Heiligenhaus. . Auf der letzten Ratssitzung dieses Jahres gab es teils hitzige Debatten um Anträge der Grünen. Wohnungsbaugesellschafts-Gründung wurde vertagt.
- Auf der letzten Sitzung des Heiligenhauser Rates sorgten einige Anträge für hitzige Diskussionen
- Verschoben wurde die Entscheidung über die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft der Stadt
- Mit dieser sollen in Zukunft auf städtischen Grundstücken Wohnungen gebaut und vermietet werden
Geduld mussten die Zuschauer auf der Tribüne des Ratssaals mitbringen, die sich die letzte Sitzung des Rates für dieses Jahr anschauen wollten. Die Anträge der Grünen-Fraktion zu den Themen Beigeordnete und Heljensbad sorgten für teils sehr hitzige Diskussionen am Mittwochabend.
Braucht die Stadt Beigeordnete? Nein, finden Beate-Marion Hoffmann und Lothar Nuthmann von den Grünen. Auch die WAHL-Fraktion findet, so Stefan Okon, man könne Beigeordnete einsparen, wenn man die Aufgaben dann anders verteile. CDU, FDP und SPD sehen das jedoch anders: Sie halten nicht nur an den Beigeordneten fest (wir berichten darüber ausführlich in einer der nächsten Ausgaben), sondern sehen auch in dem von den Grünen beantragten Ratsbürgerentscheid nicht das richtige Gremium, eine solche Frage zu entscheiden.
Das Großprojekt wurde vertagt
Entschieden wurde zwar einiges, das Großprojekt jedoch vertagt: Die Stadt möchte aus strukturpolitischen Gründen eine Wohnungsbaugesellschaft gründen. Dies war in den letzten Jahren Überlegung in vielen Haushaltsberatungen gewesen, berichtet Bürgermeister Dr. Jan Heinisch. „Es ist eine maßgebliche Entscheidung. Diese wollen wir gründlich eruieren, bevor wir sie beschließen“, erklärt er die Verschiebung. Denn noch gebe es bei den Fraktionen Informationsbedarf: „Die Gründung einer solchen Gesellschaft ist natürlich auch immer mit Risiken verbunden. Deswegen werden wir uns im Februar mit allen Fraktionen zusammensetzen, Experten einladen und den Business-Plan erläutern“, erklärt Heinisch.
Zwei Segmente würde die Gesellschaft, so wie sie von der Verwaltung vorgeschlagen wird, umfassen, so Heinisch: „Wir würden Wohnungsbau auf eigenen Grundstücken betreiben und Lücken erschließen, wo sich Wohnungsbau anbieten würde.“ Denn die Nachfrage steige nach Mietwohnungen, „denn nicht jeder will direkt Eigentum erwerben.“ So könne er sich vorstellen, das die Wohnungsbaugesellschaft moderne Sozialwohnungen anböte oder barrierefreie Wohnungen in Zentrumsnähe.
Stadt will keine Gewinne erzielen
Heinisch betont: „Wir werden natürlich nicht mit großen Bauträgern konkurrieren, sondern uns auf einzelne Projekte konzentrieren.“ Die Verwaltung der Mietwohnungen würde ein Dienstleister übernehmen. Außerdem gehe es nicht darum, Gewinne zu erzielen. „Diese würden dann direkt wieder reinvestiert.“ Der Rat soll über die Gründung im März entscheiden.