Heiligenhaus. Eine Explosion hat Heiligenhauser aus dem Schlaf gerissen: Unbekannte sprengten einen Geldautomaten. Was die Bank jetzt ihren Kunden rät.

Ein mächtiger Knall und splitterndes Glas hat am frühen Dienstagmorgen in Heiligenhaus einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Bisher unbekannte Täter haben den Geldautomaten der Commerzbank gesprengt und flüchteten. Nach ihnen wurde auch mit einem Hubschrauber gesucht.

Die Bank bleibt nach Angaben eines Sprechers noch die ganze Woche geschlossen. Ob und wann die Filiale an der Hauptstraße in der nächsten Woche wieder öffnet, hänge von den Handwerkern ab, die die demolierten Räume wieder instand setzen müssen. „Es ist viel Glas zu Bruch gegangen, auch die Decke sei beschädigt und auch das Mobiliar in den Räumen der Bank.“, so der Sprecher der Bank.

Tipps für Bankkunden

Commerzbank-Kunden können in Heiligenhaus auch kostenlos Geld bei der Deutschen Bank und bei der Postbank erhalten. Geldauszahlungen seien auch im Drogeriemarkt DM möglich. Ansonsten gebe es Commerzbank-Filialen im benachbarten Velbert und in Ratingen-Hösel.

Ein Sicherheitsdienst hatte die Polizei gegen 3.35 Uhr in der Nacht telefonisch alarmiert, nachdem in der Commerzbank-Filiale an der Hauptstraße 149 ein Einbruchalarm ausgelöst worden war. „Noch während des Telefonats war plötzlich die Explosion zu hören“, berichtete die Polizei am Dienstagmorgen. Daraufhin seien zahlreiche Notrufe bei der Polizeileitstelle in Mettmann eingegangen.

Auch interessant

An der Filiale entstand ein großer Schaden. Der gesamte Vorraum der Bankfiliale wurde schwer beschädigt. Unter anderem wurde ein Teil der Zugangstür aus den Angeln gehoben und das Schaufenster zersplitterte.

Trümmer und Geldscheine im Vorraum der Bank

Auch interessant

Die Polizei stellte am Tatort Tatspuren und Tatwerkzeuge sicher, unter anderem zurückgelassene Gasflaschen, mit deren Hilfe offenbar die Detonation erzeugt worden war. „Teile des Geldautomaten und zahlreiche Geldscheine lagen im Vorraum der Bank verstreut“, berichtete die Polizei.

Die Täter könnten aus den Niederlanden kommen. Indiz dafür könnte ein Auto sein, das die Polizei nach der Tat in Heiligenhaus sicherstellte. Der weiße Opel vom Typ Combo war mitten auf der Jahnstraße quer abgestellt. Ersten Erkenntnissen nach ist er in den Niederlanden als gestohlen gemeldet, heißt es im Polizeibericht. Bereits im April hatten Täter versucht, den Geldautomaten in der Commerzbank zu sprengen – damals vergeblich. Die Polizei konnte vier Männer aus den Niederlanden festnehmen.

Täter flüchteten in Richtung Ratingen

Zu den jetzigen Tätern gab es am Morgen noch keine konkreten Hinweise. Zeugen berichteten, sie hätten sich auf Türkisch verständigt. Zudem seien unmittelbar nach dem lauten Knall zwei schmal wirkende, schwarz gekleidete und maskierte Personen beobachtet worden, die wahrscheinlich mit einem Motorroller vom Tatort flüchteten und zunächst in Richtung Ratingen davonfuhren, berichtete die Polizei.

Die Polizei leitete unmittelbar nach der Explosion eine Großfahndung ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Die Polizei sucht nun auch nach weiteren Zeugen und bittet um sachdienliche Hinweise an die Polizei in Heiligenhaus unter der Telefonnummer 02056/9312-6150.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Auch die Feuerwehr Heiligenhaus war zu der Commerzbank-Filiale alarmiert worden. Letztlich gab es für die 45 Kräfte vor Ort nichts zu tun, teilte die Feuerwehr in der Nacht mit: „Kein Feuer, kein Rauch, keine Verletzten“.

Alarm schreckte viele Heiligenhauser auf

Durch den Einsatz der Polizei mit Alarm und Sirenen zeigten sich viele Heiligenhauser besorgt. „Das war nicht zu überhören, ich wohne in der Oberilp, danach heulten die Sirenen“, schreibt eine Anwohnerin auf der WAZ-Facebookseite. „Man dachte, Heiligenhaus sei ruhig und friedlich“, fügt ein anderer User an, „doch was ich in letzter Zeit lesen muss, zeugt von dem Gegenteil.“