Heiligenhaus. Immer wieder hat sich die Fertigstellung des Heiligenhauser Familienzentrums Oberilp verzögert. Nun kann zumindest die Kita dort einziehen.
Das ehemalige Grundschulgebäude in der Oberilp wird zum multifunktionalen Stadtteil- und Familienzentrum umgebaut – soviel steht schon lange fest. Im Mai 2018 erfolgte der langersehnte Spatenstich für den Umbau, in dem auch Fördergelder des Zukunftsinvestitionsprogramms der Bundesregierung stecken. Rund drei Millionen Euro sollen vom Bund getragen werden. Doch die Fertigstellung des Umbaus verzögert sich immer wieder, der Einzug der evangelischen Kita „Unter’m Himmelszelt“, der Stadtteilsozialarbeit, des Gesundheitsamtes und der Familienberatung der Diakonie musste schon mehrfach verschoben werden. Unter anderem gab es im Frühjahr 2019 Probleme mit der Entwässerung, in deren Rahmen man die Böden wieder hatte aufreißen müssen.
Während die Verzögerungen für die meisten Institutionen kein großes Problem darstellen, weil die alten Räume weitergenutzt werden können, steht die Kita „Unter’m Himmelszelt“ seit einigen Wochen vor einer großen Herausforderung: Das Gemeindezentrum, in dem Kinder und Erzieherinnen bislang untergebracht waren, ist verkauft, geräumt und wird derzeit auf den Abbruch vorbereitet. Hier soll neue Wohnbebauung entstehen.
30 Kinder in einer Notgruppe
Das alte Domizil ist also nicht mehr verfügbar, das neue noch nicht, denn auch der zuletzt geplante Umzugstermin Ende der Sommerferien musste verschoben werden. Momentan behelfen sich Stadt und der Trägerverbund des Kirchenkreises Niederberg als Träger mit einer gemeinsam gefundenen Zwischenlösung: „30 der 85 Kita-Kinder sind derzeit in einer Notgruppe im Spielhaus Oberilp untergebracht“, berichtet Thomas Langmesser, Dezernent des Geschäftsbereichs „Jugend, Soziales und Kultur“. „Wichtig war uns dabei, dass das Ausweichquartier in der Nähe der Kita ist, damit es von allen Eltern auch zu Fuß gut erreicht werden kann.“ Würden mehr Plätze für die Notbetreuung benötigt, ständen auch noch zwei Räume in der Ludgerusstraße zur Verfügung, genutzt werden könnten der Raum für frühe Hilfen und ein Bewegungsraum der Kita Steppkeshaus. „Bis jetzt wurden diese Räume aber nicht in Anspruch genommen“, so Thomas Langmesser.
Handwerkerarbeiten führen zu Verzögerungen
Auch in den Sommerferien war die Kita bereits ausgewichen, für drei Wochen auf die Räume der anderen evangelischen Kita in Heiligenhaus, „Die Arche“, an der Hülsbecker Straße, als dort Schließzeit war. Grund für den nun schon mehrfach verschobenen Umzug der Kita sind Handwerkerarbeiten, die nicht im Zeitplan geblieben sind, alle Folgearbeiten verschoben sich daraufhin ebenfalls. „Das sind Kettenreaktionen, die sich da ergeben. Jetzt wird aktuell noch eine Mängelliste abgearbeitet und dann erfolgt die letzte Bauabnahme“, erklärt Langmesser, der im Übrigen sehr froh über die gute Kommunikation zwischen Stadt, Kita und Träger ist. „Die Situation ist nicht schön, das ist uns bewusst.“
Am kommenden Montag soll Umzug sein
Neuer, diesmal endgültiger Umzugstermin soll nun der kommende Montag, 24. August, sein, so teilte Kämmerer Björn Kerkmann auf WAZ-Nachfrage mit. Zumindest der größte Teil der Kita-Räume soll dann endlich fertig und abgenommen sein. Dann können auch die Einrichtungsgegenstände der Kita, die bis jetzt im gesamten Neubau untergebracht sind, endlich an Ort und Stelle gebracht werden. Und noch etwas kann losgehen: Die Eingewöhnung der neuen Kita-Kinder, die bisher noch zuhause bei Mama und Papa bleiben müssen.