Heiligenhaus. Ralf Michaelis leitet seit über einem Jahr die Heiligenhauser Polizeiwache. Doch erst jetzt kann er sich ein richtiges Bild von der Stadt machen.

Manchmal ist aller Anfang schwer, und wenn dieser mitten in die Zeit von Pandemie und Lockdown fällt, ist es besonders hart. Im Sommer 2020 hat Ralf Michaelis die Leitung der Heiligenhauser Polizeiwache übernommen, doch erst jetzt kann er seine neue Stadt so richtig kennenlernen.

Aus Essen stammt der 47-Jährige mittlerweile Ratinger, im Kreis Mettmann war er bereits viele Jahre im Einsatz. Dass er einmal Polizist werden wird, das stand für Michaelis außer Frage – schließlich war der Vater ebenfalls im Dienst, „das fand ich immer spannend.“ Der Polizeihauptkommissar absolvierte von 1994 bis 1997 seine Ausbildung, hier kam er erstmals zum Praktikum nach Ratingen. „Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt, war an unterschiedlichen Stellen tätig“, erinnert er sich gerne an die Zeit in seiner Wahlheimat zurück.

Viel durch den Kreis Mettmann gekommen, bevor es nach Heiligenhaus ging

Ralf Michaelis an seinem Schreibtisch auf der Heiligenhauser Wache.
Ralf Michaelis an seinem Schreibtisch auf der Heiligenhauser Wache. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Viele Jahre hat er hier gearbeitet, bevor einige Ortswechsel anstanden: Leitstelle, Mettmann, Wülfrath, Haan und Langenfeld standen auf seiner Agenda, doch mit Heiligenhaus hatte Michaelis bis dato wenig zu tun: „Das Einzige, was ich wirklich über Heiligenhaus wusste, war, dass hier die schönste Wache im ganzen Kreis ist – und das kann man jetzt nach der Sanierung auch wirklich wieder sagen.“

Denn durch die langen Sanierungsarbeiten kam Michaelis 2020 zunächst auf der Velberter Wache unter, dort vertrat er zudem zeitweise einen Kollegen. „Das macht es natürlich am Anfang schwierig, die neue, eigene Stadt kennenzulernen. Man sitzt nicht vor Ort, hat auch noch andere Bereiche in der Verantwortung und die üblichen Besuche zu Beginn konnten aufgrund der Pandemie und des Lockdowns nicht stattfinden“, sagt Michaelis.

Ralf Michaelis will nun die Stadt, Einwohner und Vereine kennenlernen

Doch das wolle er nun alles nachholen, vor einigen Wochen konnte endlich die Wache an der Hauptstraße wieder bezogen werden, „viele Kontakte, wie auch zum Ordnungsamt, funktionieren schon sehr gut, bald werde ich auch die politischen Gremien kennenlernen und auch viele Vereine und Institutionen“, freut sich Michaelis auf die Heiligenhauser – und ihre Mentalität. Denn das die gut, aber vor allem friedlich feiern können, „das hat schon seinen Ruf im Kreis, viele fahren ja auch von außerhalb hier hin zu Veranstaltungen, weil sie eben genau das zu schätzen wissen.“

Die Bezirskpolizisten Holger Müller, Dirk Ollegott und Heinz Keller (v.l.) mit ihrem neuen Chef Ralf Michaelis vor der Wache.
Die Bezirskpolizisten Holger Müller, Dirk Ollegott und Heinz Keller (v.l.) mit ihrem neuen Chef Ralf Michaelis vor der Wache. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Dass es weiterhin so friedlich bleibt, dafür will Michaelis mit seinen Einsatzkräften auch sorgen: „Wenn man sich die Kriminalstatistik im Kreis anschaut, ist Heiligenhaus die Stadt mit den wenigsten Vorfällen. Klar, hier kommt auch alles mal vor, und das wird man auch nie verhindern können, Kriminalität gibt es einfach überall.“ Auf der Agenda habe er jedoch Themen wie die Sicherheit auf dem Panoramaradweg sowie das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer dort, oder auch der Seniorensicherheit. Wichtig seien dabei natürlich vor allem die drei Bezirkspolizisten, „die sind unser Ansprechpartner vor Ort.“ Die Kollegen hätten ihren neuen Chef jedenfalls sehr gut aufgenommen, so Michaelis, „ich freue mich nun, die Institutionen und Vereine kennenzulernen und freue mich auf eine gute Zeit hier in Heiligenhaus.“

Die Öffnungszeiten

Die Heiligenhauser Polizei ist seit September wieder in der Wache an der Hauptstraße 294 untergebracht. In der Zeit von 8 bis 16 Uhr ist diese besetzt und telefonisch erreichbar unter 02056/93126150.

Der Eingang ist nun auch barrierefrei umgebaut worden: Ein Aufzug führt hoch in die erste Etage. Hier kann man zum Beispiel eine Anzeige erstatten. Auch das Verkehrskommissariat ist derzeit noch in der oberen Etage untergebracht.