Heiligenhaus. Die Suche nach der vermissten Frau in Heiligenhaus hat auch Edmund Mathey (SPD) nicht zur Ruhe kommen lassen. Das Happy-End: Er konnte sie finden.

So einen Einstieg in den neuen ehrenamtlichen Job als Erster stellvertretender Bürgermeister, den hätte sich Edmund Mathey (SPD) sicher auch nicht ausdenken können. Anpacken und helfen, das ist schon immer seine Devise gewesen, dass er nun selber die vermisste Frau fand, die in der vergangenen Woche mit einem Großaufgebot der Polizei und unter Mitwirkung vieler Menschen gesucht wurde, macht ihn noch immer sprachlos.

Dieses Mal stellt die SPD den ersten stellvertretenden Bürgermeister mit Edmund Mathey.
Dieses Mal stellt die SPD den ersten stellvertretenden Bürgermeister mit Edmund Mathey. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Seit der Kommunalwahl ist der fast 65-Jährige Mitglied im Rat für die SPD. „Ich konnte das Direktmandat gewinnen“, freut er sich – und Zweiter werden, das entspreche so gar nicht seinem sportlichen Naturell. Umso glücklicher war er, dass er die Wahl um den Ersten stellvertretenden Bürgermeister gegen Heinz-Peter Schreven für sich entscheiden konnte, „wenn auch knapp, aber ich hätte mir auch gewünscht, dass die CDU anders mit der Niederlage umgegangen wäre.“

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Eingesetzt für den Kunstrasenplatz und Kita-Neubau in der Unterilp

So ist derzeit einiges neu für ihn. 2012 trat er der SPD bei und arbeitet seitdem in der Fraktion mit die Bereiche Bildung und Sport liegen ihm am Herzen. In Heiligenhaus und in den Ilpen sei er aber längst kein Unbekannter mehr. „Ich war viele Jahre im Vorstand der SSVg tätig, habe mich sehr für den Kunstrasenplatz eingesetzt“, berichtet Mathey. Mit Erfolg, doch auch mit viel Arbeit und Einsatz. „Ich habe mich aber auch immer engagiert, zum Beispiel damals beim Kindergarten in der Unterilp. Die Container waren alle in einem schlechten Zustand, ich war im Elternrat und sorgte dafür, dass was passiert“, blickt er zurück. Das tat es dann auch: Der Kindergarten wurde neu gebaut.

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Beruflich leitet der Elektroingenieur Industrieprojekte, ist gerne unterwegs und konnte viele, spannende Großprojekte durchführen. „Ich war innerhalb von 14 Monaten auf allen fünf Kontinenten, ich reise sehr gerne und freue mich darauf, wenn es bald wieder losgehen kann“, sagt er mit Blick auf die derzeitigen Corona-Schutzmaßnahmen.

In der Gegend kennt sich Mathey aus

Diesen Brief fand Edmund Mathey als Dankeschön der Familie der Frau, die er gefunden hatte.
Diesen Brief fand Edmund Mathey als Dankeschön der Familie der Frau, die er gefunden hatte. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Mathey lebt in der Giesenhofstraße, ist seit 35 Jahren verheiratet, hat vier Kinder und acht Enkel. Und hier in dem Bereich konnte er am Donnerstagabend auch die vermisste Frau antreffen. „Meine Kinder haben hier früher Verstecken gespielt, auf einer Lichtung, deswegen kenne ich jeden Winkel in- und auswendig“, berichtet er von seiner Suche. So machte er sich mit einer Taschenlampe auf in das Gelände, „der Hubschrauber über uns hatte mir keine Ruhe gelassen, da waren so viele Menschen in Sorge und auch ich konnte mich nicht einfach aufs Sofa setzen, wenn ich weiß, in unserer Nähe ist ein Mensch in Not.“ Umso erstaunlicher sei er gewesen, als er die Dame dann antraf, schlafend auf matschigem Boden. „Ich war so glücklich, dass sie die Augen öffnete, ganz behutsam haben wir uns dann zu Nachbarn aufgemacht und die Polizei gerufen.“

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Irritiert sei er gewesen, dass es in der Presseerklärung der Polizei hieß, ein Mann habe die Dame gefunden, der von der Suche nach der Frau nichts mitbekommen hatte. „Ich bin doch nur deswegen draußen gewesen“, so Mathey. Und nicht er habe Glück gehabt, die Frau zu finden, „sondern die Frau hatte das Glück, dass sie gefunden wurde.“ Die Familie habe sich mittlerweile bedankt, „da habe ich mich sehr drüber gefreut, war aber leider nicht zuhause. Das Geld im Umschlag, das werde ich für einen wohltätigen Zweck spenden.“