Heiligenhaus. Auf Antrag der CDU wird ein Workshop für eine zukunftsfähige Innenstadt ins Leben gerufen. Dabei sollen viele Punkte beachtet werden.

Nicht nur ein möglicher Käufer für das Gelände der insolventen Gießerei August Küpper sowie die Klimaschutz-Ziele beim Innovationspark (WAZ v. 23.11.) standen bei der letzten Sitzung des städtischen Wirtschaftsförderungsausschusses auf der Tagesordnung – sondern auch die Frage, wie der Einzelhandel in der Heiligenhauser Innenstadt wieder in Schwung kommen könnte. Dies erfolgte auf Antrag der CDU und war Grundlage für viele Wortmeldungen.

Vorhandenes Einzelhandelskonzept ist schon zehn Jahre alt

Für den Fraktionschef der Christdemokraten, Ralf Herre, brennt das Thema bereits so sehr, dass er einen Workshop zum Thema Einzelhandel forderte. Denn: „Es könnte auch sein, dass wir dafür vielleicht schon zu spät dran sind“, meinte er vor allem mit Blick auf die bevorstehende Schließung des traditionsreichen Schuhhauses Dornemann, dem letzten Fachgeschäft seiner Art in der Stadt, sowie auf den Umzug des Rewe-Marktes von der Hauptstraße in das Nahversorgungszentrum.

Das künftige Nahversorgungszentrum auf dem Hitzbleck-Areal soll möglichst mit der Innenstadt vernetzt werden.
Das künftige Nahversorgungszentrum auf dem Hitzbleck-Areal soll möglichst mit der Innenstadt vernetzt werden. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

So hieß es dann auch in dem CDU-Antrag: „Das vorhandene Einzelhandelskonzept sollte nach fast zehnjähriger Existenz dringend an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden gravierenden Umstrukturierungen und dem veränderten Konsumverhalten“ sowie dem Verlangen der Bürger nach mehr Aufenthaltsqualität. Dazu sei ein Workshop „Zukunftsfähige Innenstadt“ mit vielen Akteuren wie Stadtmarketing, Einzelhandelsverband, IHK sowie HBB als Bauherr des Nahversorgungszentrums nötig.

Gespräche mit Arbeitskreis Handel sind terminiert

Die Dringlichkeit eines neuen Konzepts sahen auch andere Ausschussmitglieder sowie der Heiligenhauser Wirtschaftsförderer, Peter Parnow. Er wies darauf hin, dass das Thema an unterschiedlichen Stellen – etwa auch im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt – verortet sei. Und: „Mit dem Arbeitskreis Handel des Stadtmarketings sind schon Gespräche terminiert.“ Auch SPD-Fraktionschef Peter Kramer hält einen Workshop für richtig und sprach sich für ein integriertes Handlungskonzept aus, das die Entwicklungen im Einzelhandel berücksichtige.

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Antrag mit zwei Enthaltungen angenommen

Der Rewe-Markt an der Hauptstraße wird in das Nahversorgungszentrum nach dessen Errichtung einziehen.
Der Rewe-Markt an der Hauptstraße wird in das Nahversorgungszentrum nach dessen Errichtung einziehen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Kritik an der derzeitigen Situation für den innerstädtischen Einzelhandel kam von Claudia van Lienden (WAHL-Fraktion): Sie monierte etwa, dass das Schuhhaus Dornemann schließe und für Menschen, die nicht im Internet einkaufen, „die Daseinsvorsorge vor Ort“ entfalle. Und: „Dem Einzelhandel wurde beim Umbau der Hauptstraße schon sehr viel zugemutet, nicht alle haben das überlebt“, so van Lienden. Ebenfalls sei die Trennung des Nahversorgungszentrums und der Innenstadt durch die Westfalenstraße nicht gut, „zudem habe ich mir mehr von dem Einkaufszentrum versprochen, so erhalten wir nur den Status Quo beim Angebot.“

Ralf Herre von der CDU erkannte ebenfalls den Bedarf, eine „Vernetzung“ zwischen der Hauptstraße und dem Nahversorgungszentrum zu schaffen – auch mittels neuer Gastronomie. Letztendlich wurde dann der CDU-Antrag, einen Workshop für eine zukunftsfähige Innenstadt zu initiieren, mit zwei Enthaltungen (WAHL, Grüne) angenommen.