Heiligenhaus. Der Vorsitzende der Heljens-Jecken, Daniel Tüch, ist hoffnungsfroh, dass der Karneval trotz Corona stattfinden kann. Aber wohl anders als sonst.

Jede Menge Fragezeichen wegen der Corona-Krise: Die gibt es auch für die Verantwortlichen der Heljens-Jecken, wenn sie an die kommende Karnevals-Session in Heiligenhaus denken. Doch der Vorsitzende des Karnevalsvereins, Daniel Tüch, will möglichst auch Ausrufezeichen setzen: „Wir werden alles daran setzen, dass möglichst viele Veranstaltungen trotzdem stattfinden können – vor allem der Zug am Nelkensamstag wäre sehr wichtig“, sagt er. So oder so werde allerdings vieles anders in der Fünften Jahreszeit sein als sonst.

Hoppeditz-Erwachen fällt aus

Stattfinden soll auch die Karnevalssitzung in der IKG-Aula (hier die Sitzung vom 24. Januar 2020)
Stattfinden soll auch die Karnevalssitzung in der IKG-Aula (hier die Sitzung vom 24. Januar 2020) © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die erste – traurige – Änderung gibt es auch gleich zum Hoppeditz-Erwachen am 11. November: „Das haben wir schon abgesagt“, berichtet Tüch. Zu groß sei das Risiko, dass die Veranstaltung den Corona-Auflagen zum Opfer fallen könnte. „Vielleicht machen wir vereinsintern etwas, das müssen wir aber noch sehen.“ Auch das traditionelle Narrenwecken, das für Mittwoch, 10. Februar, geplant war, wird „aus finanziellen Gründen leider ausfallen müssen“.

Ansonsten hofft Tüch aber auf das Beste. „Wir planen alles andere weiterhin und warten ab, wie sich die Situation entwickelt.“ Dabei würden sich die Heljens-Jecken daran orientieren, was die Landesregierung erlaube und sich natürlich auch mit der Heiligenhauser Ordnungsbehörde abstimmen.

Corona-Auflagen müssen umgesetzt werden

Weiterhin vorgesehen sei etwa der Standarten-Einzug am zweiten Freitag im Januar, wenn die Karnevalisten vom Rathausplatz aus zu ihrem Vereinslokal „Aule Schmet“ (Hauptstraße 109a) ziehen. Doch: Wir müssen sehen, in welchem Rahmen das genau erfolgen kann“, erklärt der Vorsitzende der Heljens-Jecken. Sprich: Wie mögliche Corona-Auflagen umzusetzen wären.

Am letzten Freitag im Januar soll dann auch der nächste närrische Höhepunkt mit der Karnevalssitzung in der IKG-Aula folgen (Beginn: 19.45 Uhr). „Dafür haben wir auch schon einige Künstler gebucht wie die Rhienstädter aus Krefeld, den Bauchredner Michael Walter mit seiner Wilden Hilde oder Künstlerin Wanda Kay.“ Auch die Tanzgarden der Velberter KG Grün-Weiß Langenhorst sowie der „Sandhasen“ aus Köln hätten ihr Kommen zugesagt. Und: „Wir stehen mit weiteren Künstlern in Kontakt.“

Pläne können sich kurzfristig ändern

Unklarheit bei sonstigen Terminen

Noch unklar ist, ob die Heljens-Jecken wieder auswärtige Termine wie zum Beispiel das Prinzentreffen in Ratingen werden wahrnehmen können. Ebenso muss noch geklärt werden, wie es um den Besuch sonstiger Karnevalsveranstaltungen in der Stadt bestellt ist, bei denen die Heljens-Jecken sonst dabei sind.

Diese sind zum Beispiel „Jeck und Keck“ des Bürgervereins Isenbügel, der Kinderkarneval in St. Suitbertus oder der Pfarrkarneval der katholischen Gemeinde.

Tüch weist allerdings darauf hin, dass sich Pläne auch kurzfristig ändern können – je nachdem, wie sich die Corona-Situation entwickelt. Daher sei auch noch nicht klar, wie viele Karten für die Karnevalssitzung in der eigentlich 520 Plätze bietenden IKG-Aula (Herzogstraße 75) verkauft werden könnten. Der Preis steht jedoch bereits fest: 18 Euro für die Empore, 27 Euro fürs Parkett.

Wie es um den Sturm auf das Rathaus zu Altweiber am 11. Februar bestellt ist, vermag Daniel Tüch noch nicht sagen. „200 Leute auf engstem Raum im Rathaussaal wird aber wohl nicht möglich sein.“ Möglicherweise könne vorwiegend im Freien gefeiert werden.

Auch bei der Durchführung des Karnevalszuges am 13. Februar gibt es noch einige Unklarheiten und Unwägbarkeiten. „Hier sind wir aber hoffnungsvoll, weil es sich um eine Freiluftveranstaltung handelt. Wir möchten auf jeden Fall, dass der Zug durch die Stadt zieht. Allerdings wird er wohl kleiner als im vergangenen Jahr ausfallen.“

Besucher des Zugs besser verteilen

So dicht gedrängt wie dieses Jahr werden die Besucher des Zugs am 13. Februar 2021 wohl nicht stehen dürfen.
So dicht gedrängt wie dieses Jahr werden die Besucher des Zugs am 13. Februar 2021 wohl nicht stehen dürfen. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Das ist nicht die einzige Veränderung, die Tüch erwartet: „Um die Besucher des Zugs besser zu verteilen, werden wir womöglich Zonen schaffen müssen, in denen niemand wegen der Abstandsregeln stehen darf. Und ob das Bühnenprogramm stattfinden kann, steht noch in den Sternen.“

Aschermittwoch ist dann alles vorbei, und das wird dann – wenn überhaupt – nur im kleinen Kreis der Heljens-Jecken begangen. Denn: „Wenn es keine Karnevalssitzung und keinen Zug geben sollte, gibt es auch keinen Aschermittwoch.“ Bis dahin ist aber noch ein wenig Zeit, und dazwischen gibt es im Oktober eine Mitglieder-Versammlung der Heljens-Jecken. Tüch: „Bis dahin wissen wir hoffentlich auch schon ein bisschen mehr.“