Heiligenhaus. Backfired.Hate lädt zum Tributkonzert für ihren verstorbenen Gitarristen Mathias Ernst (32). Warum der Abend bewusst keine Trauerfeier sein soll.
Unter Konzerten regionaler Rock- und Metalbands im Club wird der nächste Auftritt der Gruppe Backfired.Hate aus Heiligenhaus bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. Denn er ist ein Tribut an den stadtbekannten Gitarristen Mathias „Mattes“ Ernst, der im Juli plötzlich im Alter von 32 Jahren starb. „Das soll aber keine Trauerfeier werden, sondern ein geiler Abend“, betont sein Zwillingsbruder Sebastian Ernst. „Wir wollen keine heulenden Gesichter.“ So soll am Freitag, 29. November, die Veröffentlichung des neuen Mini-Albums „Light Beyond the Shadows“ samt Release-Party im Vordergrund stehen. Zu diesem Anlass lädt Backfired.Hate drei weitere Bands ein und verspricht außerdem einige Überraschungen.
„Das wird ein gutes Paket und qualitativ sehr hoch“, wirbt Frontmann Sebastian Ernst. Unterstützt werden die Heiligenhauser von Ignition (Power Metal), Call of Charon (Death Metal) sowie von Secret Sign (Power Metal), die den Abend um pünktlich 19.30 Uhr eröffnen. Für alle Fans härterer Klänge und brachialer Gitarrenriffs sei etwas dabei.
„Mathias hatte viel Talent, er war der Kreativkopf unserer Band“
Vinku alias Vincent Kuhlen verstärkt die Band an der Gitarre
Das Tributkonzert, bei dem auch die Veröffentlichung des neuen Mini-Albums „Light Beyond the Shadows“ gefeiert wird, findet statt am Freitag, 29. November, ab 19.30 Uhr im Club (Hülsbecker Straße 16, 02056 6483). Karten sind allerdings nicht mehr erhältlich.
Vinku alias Vincent Kuhlen von Social Breakdown verstärkt Backfired.Hate bei diesem Auftritt an der Gitarre. Ursprünglich wollte Backfired.Hate im Club die Veröffentlichung eines großen Albums feiern, diese Platte soll nun im nächsten Jahr erscheinen.
Einem breiten Publikum sind die Ernst-Zwillinge als Musiker bekannt, weil sie etwa auf den Heiligenhauser Weihnachtsmärkten auf der Bühne standen oder beim diesjährigen Sommerfest der Musikschule „Bohemian Rhapsody“ von Queen aufführten.
„Mathias hatte viel Talent, er war der Kreativkopf unserer Band“, ergänzt Gitarrist Christian „Chriss“ Johne, und genau dieses Talent wolle Backfired.Hate dem Publikum präsentieren. So sollen auch einige Instrumentalstücke des verstorbenen Musikers gespielt werden.
Nach dem Todesfall, der die Heiligenhauser Musikszene erschüttert hatte, war zunächst unklar, ob der lange im Voraus geplante November-Gig überhaupt stattfinden würde. Doch für Sebastian Ernst sei eine Absage nie infrage gekommen, sagt er, und so entschied die Band, die Release-Party mit einem Tributkonzert zu verbinden. Sebastian Ernst ist sich sicher: „Matthias hätte das so gewollt.“
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Dass es ein ganz besonderer Abend wird, wissen auch die Organisatoren. „Die Ernst-Zwillinge sind in Heiligenhaus total bekannt“, sagt Club-Mitarbeiter René Linne. Dem Club seien sie ebenso eng verbunden wie der Musikschule. Vor gut 15 Jahren hätten sie bereits auf der Vereinsmeile Coversongs gespielt, „sind von Jahr zu Jahr besser geworden“, so Linne – und so hätten Backfired.Hate und die Vorgängerband Damage Done stetig mehr Fans gewonnen.
Stets hoher Einsatz für die Heiligenhauser Musikszene
Einen großen Anteil daran habe Mathias Ernst gehabt, „der immer einen sehr hohen Einsatz gezeigt hat“, wenn es um die lokale Musikszene gegangen sei. So plakatierte er vor Auftritten in seiner Heimat gefühlt in der ganzen Stadt. Trat seine Band selbst nicht auf, war er stets im Publikum zu finden. René Linne: „Er hatte das Herz am rechten Fleck.“
Daher werde man natürlich beim Konzert in Gedanken bei Mattes sein und viele Erinnerungen austauschen, so Linne – darunter auch die folgende: „Bei einem Auftritt von Big Taste hat der Bassist einen Krampf bekommen und Mattes hat sich das Instrument geschnappt und aus dem Stegreif mitgejammt. Das war der Hammer.“
Großes Album erscheint im nächsten Jahr
Solche Anekdoten kennt auch Ignition über ihren Ersatzgitarristen Mathias Ernst. Zuletzt hatte der Heiligenhauser die Duisburger Band auf ihrer diesjährigen Deutschlandtour begleitet. „Er hat die Truppe mit seiner entspannten, lebensfrohen Art stets bereichert. Daher ist es uns natürlich eine Ehre, in seiner Heimatstadt zu seinem Gedenken aufzuspielen“, sagt Sänger Dennis Marschallik.
Dass sich Mathias Ernst „nie die Laune verderben ließ und nach vorn geschaut hat, egal, wie viel Mist passiert ist“, das bewundert nicht nur sein Zwillingsbruder an ihm. Ebenso den Eifer, mit dem er neue Songs geschrieben und eingespielt habe. Nicht nur die Gitarrenspuren für das Mini-Album sind bereits aufgenommen, sondern noch viele weitere für ein großes Album. „Nach dem Konzert ist für uns nicht direkt Sense“, betont Sebastian Ernst, „wir machen seine Lieder fertig. Denn für ihn war es immer das Wichtigste, anderen Leuten mit der Musik eine Freude zu machen.“
Gemeinsame Vorfreude auf den Auftritt im Club
Daher sei auch die gemeinsame Vorfreude auf den Gig im Club äußerst groß gewesen, sagt Sebastian Ernst: „Bei unserem letzten Gespräch haben wir den Mix für das neue Album gehört. Mathias hat sich richtig auf das Konzert gefreut und ist mit einem guten Gefühl von uns gegangen.“ Gut fühlen und Spaß haben sollen auch alle Konzertgäste – „genau das hätte Mathias gewollt“.
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