Heiligenhaus. Ab Samstag wird in Heiligenhaus geimpft: Jedoch ist erstmal nur Grundschul- und Kitapersonal an der Reihe. Schnelltestzentrum soll bald kommen.

Es kann losgehen in Heiligenhaus: Ab Samstag wird vor Ort gegen Corona geimpft. Doch erstmal ist nur Kita- und Grundschulpersonal an der Reihe. Denn genau für diese Berufsgruppe hat der Kreis Mettmann seine Städte um Amtshilfe bei den Impfungen gebeten.

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Das Gesuch, bei den Impfungen mit tätig zu werden, war zunächst für die Kommunen eine Überraschung, berichtet auch Bürgermeister Michael Beck. Vergangenen Donnerstag hatte der Landrat des Kreises die Bürgermeister eben offiziell um Amtshilfe gebeten. Denn seitdem die Kinder wieder in die Kitas und Grundschulen dürfen, ist der Druck gewachsen, zumindest das Personal schnellstmöglich zu Impfen. Zumindest diejenigen, die geimpft werden wollen.

Teams werden durchmischt

Geimpft wird in Heiligenhaus mit Astrazeneca.
Geimpft wird in Heiligenhaus mit Astrazeneca. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der Druck wuchs auch in Heiligenhaus: Wieder gibt es eine betroffene Kita-Gruppe, die ersten Infektionen an Grundschulen scheinen nur eine Frage der Zeit, trotz aller Hygienemaßnahmen. „Wir als Stadt haben seitdem alles in Bewegung gesetzt, um dem Amtshilfegesuch nachzukommen“, berichtet Beck – und schon am Samstag wird es losgehen. „Wir werden nun einmal die Woche impfen, die Bereitschaft des Personals ist sehr hoch, am Samstag werden wir 160 Personen impfen können.“

Geimpft werde dabei mit Astrazeneca. „Wir mischen natürlich die Teams der Schulen und der Kitas, damit, sollte es bei dem ein oder anderen zu Reaktionen kommen, nicht der Betrieb der Einrichtung gefährdet ist“, so Beck weiter. Man habe extra den Samstag gewählt, damit die Geimpften am Sonntag Zeit haben, sich auszuruhen. An welchem Ort die Impfungen stattfinden, das verrät der Bürgermeister nicht.

Aufbau des Impfzentrums innerhalb einer Woche

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Aber über den Ablauf informiert er: In Abstimmung mit dem Leiter des Erkrather Impfzentrums und der Kassenärztlichen Vereinigung wurde eine in Heiligenhaus wohnhafte Ärztin gewonnen, die gemeinsam mit einem oder zwei weiteren Kollegen die Impfungen durchführen wird. „Ich freue mich sehr, dass die Ärztin sofort bereit war, zu helfen“, so Beck. Auch gibt es Arzthelfer vor Ort, das DRK unterstütze bei der Betreuung der Geimpften und Personal aus dem Rathaus übernehme die Registrierungen. „Ich bin sehr stolz auf meine Truppe, dass wir es innerhalb einer Woche geschafft haben, ein Impfzentrum von A bis Z auf die Beine zu stellen“, richtet Beck lobende Worte an alle Beteiligten. „Ich bin sehr dankbar, dass hier alle Beteiligten an einem Strang ziehen und wir dieses Impfangebot so kurzfristig organisieren können. Auf kommunaler Ebene tun wir alles, um das Impfen bestmöglich voranzubringen“, teilt auch Landrat Thomas Hendele, bezogen auf den gesamten Kreis, mit.

Ob es weitere Impfungen in Heiligenhaus geben wird, das liege jedoch nicht in der Hand der Stadt Heiligenhaus, betont Beck, denn der Kreis setzt nach wie vor auf das Impfzentrum Erkrath. „Natürlich könnten wir uns auch vorstellen, über diese Amtshilfe heraus unterstützend tätig zu werden, um die, die geimpft werden wollen, auch schneller impfen zu können“, so der Heiligenhauser Bürgermeister. An einem Schnelltestzentrum arbeite die Stadt im übrigen mit Hochdruck, „ich hoffe, wir kommen hier sehr bald ebenfalls zu einer guten Lösung“, berichtet Beck. Kreisweit werden ab Montag Schnelltestzentren in Ratingen, Langenfeld und Wülfrath an den Start gehen, teilte der Kreis am Freitag mit.

Hausärzte sehen vor-Ort-Impfung in Praxen kritisch

Auch Hausärzte sollen bald gegen Corona impfen können. Auf WAZ-Nachfrage berichten einige in Heiligenhaus niedergelassene Mediziner, dass sie dieses jedoch kaum leisten könnten – zumindest so lange es keine Einzeldosen zur Impfung gebe und wenn dies parallel zum normalen Betrieb stattfinden würde. Denn oftmals reiche die Praxisgröße nicht aus, um bis zu sechs Menschen parallel impfen zu können, inklusive Vor- und Nachbereitung – schließlich haben sie auch den normalen Praxisalltag parallel aufrechtzuerhalten.

Vorstellen könnten sich einige Mediziner, dass vor Ort an einem Impfzentrum Hausärzte die Impfungen vornehmen könnten, um mehr Menschen innerhalb kurzer Zeit impfen zu können. Außerdem gäbe es hier weniger Komplikationen für die Lagerung von Impfstoff und der Belieferung des dafür medizinischen Materials.