Heiligenhaus. Heiligenhauser Wirtschaftsförderungsausschuss hat Bebauungsplan-Aufstellung für die Erweiterung des IMS-Areals gebilligt. Es gab aber Kritik.

Die Erweiterung des Gewerbegebiets Hetterscheidt-Nord – und damit die Vergrößerung des Betriebsgeländes der Firma IMS um 4,4 Hektar (44.000 Quadratmeter) – nimmt konkretere Gestalt an: Am Donnerstagabend wurde bei der Sitzung des städtischen Wirtschaftsförderungsausschusses die Aufstellung des Bebauungsplans mehrheitlich gebilligt. Doch es gab auch Bedenken gegen das Vorhaben.

IMS hat schon in den vergangenen Jahren den Standort erweitert

So sitzt der Messsystemehersteller IMS an der Dieselstraße 55 und hat seinen ursprünglichen Standort bereits in den vergangenen Jahren auch auf nördliche Bereiche der Straße ausgedehnt. In der Beschlussvorlage bei der Ausschusssitzung hieß es: „Das Unternehmen ist immer noch auf Expansionskurs. Es möchte seinen Standort weiterhin vergrößern und seine Betriebsflächen Richtung Westen erweitern.“ Dieses geplante Areal befindet sich südlich des Flurwegs, westlich der bereits bebauten IMS-Flächen und nördlich der bebauten Grundstücke an der Otto-Hahn-Straße 17 und 19. Daran grenzt östlich noch das Grundstück am Flurweg 18.

Bislang sind diese Bereiche für eine landwirtschaftliche Nutzung ausgewiesen – und bei der Frage, wie und wo nun Ausgleichsflächen entstehen sollen, gab es Diskussionen. Dabei wies etwa Beate-Marion Hoffmann (Grüne) darauf hin, dass es sich bei dem Areal um ein Landschaftsschutzgebiet handele und betonte, dass „auch Ausgleichsmaßnahmen diesen Charakter widerspiegeln müssen“. Dabei müssten die ökologischen Ausgleichsflächen „mindestens in Heiligenhaus und nicht außerorts“ entstehen.

Eine weitere Ausdehnung des Gewerbegebiets ist nun nicht mehr möglich

IMS hat sich auf die Herstellung von Messsystemen für den industriellen Einsatz spezialisiert.
IMS hat sich auf die Herstellung von Messsystemen für den industriellen Einsatz spezialisiert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Auch Peter Kramer (SPD) äußerte Bedenken: Er regte an, Pufferzonen durch Ausgleichsflächen zu schaffen. „Unter diesen Voraussetzungen könnten wir einem Bebauungsplan zustimmen.“ Kramer betonte aber auch: „Damit ist die gewerbliche Entwicklung in diesem Bereich ausgereizt.“

Dem stimmte Stadtplanerin Nina Bettzieche zu: Eine weitere Ausdehnung des Gewerbegebiets sei auch nicht im Rahmen des Regionalplans möglich. Zum Thema Ausgleichsflächen führte sie an: „Hierzu werden derzeit Umweltgutachten erstellt. Wenn diese vorliegen, wissen wir, welche Möglichkeiten wir für Ausgleichsflächen haben.“ Ralf Herre (CDU) regte dabei an, dass der neben dem Areal befindliche Wanderweg „mit in das Biotop integriert wird“.

Gewerblicher Verkehr soll nicht über den Flurweg fließen

Bei der Frage der Zuwegung herrschte ebenfalls Klärungsbedarf. So wollte Thomas Hoffmann (FDP) bestätigt wissen, dass eine Nutzung des Flurwegs als Zufahrtsstraße zu dem erweiterten IMS-Betriebsgelände „dauerhaft ausgeschlossen“ sei. Dazu Nina Bettzieche: „Der Flurweg wird nur als Zufahrt für die Wohngebäude genutzt, der gewerbliche Verkehr führt über die Dieselstraße.“

So wurde dann die Aufstellung des Bebauungsplan bei vier Enthaltungen (Grüne und WAHL) beschlossen. Nun geht alles an weitere Gremien wie dem Ausschuss für Stadtentwicklung und dem Rat der Stadt. Ab Mitte 2021, so die Einschätzung der Stadtplanerin, wäre ein Baubeginn möglich – wenn alle entsprechenden Beschlüsse und Genehmigungen vorlägen.