Heiligenhaus. Derzeit wird im Auftrag der Stadtverwaltung eine genaue Wohnraumbedarfsanalyse erstellt. Das Ergebnis hat für die Verwaltung eine große Bedeutung.
Auf Grundlage demografischer und allgemeiner wohnungspolitischer Entwicklungen und Trends wird derzeit eine quartiersgenaue Bestandsaufnahme im Heiligenhauser Stadtgebiet durchgeführt. Ziel dabei ist es, eine Prognose für den zukünftigen, individuellen Wohnraumbedarf von unterschiedlichen Nutzergruppen erstellen zu können, um so später Klarheit zu haben, welcher Wohnraum in welchen Bereichen der Stadt tatsächlich nachgefragt ist und benötigt wird. Insbesondere soll hierbei des Segment des preiswerten und/oder geförderten Wohnraums näher betrachtet werden.
Fachbüro wurde beauftragt
Zur Ausführung der Wahnraumbedarfsanalyse hat die Verwaltung das Bonner Fachbüro für Forschung und Beratung „empirica ag“ beauftragt. Ergänzt werden die gewonnenen Erkenntnisse durch fachplanerische Aussagen zu konkreten Planungs- und Handlungsreserven.
Im Wesentlichen ist die Wohnraumbedarfsanalyse eine statistische, empirische Auswertung diverser Daten zum Wohnungsbestand und zum Wohnraumbedarf auf regionaler und lokaler Ebene. Es ist daher insbesondere eine Beteiligung der Fach-Öffentlichkeit vorgesehen, in deren Rahmen Expertengespräche mit Akteuren des Wohnungsmarktes geführt werden. Auch die politischen Vertreter werden im Rahmen der Finalisierung der wohnungspolitischen Ziele für die Wohnraumbedarfserstellung beteiligt. Der Endbericht soll im Herbst 2020 abgeschlossen und dem Rat der Stadt zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Diskussion um Wohnungsbaugesellschaft seit 2016
Davon wird auch abhängen, ob letztlich in Heiligenhaus eine städtische Wohnungsbaugesellschaft gegründet wird oder nicht – diese Frage wird seit Jahren debattiert. So hatten etwa die SPD sowie Alt-Bürgermeister Jan Heinisch bereits 2016 dafür geworben. „Wir würden Wohnungsbau auf eigenen Grundstücken betreiben und Lücken erschließen, wo sich Wohnungsraum anbieten würde“, begründete der jetzige Staatssekretär damals im Rat seine Haltung.
Danach hatte der Antrag geruht, bis es rund 15 Monate später so schien, als sei die gesamte Diskussion vom Tisch. „Als wir 2016 über eine Gründung nachdachten, gab es hier in Heiligenhaus Bedarf. Doch nun, wo auch der Spar- und Bauverein gezielte Pläne verfolgt, haben wird doch ausreichend Einheiten, die entstehen werden“, ließ CDU-Fraktionschef Ralf Herre die anderen Ratsmitglieder in seiner Haushaltsrede im März 2018 wissen.
Beraterfirma unterstützt bei Entscheidung
Wiederum einige Monate später erklärt der erste Beigeordnete und Kämmerer, Björn Kerkmann, dann aber, die Verwaltung befände sich in intensiven Gesprächen mit einem Berliner Beratungsunternehmen für die öffentliche Hand, das „unter Berücksichtigung aller wirtschaftlichen Gesichtspunkte und Fördermittel und unter Einbeziehung einer Betrachtung der kommenden 20 bis 30 Jahre Aussagen über die wirtschaftliche Machbarkeit einer solchen Gesellschaft machen sollte“. Dabei sei herumgekommen, dass ein wichtiger Schritt die fundierte Wohnraumanalyse sein muss, die nun vom Bonner Büro „empirica ag“ durchgeführt wird.