Heiligenhaus. Die Tafel bittet die Heiligenhauser um Spenden für Menschen, die sich sonst kein Festmahl leisten können. 2019 wurden nur 144 Tüten abgegeben.
Es ist wieder so weit: Die Tafel Niederberg hat die 13. Weihnachtstüten-Aktion gestartet und bittet um Spenden. Ziel der Aktionist es, allen Menschen in Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath ein schönes Weihnachtsessen zu ermöglichen.
„In Heiligenhaus sind im letzten Jahr 144 Tüten gespendet worden“, berichten Renate Zanjani, Abteilungsleiterin bei der Bergischen Diakonie und Tafel-Koordinatorin Tanja Högström. Das sei ungewöhnlich wenig gewesen, die ehrenamtlichen Helfer hätten noch etliche Tüten zupacken müssen – über 200 wurden dann an bedürftige Empfänger verteilt. In diesem Jahr hoffen die Verantwortlichen – natürlich auch aufgrund der Coronakrise – wieder auf mehr Beteiligung.
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Fleisch kommt nicht in die Tüte
In die Tüte darf alles, was zu einem festlichen Essen gehört, also zum Beispiel Suppe, Klöße, Rotkohl, ein paar Süßigkeiten oder auch Kerzen.„Viele Menschen freuen sich sehr über Kaffee oder auch über einen Piccolo, Servietten kommen immer gut an“, berichtet Renate Zanjani von ihren Erfahrungen der letzten Jahre, „nurfrisches Fleisch soll bitte nicht in die Tüten!“ Ein Gutschein vom Metzger sei eine schöne Alternative, bei der die Beschenkten selbstauswählen könnten, aber auch eine Konserve mit Rouladen oder ähnlichem komme in Frage.
Mit persönlichem Gruß
Ganz besonders schön sei es, wenn der Tüte einpersönlicher Weihnachtsgruß des Spenders beigelegt werde. „Letztens hat mir eine Dame erzählt, dass sie den Inhalt der Tüte gar nicht für Weihnachten nutzt. Da war ich verblüfft, aber dann berichtete sie weiter, dass nach den Feiertagen ihre Enkel zu Besuch kommen und sie sich freut, dann gutes Essen auftischen und selber teilen zu können“, erzählt Renate Zanjani von einer Begegnung, die sie berührt hat. Überhaupt: „Die Empfänger der Tüten haben leuchtende Augen, die Geber auch - und bei den Helfern werden angesichts der großen Dankbarkeit auch mal die Augen feucht.“
Für Familien oder Alleinstehende
Abgegeben werden können die Tüten, die entweder für eine Familie oder einen Alleinstehenden gepackt werden können, am Montag, 14. Dezember, von 11 bis 18 Uhr am Standort der Tafel in der Rheinlandstraße 26. Die Übergabe an die Empfänger erfolgt dann direkt am nächsten Tag, Dienstag, 15. Dezember, von 12 bis 17 Uhr.
Hegering hat 16 Tüten gespendet
Eine Tüte bekommen können alle, die eine Tafelkarte haben – aber nicht nur die: „Bei dieser Aktion ist es auch möglich, einfach mit einem entsprechenden Nachweis vorbeizukommen, beispielsweise einem Kurzarbeitergeldbescheid“, macht Tanja Högström allen Mut, die gerne eine Tüte hätten. Spendenkommen übrigens nicht nur von Privatleuten, sondern auch von Vereinen und Firmen: Nicole Lenné, Leiterin des Hegerings Heiligenhaus-Hösel, freut sich, dass sie und die anderen Mitglieder des Vereins helfen und Gutes tun können: „Sonst haben wir immer das Fleisch für das Weihnachtsessen der Tafel zur Verfügung gestellt, da gibt es traditionell Wildschweinragout“, erzählt sie, „doch das kann ja in diesem Jahr nicht stattfinden. Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, die Weihnachtstüten-Aktion zu unterstützen. Wir spenden 400 Euro, damit können dann 16 Tüten gepackt werden.“
Auch Geldspende ist möglich
Wer keine Tüte packen kann oder möchte, aber trotzdem an der Weihnachtstüten-Aktion teilnehmen will, kann auch spenden. Für eine 25 Euro-Spende packen die Tafel-Mitarbeiter gerne eine weitere Tüte zusammen.
Die IBAN lautet DE65370205000000474747, der Verwendungszweck ist Tafel Weihnachten 2020. Wer Namen und Adresse angibt, bekommt auf Wunsch auch eine Spendenquittung.
Tüten werden auch geliefert
Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus muss übrigens niemand haben, sowohl die Ab- als auch die Ausgabe der Tüten laufen kontaktlos ab. Diejenigen, die derzeit mit dem Tafel-Essen zuhause beliefert werden, bekommen auch ihre Weihnachtstüte auf diesem Wege. „Wir sind froh, dass auch in diesem Jahr die Aktion stattfinden kann“, freuen sich Högström und Zanjani.
Und ganz besonders schön ist es, dass sich viele Menschen Schönes überlegen: „Zusätzlich zu einer Spende hat uns jemand noch 28 Tüten mit Weihnachtsschmuck gespendet. Auch der wird viel Freunde bereiten.“ Weitere Berichte aus Heiligenhaus lesen Sie hier.