Heiligenhaus. In der Heide öffnet am 10. August eine neue Kita mit 60 Plätzen – und das ganz nach Plan. Das wiederum nimmt dem Sozialdezernenten eine Sorge.

Noch wird gewerkelt und der letzte Feinschliff angelegt. Doch schon bald wird Kinderlachen in der neuen Kita an der Kurt-Schumacher-Straße durch die Räume hallen, wenn die Einrichtung am 10. August eröffnet. Und das erfolgt auch ganz pünktlich, „was eine große Seltenheit ist“, wie Sozialdezernent Thomas Langmesser betont. Diese Punktlandung ist für ihn auch eine gute Kunde in schwierigen Corona-Zeiten, die die Kitas bis an ihre Belastungsgrenze bringt.

60 Plätze für Zwei- bís Sechsjährige

Doch nun ist Langmesser froh, dass die neue Kindertagesstätte in der Heide mit 60 Plätzen für Zwei- bis Sechsjährige ganz nach Plan an den Start geht: „Das ist für uns als Stadt eine enorme Entlastung. Wir werden im kommenden Kindergartenjahr 2020/2021 nach längerer Zeit wohl keine Überbelegung mehr in allen Kitas haben. Nur vereinzelt könnte es noch dazu kommen.“

In der Kita an der Kurt-Schumacher-Straße, die die erste Kolping-Kindertagesstätte in Heiligenhaus sein wird und integrativ ausgerichtet ist, gibt es sogar noch ein paar freie Restplätze. So sagt Claudia Schmidt, Fachbereichsleiterin beim SKFM Velbert/Heiligenhaus, dem die Kolping-Kitas angeschlossen sind: „Wer sich für einen Platz interessiert, kann sich bei der Leiterin Donata Vitale-Fiedler melden.“ Zu erreichen ist sie unter 02056/5941374.

Drei Gruppen und vier Küchen

Aufgeteilt werden die Kinder in der neuen Kita in drei Gruppen – eine Gruppe kommt aus der provisorischen Kita in Tüschen, die dann schließen wird. In der neuen Einrichtung haben die Kinder dann Platz, und zwar jede Menge: „Die Innenräume haben eine Fläche von insgesamt 620 Quadratmetern.“

Diese umfassen – neben Büroräumen – drei Gruppen- und drei Nebenräume, zwei Schlaf- und Ruheräume, zwei Badezimmer mit Wickelmöglichkeiten, einen großen, teilbaren Gemeinschaftsraum sowie vier Küchen. Wie bitte? Wirklich vier Küchen? „Ja, das ist Teil des Konzeptes, dass jede Gruppe ihre eigene Küche hat. Dazu gibt es noch eine Gemeinschaftsküche“, bestätigt die Fachbereichsleiterin und ergänzt: „Wir wollen eine sehr kindbezogene und familienähnliche Atmosphäre schaffen. Die Kinder sollen bei der Essenszubereitung mithelfen oder auch die Geschirrspülmaschine ein- oder ausräumen.“

Außengelände ist 820 Quadratmeter groß

Ausbau der Betreuungsplätze

Die neue Kindertagesstätte in der Heide ist der erste Kita-Neubau seit der Fertigstellung der „Kleinen Robbeninsel“ im Jahr 2013. In den vergangenen Jahren hat sich nach Angaben des Sozialdezernenten Thomas Langmesser auch viel getan: „Im Ü-3-Bereich haben wir die Zahl der Betreuungsplätze seit dem Kindergartenjahr 2014/2015 von 800 auf 1050 ausgebaut.“

Auch bei der Betreuung der Unter-Dreijährigen sei es in demselben Zeitraum vorangegangen: Hier wurde die Zahl der Plätze „von knapp 200 auf gut 300 gesteigert“.

Großzügig gestaltet ist auch das Außengelände auf zwei Ebenen mit einer Fläche von 820 Quadratmetern. „Dort werden wir viele kleine Spielplatzbereiche mit rund 20 Spielgeräten haben, die in den kommenden Wochen geliefert werden. Es wird auch einen Sandspielplatz, einen Matschbereich, verschiedene Schaukeln oder einen Kletterseilgarten geben.“

Doch eigentlich ist der Freiflächenbereich noch viel größer als 820 Quadratmeter: „Wir wollen nämlich die gesamte Umgebung mitnutzen, also auch den Bolzplatz und den Park gegenüber sowie das ganze umliegende Gelände“, so Claudia Schmidt.

210.000 Euro für Möbel und Geräte

Die Kita befindet sich in einem großen Gebäude, das die Investoren Thomas und Ioana Lemmerholz finanziert haben. Dort sind auch sieben Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe zwischen 64 und 110 Quadratmeter entstanden. „Bis auf zwei Wohnungen haben wir auch alles vermietet“, berichtet Ioana Lemmerholz.

Für Möbel und Geräte standen der Kita 210.000 Euro zur Verfügung. Doch es gab satte Zuschüsse: „Wir haben 189.000 Euro aus Bundes- und Landesmitteln erhalten. Die Stadt Heiligenhaus hat uns dabei auch sehr geholfen“, erläutert SKFM-Geschäftsführer Willi Knust.

Nun gehen die Arbeiten in der Kita auf die Zielgerade: „Es stehen noch Feininstallationen an, ein paar sanitäre Anlagen kommen noch und die Lüftung muss installiert werden“, schildert Architekt Ulrich Stecher. Auch das Außengelände werde fertig gestaltet.

Kita-Betrieb ist in Corona-Zeiten eine Herausforderung

Dann soll auch alles zum Eröffnungsdatum stehen – und Sozialdezernent Thomas Langmesser hat eine Sorge weniger. Denn: „Der Kita-Betrieb in Corona-Zeiten ist schwierig, alle Träger haben Probleme.“ So müssten etwa sämtliche Risikogruppen unter den Mitarbeitern zuhause bleiben, „die fallen weg“.

Dennoch bekomme die Stadt die Betreuung aller Kinder noch gestemmt. Und so hofft Langmesser auch, dass sich die Corona-Pandemie nicht weiter ausbreitet – und dass beispielsweise im städtischen Familienzentrum Löwenzahn in der Unterilp, wo eine Mitarbeiterin vergangene Woche positiv getestet wurde, keine weiteren Corona-Fälle auftreten.