Heiligenhaus. Rund 20 Baumaßnahmen und Investitionen sind dieses und nächstes Jahr an Heiligenhauser Schulen geplant. Größtes Projekt ist die Regenbogenschule.

Die Stadt Heiligenhaus hat sich in diesem und nächsten Jahr insgesamt 41 Baumaßnahmen und Investitionen vorgenommen, für die der Immobilienservice zuständig ist. Rund 9,2 Millionen Euro sind insgesamt, inklusive Fördergeld, dafür eingeplant. Rund die Hälfte dieser Liste befasst sich mit Verbesserungen an Schulen – und diese kosten rund drei Millionen Euro. Dabei sticht der Anbau der Grundschule Regenbogen mit geplanten Kosten von fast 850.000 Euro als teuerstes Schulprojekt heraus. Das beauftragte Architektenbüro stellte dem Immobilienausschuss seine Pläne vor. Die Politik wünscht sich nach dem Vortrag allerdings Änderungen. Diese zu beschließen, würde jedoch Fördergeld riskieren.

So stellt sich Architektin Dhana Frohberg die künftige Regenbogenschule vor. Das Erdgeschoss ist überdacht, aber offen. An dieser Idee stößt sich die Politik.
So stellt sich Architektin Dhana Frohberg die künftige Regenbogenschule vor. Das Erdgeschoss ist überdacht, aber offen. An dieser Idee stößt sich die Politik. © Eugen Bialon Architekt GmbH | Dhana Frohberg

Projektideen präsentierte den Fraktionen die Heiligenhauser Architektin Dhana Frohberg von der Eugen Bialon Architekt GmbH. Geplant ist demnach, die Grundschule im Obergeschoss um einem Anbau zu erweitern, so dass zwei multifunktionale Räume und ein Differenzierungsraum entstehen. Sie sollen sowohl für den Schulbetrieb als auch für den Offenen Ganztag (Ogata) genutzt werden. Frohberg will erst das Obergeschoss ausbauen, für das große Fenster nach außen vorgesehen seien. Das Erdgeschoss des Anbaus solle zunächst offen bleiben, so die Architektin. Kinder könnten dort wettergeschützt bei Regen spielen, zumal durch das Bauprojekt ohnehin schon einiges an Schulhoffläche wegfalle. „Wir haben dieses Problem im Blick“, versicherte Gabriele Jäger, die Leiterin des Immobilienservices. Man müsse noch klären, wo die Schüler während der Pause spielen könnten, „aber an dieser Frage wird das Projekt definitiv nicht scheitern“.

Änderungswünsche der Politik gefährden Fördergeld

Berücksichtigt hatte Dhana Frohberg zudem, dass das Erdgeschoss nicht nur barrierefreie Toiletten und eine Rampe bekommen solle, sondern vor allem künftig eine Mensa samt Küche beherbergen könne. Hintergrund ist ein möglicher Rechtsanspruch auf einen Ogata-Platz ab 2025, für den das Gebäude dann erneut umgebaut und geschlossen werden müsste. Mehrere Fraktionen plädierten jedoch dafür, das Gebäude sofort zu schließen. „Solch ein überdachter Raum lockt doch immer Leute an, die sich abends dort treffen, gerade bei schlechtem Wetter“, sagte Ulf Kruse (CDU) und befürchtete insbesondere von Jugendlichen dann Vandalismus. Für Friedrich-Ernst Martin (SPD) war dieses Argument ebenfalls plausibel, während Reiner Besler (WAHL) höhere Kosten vermutete, wenn erst nachträglich Wände eingebaut würden.

Rund drei Millionen Euro für Baumaßnahmen an Schulen

Vergleichsweise viele Maßnahmen und Investitionen sind an Heiligenhauser Schulen für 2019 und 2020 geplant. „Da ich eben nicht nur Kämmerer bin, sondern auch Schuldezernent, liegt mein Fokus natürlich auch bei unseren Schulen“, sagt Björn Kerkmann. Zudem verantwortet er den Immobilienbereich. „Mir persönlich ist es wichtig, dass wir im Schulbereich als Schulträger durch bauliche Maßnahmen unsere Gebäude weiter ertüchtigen und auch modernisieren.“ Rund drei Millionen Euro stünden daher in den beiden Jahren für bauliche Maßnahmen an Schulen zur Verfügung.

Unterstützt werden diese Maßnahmen aus drei großen Töpfen: der Schulpauschale, dem Programm „Gute Schule 2020“ und aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz.

Jedoch gerade aus Kostenüberlegungen will der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann zunächst ein offenes Erdgeschoss, wie er der WAZ mitteilte. Zwar ermittle er noch die Kosten für nachträgliche Wände und behalte sich daher ein abschließendes Urteil vor. Doch er tendiere derzeit dazu, den Bereich offen zu halten, „zumal die Flächen noch nicht notwendig sind und ein weiterer Ausbau womöglich zu 100 Prozent durch das Land gefördert werden könnte“. Gabriele Jäger ergänzte: „Wir können auch ohne die Entscheidung bauen.“ Noch sei man in der Planungsphase, aber der Spatenstich sei noch für dieses Jahr geplant.

Viele Maßnahmen sollen die Situation an Schulen verbessern

 So könnten die multifunktionalen Räume in der Grundschule Schulstraße aussehen.
 So könnten die multifunktionalen Räume in der Grundschule Schulstraße aussehen. © Null2elf Innenarchitekten

Doch auch viele weitere Maßnahmen in Heiligenhaus, von denen bereits einige angelaufen sind, sollen die Situation von Schülern und Lehrern verbessern. So wurden etwa die Toilettenanlagen des Gymnasiums für die Unterstufe saniert, Mittel- und Oberstufe sollen bis Jahresende folgen. Geplant ist am IKG zudem eine Dachsanierung, nachdem Wasserschäden die Wärmedämmung zerstört haben; eine Photovoltaikanlage wird ebenfalls geprüft. Umgebaut wird derzeit auch die Grundschule Schulstraße, der Königbau wird erneuert, um Ogata-Betreuung zu ermöglichen und die fehlerhafte Entwässerung an den Spielgeräten auf dem Schulhof wird behoben.

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Hinzu kommen viele kleinere Investitionen an Heiligenhauser Schulen, von Akustikplatten, damit Klassenräume nicht mehr so hellhörig sind, über moderne Fenster und Türen als Schimmelschutz bis zu einem neuen Musikraum. „An unseren Schulen gibt es immer etwas zu tun“, resümierte Gabriele Jäger und ein ordentlicher Maßnahmenkatalog sei bereits geplant und finanziert.