Heiligenhaus. Wenn die Inzidenz fünf Tage unter 100 liegt, darf die Außengastronomie wieder starten. Wie sich Heiligenhauser Unternehmer darauf vorbereiten.
Gastwirte kämpfen nach wie vor ums Überleben in der Pandemie: Nun könnte es demnächst wieder losgehen mit der Außengastronomie, wenn die Inzidenz an fünf Werktagen infolge unter 100 liegt. Doch diese Ungewissheit stellt die Unternehmer auch vor Herausforderungen.
In den Startlöchern steht zum Beispiel Ute Meierling-Gans vom Kaffee Klatsch: „Einkaufen werde ich noch nicht, sondern erstmal abwarten, wann es wirklich losgehen könnte und welche Auflagen dann zu erfüllen sind.“ Das könnte möglicherweise am nächsten Wochenende der Fall sein. Mittwochs, freitags und samstags bietet sie Außerhaus-Ware an von 10 bis 14 Uhr, ganze Torten auf Bestellung täglich, „damit habe ich es bislang geschafft, mich über Wasser zu halten, mehr aber nicht“, hofft sie auf bald bessere Zeiten.
To-Go bleibt weiter ein großes Thema
Kreativität war also gefragt, so ließ sich zum Beispiel das Thum 1897 kulinarische Weltreisen einfallen, einen to-Go-Stand bietet auch die Familie Wüster im Café Herberge an – aber nachdem das letzte Jahr schon ins Wasser fiel, hilft das nasse Wetter im Mai dem Ausflugslokal auch nicht sonderlich weiter: „Bei den Regengüssen macht es für uns keinen Sinn, zu öffnen“, berichtet Andreas Wüster. Kuchen und Kleinigkeiten gibt es hier zum Mitnehmen an einem Stand. „Das können wir spontan planen. Ob und wann wir aufhaben, teilen wir immer über Facebook und online mit“, so Wüster.
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Unkraut zupfen, die Bestuhlung hochholen, das Personal versammeln – unter anderem diese Punkte stehen noch auf dem Plan von Tom Karrenberg, bevor die Außengastronomie seiner Kniffte hoffentlich bald wieder öffnen kann. „Wenn wir dürfen, machen wir natürlich auf“, versichert Karrenberg – das wird aber wohl noch einige Tage dauern. Hoffnungsvolle Anfragen von Kunden kommen bereits jetzt, aber noch ist Geduld vonnöten. „Und wenn es dann wieder losgeht, müssen wir überprüfen, ob auch jeder einen Test gemacht hat oder bereits geimpft ist“, schaut Tom Karrenberg voraus.
Gutscheine für Heiligenhauser Gastronomie
Der Sprecher des Arbeitskreises Gastronomie macht noch einmal darauf aufmerksam, dass dann auch die Gutscheine eingelöst werden können, die es seit vergangenem Jahr zu kaufen gibt und die für alle Mitgliedsbetrieben des Arbeitskreises Gastronomie des Stadtmarketings gelten – natürlich auch für Gerichte zum Mitnehmen. „Unser Lager ist gut gefüllt, wir gehen aber nochmal das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Getränken durch“, so Karrenberg.
Auch Christine Wolff vom Hofcafé Abtsküche freut sich schon wieder sehr auf die Zeit, in der Kunden an den Tischen draußen Platz nehmen dürfen, um Kuchen und Getränke zu verzehren. „Momentan befinden wir uns noch in den Startlöchern und bereiten einiges vor“, so Wolff. „Wir müssen das Kellnerteam zusammenbekommen, das Lager auffüllen und haben alles an Geschirr und Besteck noch einmal durchgespült“. Auch Anrufe bekommen die Betreiber des Cafés bereits, von Reservierwilligen vor allem aus Nachbarstädten. „Bei denen ist die Inzidenz schon niedriger und die Anrufer gehen zum Teil davon aus, dass wir auch bereits aufhaben“.
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Hoffen auf mehr Kundschaft
Bis dahin dauert es aber noch – wer dann keinen Test vorweisen kann, darf sich zwar nicht setzen, kann aber wohl eine andere Neuerung in Anspruch nehmen. „Wir planen eine „To go“-Station für diejenigen, die gerne ein Stück Kuchen haben möchten, sich aber nicht setzen können oder wollen“, erzählt Christine Wolff. Und hofft auf zweierlei: Zum einen, dass die Käufer sich erst die vorgeschriebenen 50 Meter vom Café entfernen, bevor sie ihren Kuchen verzehren. Und zum zweiten darauf, „dass genügend Kunden kommen, wenn das wieder erlaubt ist.“
Hilfe von der Stadt und Regeln
Um den Gastronomen zu helfen, hatte auch die Stadt ein Soforthilfeprogramm gestartet. Das sah vor allem eine Vorfinanzierung der Hilfsgelder vor, aber auch die Aufwertung der Außengastronomie. Sechs Wirte machen dabei mit; das Farbkonzept werde sich an den Stadtfarben orientieren und es werde nun ein Konzept entwickelt, berichtet Rainer Schulte von der SBEG.
Damit die Außengastronomie in einer Stadt oder in einem Kreis in NRW wieder öffnen darf, muss die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter der Marke von 100 liegen. Stabil bedeutet fünf Werktage in Folge.
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Voraussetzung für einen Besuch in der Außengastronomie in NRW ist ein negativer Corona-Test, der Nachweis über eine vollständige Impfung oder die Bescheinigung, von einer Corona-Infektion wieder genesen zu sein.