Heiligenhaus. Die Heiligenhauser Firma IMS wurde jetzt für ihre Teilnahme an Ökoprofit ausgezeichnet. Viele nachhaltige Ideen wurden erfolgreich umgesetzt

Es geht um zwei konkrete Ziele, die das Projekt Ökoprofit auch in Heiligenhaus verfolgt: Die Umwelt soll entlastet und Betriebskosten gesenkt werden. Und: „Ökologie und Ökonomie stehen nicht im Gegensatz zueinander, sondern gehören zusammen. Der sparsame und effiziente Umgang mit Ressourcen ist mittlerweile ein echter Gradmesser für effizientes Handeln geworden“, sagte Landrat Thomas Hendele jetzt bei der Auszeichnung der neun Unternehmen aus dem Kreis Mettmann, die an der fünften Staffel teilgenommen hatten. Darunter auch IMS aus Heiligenhaus – mit großem Erfolg.

Photovoltaik und LED-Beleuchtung wirken sich enorm auf Energieverbrauch aus

Neun Unternehmen aus dem Kreis Mettmann wurden in der fünften Staffel Ökoprofit geehrt – neben IMS auch die Stadt Velbert als allererste Kommune überhaupt.
Neun Unternehmen aus dem Kreis Mettmann wurden in der fünften Staffel Ökoprofit geehrt – neben IMS auch die Stadt Velbert als allererste Kommune überhaupt. © Kreis Mettmann

Vor allem durch die Umstellung der Beleuchtung auf LED in verschiedenen Unternehmensbereichen und durch die Ausstattung des in diesem Jahr fertig gestellten neuen Produktionsgebäudes mit einer Photovoltaik-Anlage, konnten im Zeitraum des Ökoprofit-Projektes (Juli 2018 bis September 2019) insgesamt 369 Tonnen CO2 und über 150.000 Kilowattstunden Strom eingespart werden. Umgerechnet sind das 26.000 Euro pro Jahr nach der Amortisierung der Kosten. Die zehn anderen Flachdachgebäude waren bereits in den Jahren zuvor mit Solaranlagen bestückt worden.

Experten haben gemeinsam mit IMS individuelle Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet

Durch das Ökoprofit-Projektund die Begleitung der Düsseldorfer Firma Wertsicht, die sich unter anderem auf die Erarbeitung von individuellen Energiemanagementsystemen in Betrieben spezialisiert hat, konnten nun weitere effiziente Maßnahmen zur Ressourceneinsparung und ökologisch-nachhaltigen Gestaltung umgesetzt werden. „Wir haben etwa ein neues Abfallmanagementsystem entwickelt“, erläutert Jörg Börchers, der bei IMS das Projekt geleitet hat. „Das bedeutet, wir trennen jetzt unseren Schrott und sortieren ihn, etwa nach Metall oder Kupfer. Später lassen wir uns von dem Abfallunternehmen genau bescheinigen, was mit dem Schrott passiert ist.“ In insgesamt acht Workshops wurden mit den Experten von Ökoprofit weitere Ideen zur Nachhaltigkeit entwickelt, die auch über das Ende des Projektes hinaus umgesetzt werden – so soll etwa die Fahrzeugflotte auf E-Mobilität umgestellt und eine entsprechende Ladestation auf dem Gelände in Hetterscheidt errichtet werden.

Ideenmanagement bindet Mitarbeiter in das Projekt ein

Ökoprofit – was ist das?

Ökoprofit ist ein Kooperationsprojekt zwischen Kommunen und örtlicher Wirtschaft. Ziel ist es, Betriebskosten bei gleichzeitiger Schonung natürlicher Ressourcen zu senken.

Der Kreis Mettmann führt Ökoprofit seit 2011 durch. Seitdem haben 51 Betriebe aus den zehn Kommunen teilgenommen.

Das Heiligenhauser Unternehmen IMS ist Weltmarktführer für Messsysteme. Insgesamt beschäftigt IMS 450 Mitarbeiter auf fünf Kontinenten. Laut eigener Angaben hat IMS seit 2012 insgesamt rund eine Million Euro in Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen investiert.

„Ein wichtiger Schritt war es sicherlich auch, ein Ideenmanagement einzuführen“, berichtet Jörg Börchers. „Dabei haben wir unsere Mitarbeiter gebeten, Ideen zum Thema Klimaschutz und Umwelt zu entwickeln, für die sie auch honoriert werden. Wir sind begeistert: Insgesamt 22 Vorschläge sind alleine in einem Monat eingegangen.“ Darunter Ideen wie Präsenz- und Bewegungsmelder für Flurbereiche oder die Bepflanzung bestimmter Außenbereiche mit Wildblumen plus Ansiedlung von Bienenstöcken. „Den Honig würden wir dann an unsere Mitarbeiter verkaufen und den Ertrag an ein Benefizprojekt spenden“, ergänzt der IMS-Managementsystembeauftragte, der im Ganzen ein mehr als positives Resümee zum Thema Ökoprofit zieht. „Ich kann das wirklich nur jedem Unternehmen empfehlen, die Teilnahme ermöglicht es nicht nur, maßgeschneiderte Einsparmodelle zu erarbeiten und umzusetzen, sondern – wenn man die Mitarbeiter mit einbindet – auch ein enormes Umweltbewusstsein bei allen Beteiligten. Ich bin absolut begeistert.“