Heiligenhaus. Heiligenhauser Gastronomen und Gewerbetreibenden, denen die Corona-Überbrückungshilfe 3 zustehen, erhalten schnell und unbürokratisch Mittel.

Lockdown, der Dritte: Vielen Gastronomen und Gewerbetreibenden steht das Wasser bis zum Hals. Die Stimmung in Heiligenhaus, weiß Annelie Heinisch, Sprecherin des Arbeitskreises Handel des Stadtmarketings, ist nun endgültig am Boden: „Dieser Lockdown bringt alle an ihre allerletzten Grenzen.“ Alles, was helfe, diese Situation zu überstehen, sei derzeit wichtig. Da will die Stadt Heiligenhaus nun ein Zeichen setzen: Sie startet ein Soforthilfeprogramm.

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Von Katrin Schmidt und Carla Rüngeler

Wie der Name schon sagt, solle diese finanzielle Hilfe sofort und ohne große Hürden greifen, berichten Bürgermeister Michael Beck und der Technische Dezernent Andreas Sauerwein: „Der Antrag soll möglichst einfach und schlank sein, uns reicht quasi die Bescheinigung des Steuerberaters, dass diese Hilfe benötigt wird.“ Berechtigt seien alle, die in das sogenannte Überbrückungshilfe 3 des Bundes fallen – und die die Absicht erklären, nach der Pandemie auch weitermachen zu wollen, so Beck.

Bundes-Mittel kommen nur schleppend voran

Die Stadt, so der Bürgermeister weiter, habe bereits die Sondernutzungsgebühren für die Außengastronomie erlassen, „nun können diese jedoch noch weiterhin nicht betrieben werden. Die Überbrückungshilfen des Bundes kommen nur sehr schleppend voran, deswegen wollen wir als Stadt nun in Vorleistung treten.“ Gastronomien, Friseurbetriebe und Unternehmen, denen diese Hilfe zustünde sowie die in den Bereich das Integrierten Stadtentwicklungskonzepts Isek fallen (Innenstadt, Nonnenbruch, Oberilp), könnten diese Hilfe nun erhalten.

Auch die Außengastronomie will die Stadt aktiv unterstützen und zum Beispiel bei der Anbringung von Markisen helfen.
Auch die Außengastronomie will die Stadt aktiv unterstützen und zum Beispiel bei der Anbringung von Markisen helfen. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Für die Monate April, Mai und Juni können dabei jeweils bis zu 18.000 Euro beantragt werden, zusätzlich eine einmalige Zahlung von 18.000 Euro für Ausgaben im Bereich Digitalisierung, berichtet Beck: „Die zinslose Rückzahlung ist jederzeit möglich, jedoch bis Ende des Jahres nötig. Bis dahin sollten auch die Bundesmittel geflossen sein.“ Kümmern wolle sich die Stadt, so Sauerwein, zum Beispiel aber auch ganz konkret um die Gestaltung von Außengastronomien, „was Markisen angeht, würden wir uns auch um bauliche Dinge kümmern. Ein Service, der für eine Stadt schon sehr ungewöhnlich ist. Aber wir merken, dass gerade bei Gastronomen die Anspannung derzeit sehr hoch ist.“

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Zentrumsmanagement nimmt den Betrieb auf

Ein Signal für die Innenstadt wolle man vor allem damit setzen, denn die leide nun mal offensichtlich, und das nicht nur seit der Eröffnung des Forums Hitzblecks, sondern auch unter der Pandemie, berichtet Sauerwein: „Dass die Innenstadt gefühlt leerer wirkt, das überrascht ja nun keinen, deswegen haben wir ja bereits frühzeitig Maßnahmen ergriffen wie Machbarkeitsstudien, dem Isek, dem Einzelhandelskonzept – und jetzt haben wir ein Zentrumsmanagement vor Ort.“ Das sind von der Beratungsfirma Cima Projektleiterin Gudula Böckenholt und Beraterin Sarah Ziegler, und die haben sich auch schon ein erstes Bild von Heiligenhaus gemacht: „Es ist eine Stadt mit viel Potenzial, aber auch mit großen Herausforderungen“, weiß die Projektleiterin.

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Ihr Konzept sehe unterschiedliche Schritte vor, wie eine Evaluation, was möglich wäre, Durchführungen von Workshops, Moderationen zwischen Immobilieneigentümern und der Kommune – viel gebe es anzupacken. Einzelhandel, so sei der Trend, gebe es immer weniger, umso wichtiger sei es, Lösungen für Leerstände zu bekommen. „Wichtig ist, herauszustellen, was das Besondere an einer Stadt ist“, so die Projektleiterin, um einfach mehr Leute in die Stadt zu ziehen und den Verweilcharakter zu erhöhen. Die Verbindung der Innenstadt mit dem Forum sei wichtig, aber auch zum Basildonplatz. Hier müssten auch Lösungen gefunden werden. Vielleicht, so Sauerwein, könne am Ende auch der Paravent aufgehübscht werden. Doch bis dahin sei es noch ein langer Weg, der aber zügig begangen werden soll.

Diese Hilfen gibt es nun

Hilfen können all die Gewerbetreibenden beanspruchen, die in die Corona-Überbrückungshilfe III des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und des Bundesministeriums für Finanzen fallen und die ihren Sitz im Bereich Innenstadt, Nonnenbruch und Oberilp haben: Infos dazu gibt es auf der Homepage www.ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de oder auch bei der Stadt Heiligenhaus, www.heiligenhaus.de.

Die Stadt hofft, dass sie möglichst viele Gewerbetreibende, die derzeit akute Probleme haben, anspricht: „Wir wollen helfen, wenn wir können“, betont Andreas Sauerwein. Möglicher Ansprechpartner sei hier auch immer der Stadtmarketings-Arbeitskreis Handel (www.stadtmarketing-heiligenhaus.de).

Ansprechpartner für die Innenstadtentwicklung ist nun auch das Zentrumsmanagement, welches von dem Unternehmen cima betrieben wird. Vor Ort in der Hauptstraße 166 sind sie montags von 10 bis 16 Uhr, Infos gibt es auch unter www.zukunft-heiligenhaus-2030.de.

Unterstützung gibt es auch für die Gastronomen, die mit den Brauereien Veltins und Maisel im Vertrag stehen oder dies vorhaben: 1000 Euro erhält jeder Betrieb, berichtet Vertriebsleiter Stefan Kretschmer.