Heiligenhaus. Der Heiligenhauser Künstler wandert und malt sehr gerne. Seine sehenswerten Bilder können jetzt im Café Herberge im Vogelsangbach bestaunt werden.

Nicht nur das Wandern ist des Reimund Bisek´s Lust – auch die Malerei liegt dem Heiligenhauser ganz offensichtlich am Herzen, wie derzeit die Gäste im Café Herberge feststellen können. Dabei war diese kleine, feine Kunstausstellung gar nicht geplant. „Es ist so, dass Reimund hier regelmäßig mit seinen Wanderjungs vorbeischaut und mich letzte Woche fragte, ob er mal einige Bilder mitbringen dürfte, um sie seinen Freunden zu zeigen“, erklärt Café-Inhaber Andreas Wüster, „mir haben die sofort gefallen und ich habe ihm direkt angeboten, sie hier vorerst hängen zu lassen. Die Idee fand er klasse, schließlich ist es seine allererste Ausstellung überhaupt.“

Porträt von „Der Schneider“

Hauptsächlich Porträt-Exponate hängen nun an den ehemaligen, weiß-getünchten Kuhstallwänden. „Beim Malen kommt es mir darauf an, das Nötige und nicht das Mögliche zu malen. Reduktion auf das Wesentliche mit viel Pragmatismus“, beschreibt Bisek seine Arbeit und so wirken tatsächlich viel der gemalten Gesichter wie leicht verschwommen und angedeutet, dennoch prägnant und ausdrucksstark. Ein Kafka ist darunter, auch der Heiligenhausens ehemaliger Kulturbüro-Chef Reinhard „Der Schneider“ Schneider wurde malerisch verewigt, Titel des Porträts: „Danke Schneider“.

Eine außergewöhnliche Ausstellung

„Diese Ausstellung weicht doch sehr von denen ab, die wir bislang gezeigt haben“, meint Andreas Wüster mit Blick auf die Bilder, „bislang hatten wir mehr so Blumen- und Landschaftsbilder“. Und dabei fügen sich diese Kunstwerke, weit weg vom Perfektionismus im klassischen Sinne, hervorragend in das Ambiente der umgebauten alten Stallungen ein.

Und letztlich verzichtet Reimund Bisek, der in seinem „früheren Leben“ als Elektroingenieur eine Firma geleitet hat, gar nicht mal komplett auf Landschaftsbilder, drei finden sich ebenfalls bei genauem Betrachten und, als kleines Sahnehäubchen oben auf, eins mit dem angedeuteten Kopf eines Rauhaardackels.

Betrachter bleibt Mitmaler

„Das Schöne dabei ist, dass der Betrachter mit seiner Fantasie und seinen abgespeicherten Vergleichsbildern das Bild vervollständigt und vollendet, solange es dem Künstler gelingt, die „richtigen“ Flächen und Striche zu setzen“, sagt der Künstler und fügt ein kleines bisschen augenzwinkernd hinzu, „dabei kann man den Betrachter mit bewussten Abweichungen zum „Normalen“ zu durchaus mehr Gehirnschmalz anregen, was ja auch nicht schadet. Der Betrachter bleibt also immer „Mitmaler“.

Die Ausstellung im Café Herberge, Herberger Weg 28, ist noch bis Ende Oktober zu sehen (Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Mittwoch, Samstag von 14 bis 18 Uhr, Sonntag von 11 bis 18 Uhr).