Heiligenhaus. Auch in diesem Frühjahr werden wieder sehr viele helfende Hände für die bevorstehende Heiligenhauser Krötenwanderung benötigt.

Aufgrund der teilweise milden Tage und Nächste der vergangenen Wochen sind vereinzelte Amphibien bereits auf Laichwanderung gegangen. Die große Krötenwanderung aber hat noch längst nicht begonnen – sie fängt erst dann an, wenn die Nachttemperaturen bei plus fünf Grad Celsius oder mehr liegen. Trotzdem drängt die Zeit auch in Heiligenhaus, denn Jahr für Jahr müssen viele helfende Hände gefunden werden.

2019 wurden extrem wenig Tiere gezählt

Die Krötenpaare am Angerweg wurden im vergangenen Jahr sicher über die Straße transportiert. Den Amphibien selbst scheint das egal zu sein: Sie haben gerade anderes im Sinn.
Die Krötenpaare am Angerweg wurden im vergangenen Jahr sicher über die Straße transportiert. Den Amphibien selbst scheint das egal zu sein: Sie haben gerade anderes im Sinn. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Daher wird Mitorganisatorin Manuela Janssen schon bald interessierte Bürger zu einem ersten Treffen in den Club Heiligenhaus einladen. Dort sollen die Tierschützer darüber informiert werden, welche Aufgaben auf sie zukommen: Ganz sicher zählt dazu das Aufstellen der kleinen Zäune an den Straßenrändern, das tägliche Leeren der Eimer und die Zählung der Amphibien. Die Ergebnisse von 2018 und vor allem 2019 hatten vielen Mitstreitern Sorge bereitet: „Seit zehn bis 15 Jahren waren es stets rund 1500 und im Jahr 2006 sogar über 3000 Kröten“, erinnert sich Helfer Ingmar, „aber 2019 waren es gerade mal 600 Tiere an der Abtsküche und nur 250 am Angerweg, die wir über die Straße getragen haben.“ In Heiligenhaus werden jährlich zwei Krötenzäune aufgestellt, am Angerweg und an der Abtskücher Straße, außerdem gibt es an der Höfermühle einen Krötentunnel.

Viele Kröten sterben durch Strömungsdruck der Autos

Den Kröten, die nicht durch einen Krötenzaun geschützt sind, droht beim Überqueren einer befahrenen Straße der sichere Tod, gerade die Männchen halten sich dort gerne länger auf, da sie vom Asphalt aus eine gute Aussicht auf die schönsten Weibchen haben. Und: sie sterben nicht nur, weil sie überfahren werden, vielen von ihnen zerfetzt der Strömungsdruck eines Autos die Lungen. Aus diesen Gründen setzen sich Jahr für Jahr rund 30 Heiligenhauser dafür ein, dass möglichst viele Amphibien ihre Wanderung gefahrenlos überstehen. „Auch Kinder sind mit ihren Eltern herzlich willkommen und dürfen natürlich sehr gerne auch beim Krötensammeln mithelfen“, lässt die Mitorganisatorin wissen. Einen genauen Termin für das erste Infotreffen gibt es noch nicht, er soll aber spätestens im März erfolgen. Weitere Auskünfte gibt es vorab bei Manuela Janssen unter 02056/22859 .