Heiligenhaus. Ende des Jahres ist für die beiden Heiligenhauser Gartenbaumeister Hans und Dagmar Fernau Schluss. Ihre Nachfolge ist aber schon geklärt.

Ein Vierteljahrhundert führten Hans und Dagmar Fernau die Friedhofsgärtnerei an der Friedenstraße. Doch damit ist am Jahresende Schluss: Dann geht das Ehepaar in den Ruhestand und feiert dies nun am Samstag mit einem Sommerfest. Der Fortbestand der Gärtnerei ist zudem gesichert.

Übernommen beziehungsweise gepachtet hatten die Fernaus die Friedhofsgärtnerei 1994 von der Evangelischen Kirchengemeinde, die sich aus wirtschaftlichen Gründen davon trennte. Dagmar Fernau kannte dort auch alles ganz genau: Ihr Vater Hans-Walter Herrenbrück trat 1946 als Gärtner in die Dienste der Kirche – und seine Tochter führte dann ab 1981 die Friedhofsgärtnerei weiter. Sie und ihr Mann sind beide Gartenbaumeister und lernten sich auf der Meisterschule in Essen kennen.

Sommerfest mit einem Imbiss

Auf dem Friedhof an der Friedenstraße sind viele Gräber blumengeschmückt.
Auf dem Friedhof an der Friedenstraße sind viele Gräber blumengeschmückt. © Heinz-Werner Rieck

Nun möchten sich die Fernaus am morgigen Samstag (31. August) von 10 bis 14 Uhr mit einem Gläschen und einem Imbiss im Innenhof der Gärtnerei bei den Heiligenhausern bedanken. Aber warum nicht am Jahresende, wenn Feierabend ist? „Am 31. Dezember kommt keiner, deshalb machen wir jetzt ein Sommerfest“, so Hans Fernau.

Da könnte schon Andrang herrschen, denn: „Man hat in den Jahren fast alle Familien in Heiligenhaus kennengelernt“, schildert Dagmar Fernau, die vielen Angehörigen in Trauerfällen zu Seite stand. Sie selbst kann am Samstag außerdem ihren 70. Geburtstag feiern.

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Bis zum Jahresende wird das Ehepaar Fernau mit den fünf Angestellten und den Saisonkräften wie gewohnt da sein. „Danach wird sich aber für die Kunden nichts ändern“, versprechen sie. Denn die Nachfolge ist geregelt, auch die Mitarbeiter kommen unter.

Bestattungskultur hat sich geändert

Schon lange finden auf dem Evangelischen Friedhof Menschen aller Konfessionen ihre letzte Ruhestätte, allerdings hat sich die Bestattungskultur geändert. „So wie früher, dass das Grab der Eltern gepflegt wurde, das lässt nach“, erklärt Hans Fernau, der den drastischen Rückgang der Sargbestattungen beklagt und feststellt, dass alle Friedhöfe ums Überleben kämpfen.

Konfessionelle Friedhöfe finanzieren sich übrigens nicht über Kirchensteuern, sondern ausschließlich über Gebühren, die von der Friedhofsverwaltung festgesetzt wird, die inzwischen beim Kirchenkreis Niederberg angesiedelt ist. Doch trotz aller Veränderungen ist Dagmar Fernau davon überzeugt, dass Gärtner der schönste Beruf von der Welt ist: „Man ist mit den Jahreszeiten lebhaft verbunden und freut sich nach dem Winter auf den Frühling, Sommer und Herbst.“