens begonnen, der das Tal vor Überflutungen schützen soll. „Ist der Speicher voll, sorgt ein Drosselbauwerk dafür, dass nur noch sieben Liter in der Sekunde in Richtung Vogelsangbach laufen, zuvor waren es 90 Liter“, beschreibt Kreismitarbeiter Miroslaw Kulik die Wirkung. Abschließend musste eine weitere Leitung in die Erde gebracht werden, die anders gelegt werden musste als ursprünglich geplant.
Stadtwerke Heiligenhaus nutzt Vollsperrung für nötige Arbeiten
Die Stadtwerke Heiligenhaus nutzen die Gelegenheit und verlegen gleich neue Leitungen für Gas, Wasser und Strom, damit nicht eine zweite Baustelle nötig wird. Michael Gallinat, der Technische Leiter des städtischen Tochterunternehmens, bedauert die Unannehmlichkeiten für seine Kunden und alle Autofahrer und bittet gleichzeitig um Verständnis: „Durch die verlängerte Vollsperrung können wir viel schneller bauen. Würden wir mit einer halbseitigen Sperrung arbeiten, die durch eine Baustellenampel geregelt wird, würde das zwei bis dreimal so lange dauern.“
Der Grund leuchtet ein: „Nur zwischen den kurzen Ampelphasen können Bagger an die Baugrube fahren, das verzögerte den Baufortschritt. Deshalb haben wir um eine Verlängerung gebeten.“ Von dem zunächst gefassten Plan der Stadtwerke, die neuen Versorgungsleitungen in den Gehweg zu verlegen, ist man schnell abgekommen: „Da ist einfach zu wenig Platz, zumal dort bereits Telekommunikationsleitungen liegen“, stellt Michael Gallinat fest.
Investition in neue Gasübernahmestation
Neben neuen Kunststoffleitungen für Wasser und Gas werden Leerrohre für eine Mittelspannungsleitung in 1,20 Metern Tiefe verlegt. Für die nächsten Jahrzehnte ist dann Ruhe: „Die Rohre halten 70 bis 80 Jahre“, verspricht der Fachmann der Stadtwerke, der auf eine weitere große Baumaßnahme verweist, die gleich mitgemacht wird: „Wir bauen hier an der Isenbügeler Straße eine neue Gasübernahmestation, wo wir das Gas von unserem Vorlieferanten in unser Netz einspeisen und die Odierung vornehmen. Dabei bekommt das Gas seinen typisch Geruch. Die vorhandene Station am Hasenberg ist in die Jahre gekommen. Sie hat ihre Kapazitätsgrenze erreicht, dazu ist sie schwer zugänglich. Hätten wir die dort oben am Hang erneuert, hätten wir Bergsteiger gebraucht. So ist die Investition an der Isenbügeler Straße deutlich günstiger als bei der ersten Planung.“
Jetzt hoffen die Stadtwerke auf einigermaßen günstiges Wetter. „Die PE-Rohre müssen bei einer Mindesttemperatur von fünf Gras zusammengeschweißt werden.“ Die ausführende Firma weiß mit den Unbilden der Witterung umzugehen: „Wenn es kälter ist, wird über der Baugrube ein beheiztes Zelt aufgestellt.“ Die Anwohner am Hasenberg und der Isenbügeler Straße können selbstverständlich ihre Anwesen erreichen. Für Radfahrer und Fußgänger bleibt die Isenbügler Straße passierbar, mitunter stellen sich kurze Wartezeiten ein, wenn ein Baufahrzeug die Durchfahrt versperrt. „Wenn die Feuerwehr kommt, macht die Baufirma sofort Platz“, versichert Michael Gallinat. Wer allerdings meint, mit seinem Pkw außerhalb der üblichen Arbeitszeiten durchfahren zu können, steht vor einem Absperrpfosten und muss umdrehen.
Weg nach Kettwig
Lange Umwege müssen die Isenbügeler derzeit in Kauf nehmen: Von Heiligenhaus kommend geht es über die Abtsküche, von Kettwig aus über die Charlottenhofstraße. Die geplante Sanierung der Charlottenhofstraße von Kettwig vor der Brücke nach Isenbügel, die bereits für November angepeilt war und im März starten sollte, wird jedoch deswegen erneut verschoben.
„Die Baufirma wird dort nicht vor Ende März tätig“, informiert Michael Krahl von der Unteren Straßenverkehrsbehörde der Heiligenhaus über die Abstimmung mit der Stadt Essen.