Heiligenhaus. Welcher Spielplatz wird wann saniert, wie viel will man in Kinder- und Jugendarbeit investieren? Im zuständigen Ausschuss wurde hitzig debattiert.
Manche Mühlen mahlen langsam: Als die Stadt Heiligenhaus im Jahr 2014 ihren Plan vorstellte, Spielplätze zu reduzieren und dafür die verbleibenden Flächen zu verbessern, war der Aufschrei groß – zumindest bei der SPD und an den Orten, an denen Flächen wegfielen. Einiges ist in den sieben Jahren passiert, Leuchtturmspielplätze entstanden und auch der Bereich im Hefelmannpark bekommt endlich sein Sonnensegel. Dennoch ist die Sanierung der Flächen noch immer ein großes Thema, wie die Diskussion im Jugendhilfeausschuss zeigt.
Geld in die Hand nehmen, und das nicht wenig, will dabei vor allem die SPD, und mit neuer Konstellation nach der Kommunalwahl scheinen ihre Pläne gelingen zu können. Verabschiedet werden soll der Haushalt in den nächsten Wochen, konkrete Vorschläge für den Bereich Kinder und Jugend wurden nun hier, im zuständigen Ausschuss, beraten, um in die Abstimmung eingebracht zu werden. So sollen nun unter anderem 120.000 Euro zusätzlich für Spielplätze veranschlagt werden.
Mehr Geld für Kinder- und Jugendarbeit
Der SPD-Antrag wird mit Stimmen von Grünen, Wahl und FDP angenommen, wie auch weitere. So soll auch das Streetworker-Projekt fortgesetzt werden und Präventionsmaßnahmen weitere 50.000 Euro erhalten. Woher man denn das Geld denn eigentlich nehmen wolle, fragt ein Ausschussmitglied – und wird von SPD-Frau Jana Janssen entgegnet: Sie wünsche sich, dass sich die Mitglieder künftig nicht nur während der Sitzung mit dem Haushalt auseinander setzen würden und ergänzt: „Wir sind nicht dafür da, einen Deckungsvorschlag zu unterbreiten.“
Das führt zu Kopfschütteln bei der CDU, die in der Sitzung kein Bein auf den Boden bekommt. Das sozial-liberale lockere Bündnis aus Grünen, SPD, WAHL und FDP, es scheint sich nach der letzten Haupt- und Finanzausschusssitzung zusammengerauft zu haben. Dabei setzte vor allem die SPD der Diskussion ihren Stempel auf, deren Fraktionsvorsitzender Ingmar Janssen wie ein Fußballtrainer an der Seitenlinie von der Zuschauertribüne kaum einen Vorgang unkommentiert lassen konnte. Das Thema Kinder- und Jugendarbeit, das sei in Zeiten von zunehmender physischer und psychischer Gewalt im Elternhaus während des Lockdowns eben von extremer Bedeutung.
Ärger über lange Diskussionen
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Doch auch wenn Beschlüsse gefasst wurden (die noch im Haupt- und Finanzausschuss bestätigt werden müssen), bleibe beim Thema Spielplatzflächen ein Nachgeschmack: „Das wird doch nichts mehr, die Kinder sind doch längst alle erwachsen, wenn irgendwann mal alles fertig ist“, ärgert sich in der Sitzungsunterbrechung ein beratendes Ausschussmitglied. Denn überraschend, auch für die Verwaltung, äußerten sich die Ausschussmitglieder: Man könne keine Priorisierung der von der Verwaltung angegebenen nötigen Sanierungen vornehmen, ohne sich die Plätze vor Ort angeschaut zu haben. Außerdem könne man ja noch weitere Förderprogramme abwarten. Begehungen hatte es bereits im Rahmen des Spielflächenbedarfplans gegeben, die Diskussion, so findet das Ausschussmitglied, laufe auch schon über sieben Jahre.
Zumindest sind sich alle Beteiligten in einem einig: Priorität eins habe die Situation an der Hunsrückstraße. Nachdem das Gerüst durch Brandstiftung nicht mehr vorhanden ist und nach den Bauarbeiten rund um das neue Gemeindezentrum müsse hier dringend etwas passieren, fordert auch die dortige OGS-Betreuung: „Die Kinder brauchen hier dringend etwas zum Spielen.“ Das soll dann auch bald ermöglicht werden.
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