Heiligenhaus. Tagesmutter Clarissa Freudewald hatte eine schöne Idee, um auf Wichtigkeit des Händewaschens hinzuweisen. Bürgermeister freut sich über Aktion.
„In Zeiten von schlechten Nachrichten ist so etwas sehr sympathisch“, sagt Bürgermeister Michael Beck lachend – und nimmt sichtlich erfreut ein Körbchen mit den Abdrücken von Kinderhänden entgegen. Und diese von Clarissa Freudewald initiierte Aktion hat auch etwas mit Corona zu tun.
Denn: „Solche Kinderhändchen sind sehr ansprechend, eine nette Erinnerung daran, sich die Hände zu waschen“, weiß der Bürgermeister. Und so hatte Clarissa Freudewald auch die Idee, den Bürgermeister mit dieser Geste zu überraschen. Denn die Tagesmutter, die sich sonst um fünf Kinder kümmert, hatte in den vergangenen Wochen nur ein anderthalb Jahre altes Zwillingspärchen in der Notbetreuung. Viele andere Aktivitäten fallen in diesen Wochen der Coronabeschränkungen weg, nur spazieren gehen und basteln blieben übrig.
Idee kommt von einer Kollegin aus Mettmann
Die Tagesmutter der Wald-und Wiesen-Kinder nahm daher die Idee einer Kollegin aus Mettmann auf. „Sie können sich gar nicht vorstellen, was Leni und Cara, die Zwillingsmädchen, für einen Spaß dabei hatten. Mit Acrylfarben pressten die beiden in allen Regenbogenfarben ihre kleinen Hände auf buntes Druckerpapier, das anschließend laminiert wurde.“
Nun wird der Bürgermeister den Karton mit den Handabdrücken im Bürgerbüro aufstellen lassen. „Die kleinen Kinderhände sind eine Erinnerung ans Händewaschen, das schützt uns alle. Viele Senioren können im Moment ihre Enkelchen nicht sehen, das ist das ein freundliches Augenzwinkern“, findet Michael Beck und ergänzt: „Es ist auch ein niedlicher Gruß auf dem Weg in den Normalbetrieb.“
Bürgerbüro-Besucher können Abdruck mit nach Hause nehmen
Besucher des Bürgerbüros können sich jetzt einen Händedruck zuhause gut sichtbar in einem Fenster aufhängen als deutliches Zeichen der Solidarität mit den älteren Nachbarn. „Gerade die gilt es im Moment besonders zu schützen. Eine gute Handhygiene trägt dazu bei, dass wir nicht krank werden oder als Überträger von Viren und Bakterien unsere Senioren infizieren“, erläutert Clarissa Freudewald den fürsorglichen Hintergrund der Aktion. „So können wir auch bei Kontaktverbot miteinander verbunden bleiben und gemeinsam etwas tun, um schnellstmöglich wieder in unseren sicher Alltag zurückzukehren.“ Das Seniorenheim St. Joseph an der Rheinlandstraße hat bereits einige der bunten Händeabdrücke als Geschenk überreicht bekommen, für die Bewohner dort war das eine ganz besonders große Freude, besuchen einige Tagesmütter doch normalerweise regelmäßig die Senioren dort und singen für sie. „In einem Dankesbrief heißt es, dass die bunten Händchen die schwere Zeit ein ganzes Stück weit erleichtern“, erzählt Clarissa Freudewald strahlend.
Für sie selbst war es übrigens sein großes Bedürfnis, dem Bürgermeister die Händchen persönlich zu überreichen: „Heiligenhaus steht hinter der Tagespflege, wir werden als Tagesmütter von der Stadt unterstützt“, meint sie. Michael Beck nickt, bestätigt diese Worte: „Wir haben früh den Tagesmüttern signalisiert, dass wir weiter zahlen, obwohl keine Kinder kommen werden“, so der Bürgermeister. Nach seiner Aussage werden während der Kitaschließungen in den Kinderpflegeeinrichtungen rund 60 Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen betreut.