Heiligenhaus. 2019 wurden in Heiligenhaus 1209 Straftaten registriert. Das waren 179 weniger als im Jahr zuvor. Auch sonst gab es Erfreuliches zu vermelden.
Die aktuelle Kriminalstatistik für den gesamten Kreis Mettmann zeigt es schwarz auf weiß: In Heiligenhaus lebt es sich recht sicher, von den zehn Kreisstädten verzeichnen nur Mettmann und Wülfrath weniger Straftaten. Und: Im Vergleich zu 2018 wurden 2019 deutlich weniger Straftaten in der Stadt verzeichnet. Auch sonst gab es Erfreuliches zu vermelden.
So zeigt sich Landrat Thomas Hendele bei der Vorstellung des Jahresberichtes der Kreispolizei positiv beeindruckt: „Das ist die beste Kriminalitätsstatistik der letzten Jahrzehnte“, meinte er – und bezog sich damit auch auf den gesamten Kreis, in dem 2019 rund 26.840 Straftaten gemeldet worden waren (etwa vier Prozent weniger als im Jahr zuvor). Und: Noch im Jahr 2013 waren knapp 33.900 Straftaten im Kreisgebiet registriert worden.
Heiligenhaus liegt im Bereich Kriminalität weit hinten
Heiligenhaus steht sogar überdurchschnittlich gut da: So wurden im vergangenen Jahr 1209 Straftaten bekannt, 2018 lag diese Zahl noch bei 1388 – das entspricht einem Minus von rund 13 Prozent. Und: Auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wurden in der Stadt statistisch gesehen 4591 Straftaten begangen, 2018 lag diese Zahl noch bei 5311. Auch im Vergleich mit dem gesamten Kreis schneidet Heljens in diesem Bereich gut ab: Hier lag die Zahl 2019 im Schnitt bei 5527 Delikten pro 100.000 Einwohner. Unter den Kreiskommunen schnitten nur Wülfrath (3894) und Mettmann (4491) besser als Heljens ab – Schlusslicht war Hilden (6814).
Gestiegene Aufklärung in der Bevölkerung
Beste Kriminalstatistik seit 30 Jahren
Die Anzahl der Straftaten ist seit 2013 in der Gesamtzahl des Kreises stetig rückläufig – von rund 34.000 im Jahr 2013 auf 26.844 im Jahr 2019.
Auch die Aufklärungsquote hält sich seit sieben Jahren bei über 50 Prozent.
Bezogen auf 100.000 Einwohner ist die Kriminalhäufigkeitszahl noch einmal – im Vergleich zu 2018 – gesunken und liegt nun bei 5,527. Dies ist der niedrigste Wert seit 12 Jahren, er liegt deutlich unter dem Durchschnittswert des Landes NRW.
Landrat Thomas Hendele spricht von der besten Kriminalstatistik seit 30 Jahren und: „Im Kreis Mettmann können die Menschen sicher leben.“
Wieso sich die Kriminalitätszahlen so verbessert haben – das ist allerdings nicht ganz klar. Zum einen führt die Kreispolizei dies auf eine gestiegene Aufklärung der Bevölkerung durch die verstärkte Präventionsarbeit der Polizei zurück. „Dazu haben sicher auch die Info-Mobile der Polizei, die wir in die Kommunen des Kreises schicken, beigetragen haben“, vermutet Landrat Hendele. Und der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath ergänzt, dass auch das so genannte Intensivtäterkonzept, bei dem die Polizei Menschen mit einer bestimmten Anzahl von Delikten intensiv betreue, zum Abbruch von einigen kriminellen Karrieren geführt habe.
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Manchmal sinke die Zahl der Straftaten aber auch, weil etwa Banden gerade durch andere Gebiete zögen oder „ihr Geschäftsfeld ändern“, wie es Frorath ausdrückt. Dies zeige sich beispielsweise bei dem deutlichen Rückgang an Wohnungseinbrüchen (hier wurden 2019 kreisweit 619 Fälle gemeldet – ein Minus von über 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Zwar würden in diesem Bereich auch die besseren Sicherheitsvorkehrungen an Fenstern und Türen eine Rolle gespielt haben, „doch die Kriminellen haben sich auch anderen, einträglicheren Geschäftsfeldern zugewandt haben“, so der leitende Polizeidirektor.
Hier allerdings fällt Heiligenhaus aus dem Rahmen: 2019 hat es 26 Wohnungseinbrüche gegeben, vier mehr als im Vorjahr. Allerdings ist die Aufklärungsquote enorm gestiegen, von knapp 23 auf 46 Prozent. Die Gesamtaufklärungsquote aller Straftaten liegt in Heiligenhaus weit über dem Kreis-Durchschnitt (53 Prozent), nämlich bei fast 59 Prozent (2018: 54 Prozent).
Vermögens- und Fälschungsdelikte nehmen zu
Als Beispiele nennt er die deutlich gestiegene Computerkriminalität (612 Fälle im Kreisgebiet im Jahr 2019, plus 180 Prozent), bei der etwa Menschen auf dubiose Online-Händler hineinfielen. Auch die Zahl an Vermögens- und Fälschungsdelikten „wie dem Enkeltrick oder dem Trickbetrug durch falsche Polizisten“ nehme deutlich zu (4564 Fälle, plus knapp 13 Prozent).
So hatte etwa ein 86-jähriger Heiligenhauser im November einem falschen Polizisten eine hohe Summe an Bargeld sowie weitere Wertgegenstände zur vermeintlich sicheren Verwahrung übergeben. Und aktuell hat im Kreisgebiet eine Hildener Seniorin (84) unlängst einem Trickbetrüger, der ihr einen hohen Geldgewinn vorgegaukelt hatte, 10.000 Euro „Bearbeitungsgebühr“ ausgehändigt. Ebenso würden besonders ältere Menschen immer noch auf den Enkeltrick oder etwa auf falsche Stadtwerke-Mitarbeiter hereinfallen. Da stößt auch Landrat Hendele an seine Grenzen: „Ich weiß nicht, was wir noch alles machen sollen, um dies zu verhindern.“