Heiligenhaus. Mit der App „Too Good to Go“ bieten Händler Lebensmittelreste günstig an. In Heiligenhaus beteiligen sich zwei Geschäfte, die Nachfrage ist hoch.

Viele gastronomische Betriebe und Supermärkte haben regelmäßig überschüssiges Essen, Überproduktion lässt sich oft nicht vermeiden. Damit dieses unverkaufte, aber einwandfreie Essen nicht in der Mülltonne landet, gibt es die Initiative „Too Good To Go“. Über die gleichnamige App können Kunden Betriebe in ihrer Nähe finden, die Überschüsse vergünstigt anbieten und sich dort eine „Wundertüte“ kaufen. Auch in Heiligenhaus gibt es dieses Angebot.

Das Heiligenhauser Reformhaus Kaubisch an der Hauptstraße nimmt seit einem Jahr an der Aktion teil, alle 18 Kaubisch-Filialen haben sich aber dazu entschlossen, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen. „Am Wochenende bleiben meist drei Portionen übrig, wochentags zwei“, berichtet Christiane Lingner, Filialleiterin des Reformhauses. „Das ist dann eine schöne Auswahl an Bio-Lebensmitteln.“ 3,90 Euro kostet so eine Tüte, der Warenwert beträgt zwischen acht und zehn Euro. Käufer sind sowohl Stamm- als auch Neukunden, Studenten vom Campus kommen genauso vorbei wie ältere Herrschaften. „Das ist auch eine Chance für den Einzelhandel, neue Kunden zu gewinnen, die sonst unseren Laden vielleicht nicht betreten hätten“, so Christiane Lingner. Manche ihrer Kunden kannten „Too Good To Go“ schon, andere zeigten sich von dem Prinzip spontan begeistert. „Diese Idee bewirkt eine Schonung von Umwelt und Ressourcen.“

Auch interessant

Nachfrage in Heiligenhaus ist sehr hoch

Auch im Real-Markt an der Velberter Straße können Kunden nachmittags vorbeischauen und sich eine am Vortag über die App gekaufte Tüte mit Obst und Gemüse zum vergünstigten Preis von 3,50 Euro abholen. Real arbeitet seit 2018 mit der Initiative „Too Good To Go“ zusammen, mittlerweile nehmen bundesweit alle Märkte teil. Der Heiligenhauser Markt war von Beginn an dabei.

Auch interessant

„In Heiligenhaus ist die Nachfrage derzeit so hoch, dass die Anzahl der geretteten Portionen komplett ausgelastet ist“, teilt Real-Sprecherin Jasmin Voigthaus auf Anfrage mit. Sowohl von Kundenseite als auch aus der Sicht der Märkte werde das Angebot sehr positiv aufgenommen. „Überhängige, in ihrer Qualität jedoch einwandfreie Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten“, sei das Ziel der Zusammenarbeit. Das scheint erfolgreich, nicht nur in Heiligenhaus. Laut der Initiative sind deutschlandweit bereits zwei Millionen Essen gerettet worden – europaweit sogar 19 Millionen Mahlzeiten.