Heiligenhaus. Acht Stunden lang feierte die Heiligenhauser Musikschule ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Sommerfest. Schüler und Lehrer zeigten ihr Können.

Das Einzige, was vorübergehend fehlte, war ein Flaschenöffner – und mit diesem kleinen Manko konnte das ansonsten rundum gelungene Sommerfest der Musikschule hervorragend leben. „Hier herrscht ein schönes buntes Treiben, es ist ein entspanntes Familienfest, wie wir es uns nicht besser hätten wünschen können“, fasste Musikschulleiter Christopher Thomas begeistert zusammen, was sich am Samstag auf dem Hof der Musikschule abspielte.

Und in der Tat: Während vor der Eingangstreppe des Musikschulgebäudes noch Kai Angermann und seine Schlagzeugschüler Kostproben ihres Könnens zeigten und hören ließen, bereitete sich auf der großen Bühne des zum Festplatz umfunktionierten Parkplatzes schon das Surprise-Ensemble vor. Zudem gab es irische Musik zu hören, die wiederum von den Bläsern der Piccola Banda und anderen Nachwuchsmusikern abgelöst wurde.

Erfolgreiche Zusammenarbeit von Musikschule und Förderverein

Das Programm war prall gefüllt: Eine musikalische Darbietung löste die nächste ab.
Das Programm war prall gefüllt: Eine musikalische Darbietung löste die nächste ab. © Unbekannt | Ulrich Bangert


Jedes Fleckchen Platz wurde genutzt: Für einen Schminktisch für die jüngsten Besucher, für die Spielstände, an denen sich diejenigen tummelten, die nicht gerade selbst auf der Bühne aktiv waren, für Essen und Getränke nach jedem Geschmack. „Das ist das erste reine Sommerfest seit 2002, sonst wurde nach dem Sommerkonzert noch gemeinsam gegrillt“, erinnert sich Christopher Thomas, der auch zu schätzen weiß, „dass heute wie so oft alle Rädchen ineinandergreifen. Förderverein und Musikschule arbeiten Hand in Hand.“

So ist es übrigens schon seit langem: 1979 formierte sich aus dem Elternbeirat der bis heute stark engagierte Förderverein, dessen Ziel es stets war und ist, die Belange der Schule unabhängig von den Verpflichtungen des Schulträgers ideell und materiell zu unterstützen. Aus ebenjenen Reihen stammte auch die Idee, das Fest einmal nicht auf dem Schulhof des Kant-Gymnasiums zu veranstalten, sondern direkt dort, wo die meisten der insgesamt 611 Schüler im Alter zwischen vier und 71 Jahren ihren Unterricht erhalten – von 17 Lehrkräften, 14 davon sind festangestellt, drei auf Honorarbasis tätig.

Die achtstündige Party wurde niemandem lang

Für ganze acht Stunden war das Fest angesetzt, die Zeit indes wurde niemandem lang: Schließlich wollten alle Ensembles und Orchester gerne zeigen, was sie im Laufe des Jahres eingeübt hatten. Das zeichne die Heiligenhauser Musikschule ohnehin aus, findet , erklärt Christopher Thomas: „Die Ensemblearbeit hat einen hohen Stellenwert bei uns und wird sehr gefördert. Das war auch schon immer so.“

Am Applaus für die auftretenden  Musikschüler und ihre Lehrer wurde nicht gespart.
Am Applaus für die auftretenden Musikschüler und ihre Lehrer wurde nicht gespart. © Unbekannt | Ulrich Bangert


Am 1. Oktober 1969 wurde die Musikschule in das städtische Bildungswesen integriert, angeschlossen war sie damals dem Jugendamt. Die wirklichen Anfänge liegen allerdings noch neun Jahre weiter zurück, denn bereits 1960 bot das Jugendamt der Stadt im Rahmen der Jugendpflegearbeit Blockflöten- und Mundharmonikerkurse sowie offene Singstunden an. An diese Anfänge dachten am Wochenende aber wohl die wenigsten – Biertischgarnituren luden auf dem Hof zum Verweilen und Plaudern ein und die ersten Kinder wagten schnell ein spontanes Tänzchen zu den vielfältigen Klängen.

Und alle Aktiven und Besucher konnten – egal ob mit oder ohne Flaschenöffner – auf eine weitere gelungene Veranstaltung im Jubiläumsjahr anstoßen.