Heiligenhaus. . Die Gastronomie auf dem Trainingsgelände der SSVg 09/12 war lange das Sorgenkind des Vereins. Dank einer Spende konnte dieses nun saniert werden.
Nass bis auf die Unterbuxe, durchgefroren von Regen und Wind flüchten die Fußballer nach dem Spiel schnell unter die heiße Dusche. Nach dem Spiel noch was trinken – im Winter kam das für die Sportler selten in Frage. Denn so gut das Angebot im Sportlertreff vielleicht auch sein mochte, es war einfach zu kalt. Seit vielen Jahren wollte der Verein das Sportlerheim renovieren, eine Großspende machte diesen Traum nun möglich.
„Wir freuen uns riesig darüber, dass wir jetzt so ein tolles Vereinsheim haben“, freut sich Schriftführerin Anke Reetz bei der offiziellen Einweihung am Montagnachmittag. „Wenn man sieht, wie dick die neue Dämmung ist, kann man sich ja vorstellen, dass das keine kleine Sanierung war.“ Gezogen habe es schlimm, doch die Zeiten sind nun vorbei.
Zugang von der Terrasse aus
Doch die wichtigste Neuerung: „Es gibt nun einen direkten Zugang von der Terrasse aus, das ist natürlich viel einfacher“, berichtet der Gastronom Daniel Müller, der seit Dezember den Sportlertreff führt. Von klein auf war er Vereinsmitglied, als er hörte, dass ein neuer Pächter gesucht wird, habe er sich sofort beworben. „Ich möchte mit meinem Konzept auch Jugendliche ansprechen, denn in Heiligenhaus gibt es ja kaum noch Angebote für die Altersklasse.“
Rumgesprochen habe sich das bereits ganz gut. Auf seine Events, wie die Sommerparty mit Cocktailbar oder bald einem Oktoberfest, macht er vor allem über soziale Netzwerke aufmerksam. Dienstags bis freitags hat er ab 16 Uhr auf, „das Ende ist offen. Am Wochenende kommt es darauf an, ob es Spiele gibt“, erklärt Müller. Auch würde sich die Lokalität für Feiern anbieten. Froh ist Müller jetzt über die Renovierung des Gebäudes.
Alice Thormählen zeigt sich als große Vereinsfreundin
„Das war schon sehr kalt hier im Winter“, berichtet Heinrich Dedenbach, 1. Vorsitzender der SSVg. Schon viele Jahre lang habe man bei der Stadt als Eigentümer den Zustand bemängelt – aber Geld war dort nie genug in der Kasse. Das änderte sich nun, denn wieder einmal zeigt sich Alice Thormählen mit ihrer Stiftung als große Freundin des Vereins. „Wir haben Frau Thormählen viel zu verdanken, ob es die Tribüne ist, ein Anteil am Kunstrasenplatz oder die neuen Umkleidekabinen“, berichtet Dedenbach. Konkret gab es eine Finanzspritze von 68 000 Euro, „denn wenn ich was mache, dann richtig“, so Thormählen mit einem Zwinkern. Neben der Dämmung gab es neue Fenster und Türen und der feuchte Keller wurde saniert.
Gemeinsam mit Kämmerer und Verwaltungschef Michael Beck habe man dann überlegt, wie man die Renovierungen am besten durchführen kann, denn die Stadt ist schließlich Eigentümer der Immobilie. „Die Stadt hat als Verpächter mit der Renovierung des Dachs dann einen Anteil beigesteuert. Das haben wir aus der laufenden Bauunterhaltung finanziert“, erklärt Beck. Denn wenn schon so eine hohe Summe investiert werde und das Gerüst bereits stehe, habe sich das angeboten.
Fast wunschlos glücklich ist man nun bei der SSVg: Sportlich läuft es, das neue Heim steht, der Pachtvertrag mit der Stadt wurde bis 2030 verlängert. Nur eine Sache könnte das noch toppen, so Anke Reetz: „Eine neue Inneneinrichtung, das wäre wünschenswert, auch für Gäste von außerhalb.“